Apples Quartalszahlen Q1/2021: Rekordquartal mit Abstand dank iPhone 12 „und“ Corona
Alexander Trust, den 27. Januar 2021Anfang Januar kündigte Apple den heutigen Termin an. Am Abend stellte der Konzern abermals seine Quartalszahlen vor. Apple erzielte 111,4 Milliarden US-Dollar Umsatz und behielt vor Steuern 28,8 Milliarden US-Dollar Gewinn. Tatsächlich konnte der Konzern aus Cupertino im Weihnachtsgeschäft weiterhin von zwei Trends profitieren, die durch die anhaltende Coronavirus-Pandemie verursacht werden: mehr Heimarbeit und Fernunterricht, sowie mehr Medienkonsum. Dazu kommt, dass die letztjährigen iPhones tatsächlich hervorragend von den Kunden angenommen wurden und auch in China wieder für Wachstum sorgten.
Die Frage, die viele Beobachter an den Finanzmärkten umtrieb, lautet: Kann Apple sein Rekordergebnis aus dem Q1/2020 trotz Covid-19-Pandemie toppen? Die Antwort lautet: Es kann, und wie. Denn der Konzern erzielte deutlich mehr als die letztjährigen 91,8 Milliarden US-Dollar.
Trends setzen sich fort
Die Quartalszahlen für das Q4/2020 gab Apple davor Ende Oktober 2020 bekannt. Das Ergebnis konnte sich auch sehen lassen: 64,7 Milliarden US-Dollar. Da viele Verbraucher zu dem Zeitpunkt auf die neuen iPhones warteten und es auch Schluckauf in der Produktion gab, fiel das Ergebnis solide aus, aber nicht prima.
Sehr wohl zeigten sich aber auch da, und sogar schon im Q3/2020 Trends, die wegen der Covid-19-Pandemie weiter anhalten. Apple gehört tatsächlich zu den Nutznießern der Pandemie. Wegen erhöhten Aufkommen bei Heimarbeit und Fernunterricht steigen die Verkaufszahlen bei Apples MacBooks und iPads weiter. Aber auch das Geschäft mit dem App Store profitiert durch den erhöhten Medienkonsum. Nicht zuletzt war bereits Apples Meldung zum Jahreswechsel ein Indikator dafür. Denn darin erfuhr man, dass der App Store über die Feiertage abermals Rekordumsätze erlöste.
Keine Prognose für Q2
Sehr viele börsennotierte Unternehmen haben im Laufe der Coronavirus-Pandemie wegen der unsteten Verhältnisse aufgehört Prognosen auf das folgende Quartal anzugeben. Apple ist da keine Ausnahme.
Tatsächlich gibt es auch diesmal keinen Ausblick auf das nächste Quartal. Sehr wohl drängt sich einem die Frage auf, ob dieser Umstand nicht zur Dauersituation werden könnte, selbst wenn die Pandemie wieder weg ist.
Erstes Quartal mit neuen iPhones
Wegen der Verspätung der neuen iPhone-12-Modelle im letzten Jahr, ist dieses Quartalsergebnis tatsächlich das erste, in dem sich auch erste Verkäufe von iPhone 12, iPhone 12 Mini, iPhone 12 Pro und iPhone 12 Pro Max wiederfinden. Da Apple vor einer Weile aufhörte, die Verkaufszahlen explizit anzugeben, kann man aber nur mutmaßen, wie viele Stückzahlen auf welche Modelle entfielen.
Umso wichtiger sind Analysen, die im Vorfeld und auch im Nachhinein herausgegeben werden. Zuletzt hieß es, dass Apple in China wieder mehr iPhones verkaufen konnte – ein gutes Signal.
Apples Quartalszahlen (Q1 2021) auf einen Blick
Apples Geschäft mit iPhones, iPads, Macs, Wearables und Services erwirtschaftete im ersten Steuerquartal 2021 111,4 Milliarden US-Dollar Umsatz (+ 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr).
