Wasserstand #13: Lottogewinn, Pr0n 09/2008 und Fake-Anfragen
Alexander Trust, den 23. Mai 2020Ja, wir müssen Geld verdienen, um Macnotes am Leben zu erhalten. Ja, Macnotes wirft selbst (noch) nicht genug ab, damit das funktioniert. Also: Dauert alles etwas länger. Das sagte ich so ähnlich schon im Wasserstand #12. Trotzdem bleibt eben genug Zeit und Motivation übrig. Manchmal kommt ein Schmunzeln dazu. Zum Beispiel haben wir im Lotto gewonnen: 40,50 Euro. Und bei den Aufräumarbeiten an der Webseite mussten wir feststellen, dass der Monat September 2008 ein ziemlich „schmutziger“ war. Lästig sind obendrein die ganzen Fliegen, die ihre Inhalte auf Macnotes veröffentlichen wollen, und dabei nicht mal mit offenen Karten spielen.
Ich kann mich immer nur wiederholen: Unsere Arbeit trägt Früchte! Als ich die Webseite im November 2019 übernahm, wusste ich um das Potential, aber auch um das Sitzfleisch, das es benötigen würde. So dauerte es beispielsweise einige Monate, um die Zugriffszahlen von Macnotes zu verdoppeln. Tatsächlich hätten wir aber im März 2020 die Zugriffe gegenüber dem November 2019 beinahe verdreifacht.
Der Graph zeigt gleich mehrere Dinge, wenn auch nicht auf den ersten Blick.
- Wir haben Mitte Mai 2020 schon jetzt mehr Zugriffe als im gesamten November 2019.
- Im Februar 2019 hatte der Monat nicht nur weniger Tage, sondern erfuhr ich auch aus heiterem Himmel, dass ein Kunde aus Norddeutschland nicht mehr länger mit mir zusammenarbeiten möchte. Eine E-Mail von einen auf den anderen Tag gab es wohl. Mehr als eine fadenscheinige, offizielle Begründung aber nicht. Macnotes hat man dabei wohl als Ausrede genutzt, obwohl man es nicht durfte. Entsprechend musste ich spontan umplanen und konnte dann nicht mehr so viel Zeit in Macnotes investieren.
- Trotzdem erzielten wir im März 2020 beinahe dreimal so viele Zugriffe wie im November 2019.
- Der April 2020 wirkt nur auf den ersten Blick schlechter als der März. Denn auf den zweiten Blick zeigt sich, mit Kenntnissen um Internas, dass wir bis dahin schon einen Schub in den Suchmaschinen bekamen. Denn Macnotes erreicht im April 2020 90,2% der Zugriffe aus dem März. Doch wir konnten dies mit lediglich zwei Dritteln an Artikeln erzielen.
- Entsprechend nochmal stärker ist auch der Mai. Vergesst nicht, dass wir „nebenbei“ arbeiten müssen… Stand „heute“ (21. Mai) haben wir erst 55% der Artikelanzahl aus dem April veröffentlicht, und aber schon 60% der Zugriffe aus dem Vormonat erzielt.
Wir können in jedem Fall ein Wachstum der Sichtbarkeit in den entsprechenden SEO-Tools wahrnehmen. Und wenn man sich dann vorstellt, was am Ende dabei rauskommt, ist es ein wenig so, als wenn wir uns überlegen würden, was wir tun, wenn wir im Lotto gewinnen. Doch wenn wir die Statistiken nutzen, um unsere Arbeit „zu Ende“ zu denken, dann kommen wir dorthin, wo andere gerne sein würden. ;) Es braucht eben ein wenig Geduld.
Nur gilt heute nach wie vor: So wie ein Brombeerstrauch im Garten eben keine ganze Familie satt bekommt, müssen wir nebenher Geld verdienen, damit wir Macnotes langfristig zu dem machen können, was uns vorschwebt. Das Stichwort lautet „datengestützter Journalismus“.
