Rückblick auf das Mac-Jahr 2008 (Teil 1/2)
ml, den 30. Dezember 2008Die Tage werden bereits wieder länger und das Jahr 2008 neigt sich dem Ende zu. Waren die letzten Wochen von Themen wie Wirtschafts- und Finanzkrise beherrscht, war es doch für Apple ein überaus erfolgreiches Jahr. Mehrere Rekordquartale, die Einführung des iPhone 3G und zahlreiche gelungene Produktaktualisierungen prägten das Mac-Jahr 2008.
In unserem traditionellen Jahresrückblick blicken wir noch einmal auf die vergangenen 12 Monate und fassen die jeweiligen Höhepunkte zusammen.
Januar
Im Januar wird das Mac-Jahr traditionell mit der Macworld in San Francisco eröffnet. Ebenfalls Tradition ist es, dass vorher die Gerüchte ins Kraut schießen. Dieses Jahr beschäftigten sich die Gerüchteköche wieder mit einem CD-Laufwerk-losen Subnotebook aus Cupertino. Andere fingen bereits an sich ihr Wunsch-Gerät in Form eines Multitouch-Macs selbst zu schnitzen.
In einem unerwarteten Schachzug stellte Apple dann bereits am 8. Januar vor der Macworld einen aktualisierten Mac Pro mit Penryn-CPU vor. Derweil mutierte die in der Woche vor der Macworld stattfindende CES in Las Vegas zur iPhone-Alternativmesse. Apple musste unterdessen als Resultat einer Kartellklage bekanntgeben, dass man die Preise des britischen iTunes Stores an das europäische Niveau anpassen wird.
In der dritten Januar-Woche ging es dann endlich mit der Macworld los. Direkt nach seiner Ankunft in San Francisco schickte Hendrik uns die ersten Eindrücke aus dem Moscone-Center. In den folgenden Tagen versorgte uns Hendrik dann mit Video-Eindrücken rund um die Macworld und San Francisco. Der Keynote-Tag folgte der klassischen Inszenierung mit Abschalten des Apple Stores, der Keynote und der anschließenden Analyse. Wie erwartet wurde das Subnotebook in Form des MacBook Air vorgestellt. Weitere Knaller blieben aus und es deutete sich schon jetzt an, dass die Macworld nicht mehr das wichtigste Podium für Apple ist. Trotzdem blieb als Fazit der Macworld die Erkenntnis, dass Apple wieder im Massenmarkt angekommen ist und sich die Mac-Branche in einem sehr guten Zustand befindet.
Am 22. Januar schaltete Apple den Store nochmal für eine Stunde ab, um einen pinkfarbenen iPod nano für die Generation Barbie nachzuliefern. Schließlich folgten am selben Abend noch die Quartalszahlen, die mit 1,58 Milliarden Dollar Gewinn ein Rekordquartal markierten.
Was gab es sonst noch im Januar? Adobe präsentierte erstmals Photoshop Elements 6, Parallels gab die erste Beta-Version ihrer Server-Software frei und Office 2008 feierte auf der Macworld Premiere. Erfreulich war im Januar auch die Auferstehung der Macguardians in Form eines Archivs. Nach der Veröffentlichung der Version 1.1.3 der iPhone-Software fragten wir uns, ob das iPhone das Zeug zum Businesshandy hat, während T-Mobile stolz den Absatz von 70.000 iPhones seit November 07 verkündete.
Februar
Anfang Februar trafen die ersten MacBook Airs bei ihren Besitzern ein und es folgten die traditionellen Auspackzeremonien. Das man nicht immer nur die neuesten Produkte aus Cupertino auspacken kann, bewies Dan aus New York, der einen originalverpackten Apple IIc enthüllte. Auch Office 2008 musste sich zunächst einem Box-Striptease unterziehen.
Derweil unternahm Microsoft den ersten Anlauf zur letztlich gescheiterten Übernahme von Yahoo. Garmin kündigte mit dem bis heute noch nicht erschienenennüvifone den nächsten iPhone-Killer an.
Das Apple sich schon 2008 nicht mehr an Messetermine für die Vorstellung von neuen Produkten halten wollte, zeigte sich einmal mehr am 5. Februar, als man iPhones und iPod touchs mit größerem Speicher (8 und 16GB bzw. 8, 16 und 32GB) vorstellte. Mit dem N96 wagte sich Nokia am 11. Februar mit einem weiteren iPhone-Konkurrenten auf den Markt. Auch Sony Ericsson versuchte mit dem Xperia X1 einen Teil des lukrativen Smartphone-Markts abzubekommen. Unterdessen beschäftigten wir uns mit dem Unlock der 1.1.3-iPhone-Software.
Mit dem Update auf Aperture 2 brachte Apple das Bildbearbeitungsprogramm auf das gleiche Niveau wie den Konkurrenten Lightroom von Adobe. Ebenfalls im Februar nahm der zukünftige Apple Store in der Innenstadt von München erste Formen an.
Am 19. Februar senkte Apple den Preis des iPod shuffles und führte gleichzeitig ein Modell mit 2GB Speicher ein. Damit war der Hardware-Updates aber noch nicht genug. Am 26. Februar renovierte Apple die gesamte Notebook-Palette und spendierte allen Modellen Intels Penryn-CPU. Das Design blieb diesmal noch unverändert.
Was gab es noch im Februar? Wir zeigten euch, wie man mit Mono unter Mac OS X entwickeln kann, das Mac OS X 10.5.2-Update behob endlich die schlimmsten Probleme von Leopard. Außerdem zeigten wir euch, wie man beim Mac mini die Festplatte tauschen und beim iPod mini den Akku wechseln kann. Zudem kündigte Apple an, seine Pläne zum iPhone SDK Anfang März vorzustellen.
