Wasserstand #5: Deutschkurs für Anfänger und die Fusion zweier Webseiten

Alexander Trust, den 13. Februar 2020
Wasserstand
Wasserstand, Bild: CC0

Erst letzte Woche veröffentlichte ich den Wasserstand #4. Darin habt Ihr bereits erfahren, dass ich mit der Überarbeitung der Artikel im Jahr 2008 angelangt bin. Dort geht es nun wie Sisyphos auch weiter.

Denn tatsächlich machen die 2008er Artikel viel Arbeit. Aber auch darüber schrieb ich schon im Wasserstand #4. Entsprechend möchte ich nun kein ganz neues Fass mehr aufmachen, aber Euch zumindest einen Einblick in zwei Details geben, die mir wichtig sind.

Fusion zweier Webseiten

Im November übernahm ich diese Webseite, für die ich über die Jahre mehrmals arbeitete. Doch darum geht es heute nicht. Denn in den „Fliks“-Jahren von Macnotes wurde zwar in die Webseite investiert. Doch leider machte man schon damals einen Kardinalsfehler, der sich heute rächt.

Denn Macnotes übernahm die Webseite iPhonenotes. Die beiden Seiten fusionierten dann aber erst Jahre später, in der Nach-Fliks-Zeit. Dann trennten sich leider unsere Wege und die Texte blieben einfach „übernommen“. Niemand machte sich die Mühe, zu schauen, ob Texte doppelt vorkommen, ob man eventuell Dinge korrigieren muss.

Aber schon damals gab es Whitepaper und Leitfäden von Suchmaschinen, die Webseitenbetreibern ans Herz legten, was man eigentlich in jedem guten Betrieb oder auch bei sich zu Hause gelten lassen muss. Es braucht eine gewisse Ordnung und Struktur, damit man Dinge wiederfindet. Doch diese Webseite hat „heute“ beinahe so viele Schlagworte wie Artikel. Sie hat aus der Übernahme von iPhonenotes unzählige Beiträge, von denen manche interessant sind, weil sie sich mit dem Jailbreak (aus dieser Zeit) befassen. Andere sind aber oft auch voll von Fehlern und hochgradig fragmentiert. Vor allem aber handelt es sich bei manchen Artikeln um inhaltliche Dubletten.

Wenn man sich nun eine Suchmaschine vorstellt wie einen Besucher eines Supermarktes. Der möchte gerne zur Wursttheke, um den Aufschnitt zu kaufen. Doch bei seiner Suche im Markt stellt er fest, es gibt gleich mehrere Stellen, an denen er Wurst bekommt. Das verwirrt ihn. Weil er aber auch andere Supermärkte kennt, die ihm direkt liefern, was er sucht, kommt er bei uns seltener vorbei. Hoffentlich konnte ich mit diesem sprachlichen Bild ein wenig erklären, welche Situation auch ich vorfinde. Denn es ist tatsächlich das „erste Mal“, dass sich jemand seit der Übernahme von iPhonenotes Ende der 2000er darum aktiv kümmert.

Es ist tragisch, dass damals jemand Geld ausgegeben hat, und sich dann aber nicht kümmerte.

Jedenfalls wird es mich eine ganze Weile neben dem Betrieb von Macnotes kosten, dieses Tohuwabohu zu ordnen.

Deutschkurs für Anfänger

Ich möchte an dieser Stelle aber noch auf ein anderes Problem hinweisen. Dabei möchte ich gar nicht oberlehrerhaft wirken. Fehler machen wir alle. Doch weil ich eben gerne Sprachen lerne und auch Linguistik studiert habe, ist bei mir persönlich ein bisschen mehr Gespür für diverse Probleme vorhanden. Das bedeutet übrigens ganz und gar nicht, dass ich keine Fehler mache. Im Gegenteil. Denn es gibt neben Zeitdruck noch viel mehr Komponenten, die zu Fehlern führen können.

Aber umso wichtiger finde ich es, sich zumindest ab und zu damit auseinander zu setzen.

In einem Testbericht zum Laptopständer samt USB-Hub, der BlueLounge Spacestation, fand ich folgenden Satz:

„(…) und neben den Versandkosten würden für einen deutschen Käufer noch einmal ca. 10 Euro am Zoll zu bezahlen sein.”

Denkt einmal darüber nach, was eigentlich ein „deutscher Käufer“ ist? Ihr werdet auch darauf kommen, dass ein deutscher Käufer das Produkt auch in Spanien, Russland oder den USA selbst (denn der Hersteller kommt von dort) bestellen hätte können. Entsprechend macht der Satz, wie ihn der Redakteur von damals verwendet, keinen Sinn. Ich korrigierte ihn also in:

„Neben den Versandkosten fallen für einen Käufer in Deutschland noch einmal ca. 10 Euro an Zollgebühren an.“

Denn ein „deutscher“ Käufer hätte in Spanien, Russland oder den USA andere Zollgebühren oder sogar gar keine gezahlt. Solche „Kleinigkeiten“ jedenfalls sind es, die mir bei der Korrektur der Texte von damals ins Auge fallen.

Natürlich kann auch ich nicht alle rund 35.000 Beiträge von damals minutiös Korrektur lesen. Denn dann wäre ich vermutlich in zehn Jahren noch nicht fertig. Aber ich optimiere vor allem „lange“ Artikel im ersten „Waschgang“, den ich seit November eingeschaltet habe, immer auch auf ihre Lesbarkeit hin. Und also bleiben solche Klopse nicht unbemerkt. ;)

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