Links säubern gehört zu einer guten Webseite dazu
Wenn ich mit Leuten rede, die nicht internet-affin sind, verwende ich oft Vergleiche mit Restaurants für den Betrieb einer Webseite.
So wie es Rach, den Restauranttester gibt, oder Frank Rosin, der Gastronomen Tipps gibt, wie sie Ihre Bars, Kneipen und Etablissements auf Vordermann bringen, könnte ich Ratgeber schreiben, wie man Webseiten optimiert. Ich habe darin viele Jahre Erfahrung gesammelt.
Manche Leute wollen nicht hören
Ich selbst bin also überzeugt von meiner Arbeit, kann die positiven Effekte auch anhand von Statistiken belegen. Nur bedeutet das eben nicht, dass man auch auf mein Wissen vertraut.
Ich arbeitete beispielsweise mehrfach in unterschiedlichen Rollen für Macnotes oder andere Magazine teils großer deutscher Verlage. Doch ich wurde immer mit dem gleichen Problem konfrontiert. Die Vorgesetzten waren interessiert, aber wollten entweder ihre eigenen Ideen durchsetzen oder aber gaben meine Ideen als ihre eigenen aus. Ich strich also manchmal freiwillig die Segel, weil man mir nicht zuhörte, oder musste die Segel streichen, weil man mich ausbeutete.
So oder so habe ich auch heute noch Kontakt zu manchen Geschäftspartnern von damals. Manche fragen mich, warum ich mir Macnotes antue. Andere zollen ihren Respekt, dass ich mich an das inhaltsbasierte Projekt wage.
Wenn Webseiten Staub ansetzen
Kennt Ihr den Entwickler „Code Genocide“? Ich kannte ihn nicht. Aber bei den Aufräumarbeiten für den Monat September 2008 begegnete mir ein Link zu dessen Webseite. Es erschreckt mich nicht, trotzdem musste ich feststellen, dass es natürlich die Software von damals heute nicht mehr gibt. Schlimmer aber ist, dass die Domain den Besitzer wechselte und es eben auch asoziales Pack gibt, dass Domains mit Absicht kauft, um von dessen Bekanntheit zu profitieren.
Domainklau und Cookie-Dropping
Manchmal führt einen das Ergebnis zu etwas, das man nicht unbedingt hätte sehen wollen. Wenn man also 2008 zu einem Tool von Code Genocide verlinkte, landen Besucher beim Klick auf Macnotes heute auf einer japanischen Pornoseite.
Vor allem Google, Bing und anderen Suchmaschinen gefallen solche Inhalte nicht. Doch durch die Verlinkung dorthin drückt man Sympathie für das Projekt aus.
Im September 2008 wurde Apple beispielsweise auch mit einem Mobile Entertainment Award ausgezeichnet. Die Homepage von damals http://www.mobile-ent.biz/news/31544/ME-Awards-2008-The-winners-in-full führt heute dann ebenfalls auf eine Porno-Webseite. Entsprechend haben wir den Link mit einem aus dem Internet-Archiv ersetzt.
Der September 2008 war aber bislang der „schmutzigste“ Monat bei unseren Aufräumarbeiten. Denn neben den zwei angesprochenen Porno-Links mussten wir leider bei manchen Apps und Widgets auch Cookie-Dropping-Schleifen feststellen, die dann auf Webseiten landen, die die BILD-Zeitung, Focus und andere nachmachen und dann Produkte mit Hilfe von Günter Jauch, der Familie Geiss oder der Höhle der Löwen anpreisen, nur um an Adressen von Personen zu gelangen. Oder man wird dazu eingeladen sich ein unnützes VPN-Programm zuzulegen, um die eigene Internetverbindung zu beschleunigen.