März
Im März findet in Hannover jährlich die Cebit statt. Obwohl sich Apple schon vor Jahren von dieser Messe verabschiedet hatte, ist sie auch für Mac-Nutzer durchaus relevant. Eröffnet wurde die Messe u. a. durch Steve Ballmer. Mit dem ACID3-Test ging im März ein neuer Prüfstein für Webbrowser an den Start, bereits Ende März konnten die Entwickler von Safari Vollzug vermelden.
Anfang März reduzierte Apple die Preise für einige iPod-Modelle und nahm damit Anpassungen an den Wechselkurs vor. Am 6. März folgte der nächste iPhone-Meilenstein: die Vorstellung des SDKs. Zwar sollte es noch einige Monate bis zur Fertigstellung dauern, aber wir sahen damit das iPhone endgültig auf dem Weg zum Business-Handy.
Anfang März traf unser Testgerät des MacBook Airs in der Redaktion ein, dem wir nach einem ausführlichen Test solide Qualitäten bescheinigen konnten. Die iPhone-Hacker waren nach der Vorstellung des iPhone OS 2.0 nicht untätig und konnten bereits wenige Tage später den Jailbreak vollführen.
Worüber berichteten wir im März sonst noch? Mit den Portable Apps lassen sich viele beliebte Programme auch direkt vom USB-Stick aus nutzen. Hanabusa aus Japan baute sich seinen Traum-Mac kurzerhand selbst. Ein Blick in Intels-Prozessor-Roadmap verriet zahlreiche interessante Neuerungen für die kommenden 12 Monate. Wer denkt, ein iPhone für 570 Euro sei teuer, der kennt noch nicht das 120.000 Euro iPhone.
April
Anfang April tat sich in Deutschland endlich etwas an der iPhone Preisfront. T-Mobile führte den Complete-S-Vertrag ein und senkte die Preise für das iPhone deutlich.
Ansonsten war der April ein eher ruhiger Apple-Monat. Ein Höhepunkt waren noch einmal die Quartalszahlen am 23. April. Ein Gewinn von 1,05 Milliarden US-Dollar markierten das beste 2. Quartal der Firmengeschichte. Hinter den Kulissen arbeitete Apple weiter am Firmenerfolg und veröffentlichte neue Versionen des iPhone SDKs und erste Details zum iPhone 3G drangen an die Öffentlichkeit.
Was lief sonst noch im April? In unserer lockeren Serie von Notebook-Ständer-Tests musste diesmal die BlueLounge Space Station ran. Zudem arbeiteten wir hinter den Kulissen bereits an Macnotes 3.0 welches am 13. April an den Start ging. Im April konnten wir endlich das im Februar vorgestellte MacBook Pro testen.
Mai
Die Nachrichte im Mai waren von Gerüchten rund um das iPhone 3G geprägt. Während das iPhone in weiteren Ländern, u. a. Italien und Österreich, angekündigt wurde, deutete sich erstmals an, dass sich Apple vom Vertriebsmodell mit einem Exklusivpartner pro Land verabschieden könnte. Zudem wurde im Mai erstmals das baldige Erscheinen eines UMTS-iPhones bestätigt. Auch tauchte erstmals ein Bild eines weißen iPhones auf.
Im Mai wurden Apples Store-Pläne für München konkreter: via Xing ging man auf Mitarbeitersuche. Schon im Mai fragten wir uns, was aus dem .Mac-Dienst werden wird, der im Juli dann durch MobileMe ersetzt wurde.
Was gab es im Mai abseits der Hauptschlagzeilen noch? Wir testeten die mobile Fernsehlösung The Tube von equinux. Mit dem SP1 für Office 2008 behob Microsoft die gröbsten Schnitzer der ersten Version. Im Mai starteten wir den großen Vergleich von Parallels Desktop, VMWare Fusion und VirtualBox.
Juni
Der Juni war für Macnotes zunächst durch den Besitzerwechsel zur Fliks GmbH geprägt. Das zweite große Ereignis war die jährliche Entwicklerkonferenz WWDC in San Francisco. Dabei wurde auch ein erster Blick auf Mac OS X 10.6 erwartet. Die Webkit-Entwickler stellten ihre super schnelle Javascript-Engine SquirrelFish vor.
Die Keynote von Steve Jobs zur Eröffnung der WWDC 2008 übertrugen wir wieder als Live-Ticker. Darin gab er die Veröffentlichung eines iPhones mit UMTS und GPS bekannt, welches knapp einen Monat später in 22 Ländern starten sollte. Zum selben Zeitpunkt sollte dann auch das iPhone OS 2.0 verfügbar sein. Mac OS X 10.6 alias Snow Leopard spielte auf der WWDC nur am Rande eine Rolle. Zwar erhielten alle anwesenden Entwickler eine Developer Preview, weitere technische Details gab es dagegen kaum.
Die Verbindung iPhone 3G und iPhone OS 2.0 schien nun erstmals ernshaft die Geschäftskunden anzusprechen. So signalisierte die Deutsche Bank Interesse und auch T-Mobile selbst sprach von verstärkten Nachfragen.
Was passierte im Juni sonst noch? .Mac gab es zwischenzeitlich zum reduzierten Preis von 49 Euro. Wir zeigten euch, wie man beim aktuellen Alu-iMac die Festplatte wechseln kann. Zu guter Letzt veröffentliche Apple Ende des Monats noch das Update auf Mac OS X 10.5.4.
Lest morgen im zweiten Teil, was in der zweiten Jahreshälfte zwischen iPhone 3G, iPod- und Notebook-Event alles passierte.