Die Vergleichszahlen, die wir heranziehen, entfallen immer auf den gleichen Zeitraum des Vorjahrs, es sei denn, es ist anders vermerkt.
Dem Mac-Anbieter aus Cupertino bleiben im ersten Steuerquartal 12,673 Milliarden US-Dollar Gewinn übrig (vgl. Finanzdaten).
- Das iPhone-Geschäft lieferte 65,597 Milliarden US-Dollar (+ 17 %).
- Die iPad-Verkäufe erzielten 8,435 Milliarden US-Dollar (+ 41 %).
- Das Geschäft mit dem Mac trug 8,675 Milliarden US-Dollar zum Umsatz bei (+21 %).
- Daneben verkaufte Apple Wearables, HomePods und weitere Geräte im Wert von 12,971 Milliarden US-Dollar (+30 %).
- Schließlich wuchs auch das Servicegeschäft um Apple Music, Apple TV+ und Co. Damit erzielte das Unternehmen weitere 15,761 Milliarden US-Dollar Umsatz (+24 %).
Kein Kursfeuerwerk nach Börsenschluss
Investoren sind mit dem Ergebnis offenbar zufriedener als noch im Quartal zuvor, da es keinen Kursrutsch gibt. Aber nachbörslich ging der Kurs der Aktie dennoch leicht zurück. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Beitrags gab der Kurs leicht nach, rangiert bei knapp unter 142 US-Dollar.
Dividende im Februar
Wie üblich gibt Apple wieder eine Dividende aus. Pro Aktie gibt es weiterhin 0,205 US-Cent. Stichtag für den Bonus ist der 8. Februar 2021. Ausgezahlt wird die Dividende dann am 11. Februar.
Kommentar: 2021 wird ein Apple-Jahr
Angesichts der Tatsache, dass Apple in diesem und im nächsten Jahr noch die Umstellung der eigenen Macs auf Apple Silicon vollzieht und aber die Resonanz auf die ersten Geräte enorm positiv ausfällt, dürfte das Jahr 2021 ein Apple-Jahr werden. Natürlich gibt es immer noch Einflüsse von außen, wie wir nun auch an der Covid-19-Pandemie merken, die das Geschehen auf den Kopf stellen können.
Nur aller Voraussicht nach gibt es neben den neuen Macs, die dann auch wirklich „neu“ sind, unter der Haube und bei vielen Modellen auch an der Oberfläche, wieder mehr Grund, sich für einen Mac zu entscheiden. Die Umstellung auf Apple Silicon und damit ARM ist nicht nur bei uns in der Redaktion, sondern auch anderswo relativ leicht gefallen. Der Konzern aus Cupertino hat einen immens guten Job gemacht. Schnittstellen wie Rosetta 2, die sicherstellen, dass auch „alte“ Apps auf den neuen Macs funktioniert, erfüllen ihr Pensum über, dass selbst Microsoft ein wenig unter Druck gerät, warum das mit Windows 10 für ARM so lange dauert und immer noch nicht zufriedenstellend funktioniert. Aber zumindest macht Windows 10 auf Apple Silicon trotz Betastatus eine gute Figur.
Ja, selbst Intel zeigte sich zuletzt eifersüchtig auf die Performance von Apple Silicon. Nach wie vor ist Apples Wechsel zu ARM aber eine Chance für den Chiphersteller.
Darüber hinaus gibt es weitere Produkte in der Pipeline, von der wir wissen, oder glauben zu wissen: AirTags, VR-Headset, AR-Brille – ja, und dann gibt es wieder neue iPads und neue iPhones, und dann nehmen ja die Gerüchte um ein eigenes Auto von Apple langsam aber sicher Form an.
JHV 2021 erstmals digital
Im Februar steht dann außerdem noch die Jahreshauptversammlung des Unternehmens an. Diese findet 2021 ausschließlich digital statt.