Es ist schade, dass manche Figuren das Internet so für Ihre Zwecke ausnutzen. Es ist aber andererseits auch gut so, dass das Netz funktioniert, wie es funktioniert. Letztlich liegt es in der Verantwortung der Webseiten-Betreiber, sich darum zu kümmern. Wenn man den Biergarten in einem Restaurant verkommen lässt, oder die Spinnweben von der Decke hängen, dann ist das nicht einladen. Und so sind komische Links zu dubiosen Inhalten – selbst wenn man davon nichts wusste – kein wirklich tolles Signal nach außen. Denn gerade Nutzer, die über Suchmaschinen auf die Webseite kommen, werden Macnotes oder eine andere Webseite anhand des „einen Klicks“ dann einfach in eine Schublade stecken. Das muss nicht sein, wenn wir weiterhin Linkpflege betreiben und aufräumen. Genau bei diesem Prozess bin ich gestern mit den Inhalten aus dem September 2008 fertig geworden. Dann könnt Ihr Euch denken, dass wir noch eine ganze Weile zu tun haben werden.
Identitätsdiebstahl
Kommen wir zu einem anderen Thema. Denn mit dem zunehmenden Erfolg in Form von gesteigerter Sichtbarkeit in den Suchmaschinen schreiben uns mehr und mehr Leute an, die gerne Gastartikel auf Macnotes veröffentlichen möchten. In letzter Zeit werden solche Anfragen häufiger mit Foto in der Signatur der E-Mail verschickt.
Ein Beispiel gefällig, das uns von Beginn an Spanisch vorkam? Nicht zuletzt schrieb man uns auf Deutsch, verwendete aber den Namen Kathrin Konig. Diese groß gewachsene, blonde Frau sollte Unternehmensberaterin aus Berlin sein, die gerne einen Gastartikel auf Macnotes veröffentlichen wollte.
„Mein Name ist Kathrin Konig, ich bin Unternehmensberaterin und leidenschaftliche Schriftstellerin.
Ich schreibe auch regelmäßig in verschiedenen Business- und Lifestyle-Blogs. Ich und meine Tipps und Inspirationen mit anderen Menschen zu teilen.
Ich schreibe Ihnen, weil ich einen Gastartikel für Ihr Blog schreiben möchte. Wenn Sie Beispiele meiner vorherigen Beiträge lesen möchten, finden Sie mein Portfolio hier: https://www.c…s.me/kathrinkonig“
Doch die Adresse in Berlin gehört jemand anderem und das Porträtfoto eben auch. Über eine Inverssuche zu dem Foto konnten wir dann den Urheber ausfindig machen und informierten ihn. Lustigerweise nehmen diese „Anfragen“ in dem Maß zu, in dem Macnotes an Sichtbarkeit in den Suchmaschinen gewinnt.
Denn Kathrin Konig war nicht der einzige Fake, der versuchte, mit uns in Kontakt zu treten.
Kathrin oder Britta, oder…
Während wir noch auf weitere geklaute Bilder stießen, ließ uns jedoch Kathrin Konig noch mehr stutzen. Denn die Inverssuche bei Google spuckte eben nicht nur die Foto- und Modelagentur aus, sondern auch diverse andere Seiten. So gibt es wohl auch einen vermeintlichen Software-Anbieter, der eine Bespitzelungs-App veröffentlicht, bei dem eine „Britta“ im Support arbeitet, die komischerweise das gleiche Foto verwendet wie Kathrin Konig. Ob diese beiden „Unternehmungen“ einfach nur zufällig das gleiche Foto auswählten, oder sogar irgendwie zusammengehören, können wir leider nicht herausfinden.
Wenn der Beitrag online geht, werde ich den Computer ausschalten. Morgen machen wir dann weiter in dem Wissen, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Dass wir das wissen, hängt auch mit Euch zusammen. Denn wir müssen uns bei Euch bedanken dafür, dass Ihr Macnotes regelmäßig besucht und uns mit Eurem Feedback beglückt.
Übrigens: Wenn wir es schaffen, wollen wir spätestens zum „Einjährigen“ mit einem neuen Layout aufwarten. Aber das hängt eben auch davon ab, wie weit wir bis dahin kommen. No ETA yet.
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