Wasserstand #15: Aderlass, Abmahnung, Rebounce und Durststrecke

Alexander Trust, den 1. Juli 2020
Wasserstand
Wasserstand, Bild: CC0

Beinahe einen Monat dauerte es, bis eine weitere Ausgabe vom Wasserstand erscheint. Ich möchte Euch heute dafür gleich mit vier Themen belohnen. Ihr erfahrt, wie im Juni hunderte Artikel dran glauben mussten, die Sichtbarkeit entsprechend ins Schwanken geriet, dass wir eine Abmahnung erhielten und wir hoffentlich eine Durststrecke bald hinter uns haben. Letzteres würde bedeuten, dass wir wieder mehr Zeit für Macnotes haben werden.

Schon im letzten Wasserstand erzählten wir Euch vom größten Müll in Form von unsinnigen Beiträgen, die in den Jahren zuvor auf Macnotes veröffentlicht wurden. Ich bin ein kreativer Mensch und mein Schreibtisch sieht entsprechend aus. Doch ich habe gleichzeitig einen Ordnungssinn und gehe Aufgaben minutiös an. Entsprechend dauert es manchmal, bis ich zufrieden mit dem Ergebnis bin.

1) Macnotes verlor im Juni hunderte Artikel

Ich kam also von Stöckchen auf Steinchen und löschte wahlweise ganze Beiträge oder zumindest die versteckten Links darin. Dem Rotstift fielen im letzten Monat ungelogen mehrere hundert Beiträge zum Opfer. Angebote von Unimall (das es gar nicht mehr gibt) – gestrichen. Werbung für Tools wie MACXDVD, Mediatrans oder Produkten von EaseUS und Wondershare – Gott sei Dank alle entfernt. Es dürften aber auch einige Betreiber von Glücksspielseiten auf Malta nun in die Röhre gucken.

2) Abmahnung kam per Post

Ebenfalls im Juni erreichte uns eine Abmahnung für einen Beitrag, den wir gar nicht zu verantworten haben. Ein ehemaliger Autor schrieb 2018 einen Beitrag und verwendete ein Bild, das er nicht hätte verwenden dürfen. Davon wusste ich nichts – wie auch. Ich übernahm die Webseite erst im November 2019. Trotzdem sieht nun die ganz persönliche Rechnung vom Invest in Macnotes deutlich schlechter aus als noch vor der Abmahnung. Die kam übrigens per gewöhnlicher Post.

„Irgendwann“ (TM) – nehme ich mir jetzt vor – möchte ich das Thema nochmal ausgiebiger behandeln. Doch dazu fehlt mir momentan die Zeit. Denn es bedarf einiges an Recherche um meine „naiven“ rechtlichen Ansichten auch zu unterfüttern. Tatsächlich glaube ich nämlich, dass der Vorwurf technisch und rechtlich nicht haltbar ist. Denn der Abmahner setzte einen Bot ein, der ungefragt die Inhalte von Macnotes abfragt, auch dann, wenn man ihn ausschließt. Das jedenfalls schildern andere Webseitenbetreiber im Netz. Der Verdacht liegt nahe, dass die Abmahnung aufgrund von nicht rechtens erworbenen Informationen erfolgte, entsprechend gar nicht erfolgen hätte dürfen. Es gibt einschlägige Urteile zur Verwertung von Inhalten von Webseiten, die man über automatisierte Verfahren erlangt. Doch wenn man so einen Vorwurf äußert, muss man sich wappnen. Denn der Gegenüber – das sind große Medienunternehmen, mit denen vermutlich nicht gut Kirschenessen ist.

3) Sichtbarkeit kehrt zurück

Kommen wir zu etwas anderem und doch wieder zum Anfang dieses „Newsletters“ zurück.

Mit Tools von Sistrix und Searchmetrix (letzteres nur in der kostenlosen Variante) kann ich nachvollziehen, dass meine Löschorgie Ende Mai und im Juni durchaus zu Verwerfungen bei Google führte. Bis um die Hälfte nahm sie für einige Zeit ab. Doch gerade in der letzten Woche konnte ich sehen, dass die Sichtbarkeit wieder auf dem Level „vor“ der groß angelegten Löschaktion angekommen ist.

4) Durststrecke bald vorbei

Ich bin ganz ehrlich – ich hätte gerne mehr für Macnotes getan. Doch das war „nicht drin“. Entsprechend konnte ich eine zweiwöchige Urlaubsvertretung auf einer anderen Webseite Anfang bis Mitte Juni übernehmen und arbeite weiterhin im Hintergrund für eine Kundin an einer Portierung von Joomla zu WordPress. Ich habe dazu ein eigenes Theme entwickelt, ein Datenbankscript in Ruby zur Übernahme der Daten aus der doch recht alten Joomla-Version 1.5, und mit Javascript und PHP der neuen Webseite ein paar Tricks beigebracht.

Ich sehe aber Licht am Ende des Tunnels und hoffe das Projekt im Juli abschließen zu können, nachdem ich es bereits im Februar/März vermittelt bekam.

Die viele Zeit, die ich in diese Arbeit stecken muss, sie wird sich aber auch für Macnotes auszahlen. Denn einige der Features bekommt später auch Macnotes spendiert und über einige davon werde ich Euch auch explizit unterrichten und Euch an unserem Beispiel erklären, wie Ihr sie vielleicht in Eure eigene Webseite einbaut. Also seid gespannt.

Mir jedenfalls führte diese Arbeit auch vor Augen, dass ein krasser Schnitt wie er mir im Februar widerfuhr, die Chance für etwas Neues sein kann. Die unbegründete Knall-auf-Fall-Kündigung durch einen vorherigen Auftraggeber, der einen Interessenkonflikt durch die Übernahme von Macnotes sah, ist mittlerweile vergessen (aber nicht vergeben und war rechtlich nie einwandfrei begründet).

Trotzdem hat die neue Situation mich herausgefordert und ich entdeckt, dass ich mittlerweile ein Level an Kenntnissen erreicht habe, bei dem es „Spaß“ macht, sich kreativ auszutoben. Dummerweise tötet der Alltag nur allzu oft diese Kreativität. Deshalb möchte ich nun auch trotzdem nicht ständig als Fullstack-Dev auftreten, sondern mich in Zukunft eben auch wieder anderen Dingen widmen.

Bis zum nächsten Wasserstand.

P.S.: Natürlich kam gestern auch mein Evercade an und musste ausgiebig getestet werden.

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