OS X 10.10 Yosemite auf WWDC 2014 vorgestellt

Stefan Keller, den 2. Juni 2014
WWDC 2014
WWDC 2014 – Logo

Auf der WWDC hat Craig Federighi soeben OS X Yosemite vorgestellt. Es bringt allem voran ein neues Design mit, aber kann auch sonst mit neuen Funktionen aufwarten. Unter anderem wurde die Spotlight-Suche überarbeitet und OS X wird künftig besser mit iOS-Geräten zusammenarbeiten.

Flaches Design

OS X folgt in diesem Jahr den Trend, den iOS im vergangenen Jahr gesetzt hat und wird ein neues, flaches Design bekommen. Was man bei der Präsentation sehen kann, sollen die optischen Änderungen aber nicht ganz so dramatisch ausfallen wie auf den mobilen Geräten. Die Schriftart wird auf Helvetica geändert, die Programm-Kopfzeilen werden mit Milchglasoptik ausgestattet und der Mülleimer im Dock ist künftig aus Plastik. Für professionelle Anwender wird es auch ein dunkles Theme geben, standardmäßig ist die Oberfläche eher hell.

Spotlight, Benachrichtigungen und iCloud Drive

Die Spotlight-Suche wird ab OS X 10.10 kein Untermenü der Menüzeile mehr sein. Stattdessen poppt ein Fenster in der Mitte des Bildschirms auf. Mit nur wenigen Buchstaben soll Spotlight dann finden, wonach der Anwender sucht. Hierbei wurden neue Quellen hinzugefügt, beispielsweise Wikipedia, Nachrichten und Maps.
Die Benachrichtigungszentrale wird um eine „Heute“-Ansicht erweitert. Wer bereits iOS 7 kennt, wird Gemeinsamkeiten sehen. De Heute-Ansicht zeigt aktuelle Kalendereinträge, das Wetter und was man dort sonst noch sehen möchte. Dies wird über Widgets auch von Fremdanbietern erweiterbar sein.
Ebenfalls neu wird iCloud Drive sein. Dieses Feature darf man sich im Grunde so vorstellen wie Dropbox – also quasi ein jetzt „offiziell zugreifbarer“ Ordner im Finder. Dort werden sich auch die Dateien der mobilen Geräte verwalten lassen. Eine Windows-Ausgabe von iCloud Drive ist ebenfalls geplant.

Neue Funktionen in Standardprogrammen

Neben der neuen Optik kann etwa Mail mit neuen Funktionen aufwarten. Apple nannte ein Feature „Mail Drop“. Hierbei werden große Anhänge verschlüsselt in eine Cloud hochgeladen und der Empfänger bekommt nur den normalen Text und einen Link zum Anhang. Mit „Markup“ können zudem Bilder, die an Mails angehängt werden, direkt bearbeitet werden, etwa, um bestimmte Dinge hervorzuheben. Dabei hilft das Trackpad, falls man eins besitzt, denn dort kann man dann auch malen.
In Safari wird der Anwender nur noch eine Zeile finden. Die Adresszeile wird um Spotlight-Funktionalitäten erweitert und findet Top-Treffer bereits, während man tippt. Daneben gibt es ein bereits aus iOS bekanntes Tab-View, das eine Übersicht über alle geöffneten Tabs bietet. Des Weiteren kann der private Modus nun, wie in Google Chrome, in einem neuen Fenster geöffnet werden, ohne, dass andere Fenster davon beeinflusst werden.

Integration mit mobilen Geräten

OS X wird zukünftig darüber informiert, dass das eigene iPhone oder iPad in der Nähe ist und umgekehrt. Zunächst einmal wird ermöglicht, per AirDrop Dateien zwischen verschiedenen Geräteklassen auszutauschen. Mit Handoff können unterstützte Programme wie iWork oder Mail dort fortgesetzt werden, wo sie auf einem Gerät begonnen wurden. Ebenfalls neu wird Instant Hotspot sein – wenn das iPhone in der Nähe ist und kein WLAN-Netzwerk, verbindet sich der Mac automatisch und ohne Passworteingabe mit dem iPhone und beide Geräte können über das mobile Netzwerk surfen.
Das wohl spannendste Feature ist aber, dass SMS und Telefonate auf den Mac geholt werden. Die Nachrichten-App wird in OS X 10.10 auch mit SMS (statt nur iMessages) synchronisiert. Außerdem können fortan Telefonate über den Mac getätigt werden, wenn das iPhone in der Nähe ist.

Preis und Verfügbarkeit

Die Beta-Version von OS X Yosemite wird für Entwickler ab heute verfügbar sein. Im Sommer soll eine Public Beta starten, wer daran teilnehmen möchte, kann sich bei Apple dafür anmelden. Im Herbst soll die fertige Ausgabe verfügbar werden und kostenlos verteilt werden.

Weitere Teile der Reihe OS X 10.10


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