Redaktionsrück- und Ausblicke 2010/2011: Stefan (stk)

Stefan Keller, den 29. Dezember 2010
Glaskugel
Glaskugel, Foto: Eva K. (GNU-FDL / CC-BY-SA 2.5)

Die Macnotes-Redaktion blickt zurück und aus – was war 2010, was bringt 2011 und was denkt man sich nach einem Jahr mehr in der Macosphäre dazu? Das alte und das kommende Jahr in der Redaktions-Einzelbetrachtung: Stefan zu iPad, Apps, dem Universum und dem ganzen Rest.

Was war das bedeutendste Ereignis der Macosphäre 2010?

Das bedeutendste Ereignis war für mich, wenn auch nicht ganz zeitnah dazu, der Launch des iPad. Anfänglich konnte ich nicht allzu viel anfangen mit dem Apple-Tablet. Doch nach dem traurigen Ableben meines schwarzen MacBook („Murat“, falls sich noch jemand erinnert), und zusammen mit dem Tastatur-Dock macht es sich ganz gut als MacBook-Ersatz. Viel mehr als es als bessere Schreibmaschine und Internet-Browser zu nutzen, hab ich von meinem MacBook selten verlangt. Zum Schreiben gibt es Pages, zum Entwickeln Textastic und ein Browser ist bereits integriert. Zur allgemeinen Belustigung vor dem Einschlafen tut der VLC-Player tolle Dienste.

Und was die größte Enttäuschung?

Meine größte Enttäuschung waren die neuen iMacs. Noch 2009 hat Apple vergleichsweise attraktive Desktop-Computer herausgebracht in 21 und 27 Zoll zu – sagen wir mal – „nicht überraschenden“ Preisen. Doch Mitte 2010 kamen neue Modelle, die sich eigentlich nur durch ihren „neueren“ Core-i-Prozessor auszeichneten, dafür aber im Preis stiegen. Da frage ich mich, warum. Klar sind die neuen Intel-CPUs schneller als die Core 2 Duo, aber so ist das eben, denn die Zeit bleibt in der IT nicht stehen. Das weiße MacBook fing ebenso mit einem Core Duo bei 1,83 GHz an und ist inzwischen bei stattlichen 2,4 GHz angekommen – schneller wurde es, teurer hingegen nicht (wenn man von der vorübergehenden Urheberrechtsabgabe absieht). Ähnliches lässt sich über den Mac mini sagen, der vor allem teurer wurde. Glücklicherweise habe ich noch einen alten iMac (aus Budgetgründen zwar den kleinsten) erwischt, nach einem Speicher-Upgrade ist er aber mehr als ausreichend für meine Zwecke, bei besserem Preis-Leistungsverhältnis.

Was erhoffst du dir von 2011?

Ich erhoffe mir, dass Apple die Magic Mouse überarbeitet. Sie ist zwar ein wundervolles Gerät, aber knapp 2 Wochen Bereitschaft vor dem Batterie-Wechsel ist anno 2010 doch etwas dünn. Des Weiteren hoffe ich, dass Apple bei den iMacs wieder zur Vernunft kommt, was die Preise angeht, und vor allem, dass sie diese schicken Geräte nicht komplett sterben lassen und ihren Benutzern einreden, dass Laptops der heilige Gral der Computertechnik sind. Ein Blu-ray-Laufwerk würde mir überdies ebenfalls gut gefallen; nicht zum Filmegucken (das kann in meinem Fall die PS3 übernehmen), sondern aufgrund der Speicherkapazität. Ich möchte meine Sachen nicht auf externen Festplatten und erst recht nicht in der ominösen Cloud bunkern.

…und was befürchtest du eher?

Ich befürchte, dass Mac OS X Lion mich aus dem derzeit gut funktionierenden Workflow komplett hinaus schmeißt. Damit einhergehend, dass Apple Funktionen als unnötig wegrationalisiert, die eigentlich ganz nützlich sind. Überhaupt kann die Präsentation der neuen Funktionen auf der Keynote im Oktober so überhaupt nicht bei mir punkten. Man wird sich überraschen lassen müssen. Ebenso stehe ich dem Mac App Store skeptisch gegenüber: Natürlich ist es auf iPhone und iPad eine tolle Sache, aber wenn die „Erkenntnis“ kommt, dass „keiner“ mehr Software anders installieren möchte, müssen wir ein Desktop-Betriebssystem jailbreaken, um vernünftig damit arbeiten zu können. Ich hoffe, dass dies nicht passieren wird.

Deine Top 5 Apps des Jahres

Pages für iPad: Eine der Voraussetzungen, weshalb das iPad für mein Anwendungsprofil den Laptop weitgehend ersetzen kann. Nicht perfekt, aber es erfüllt seinen Zweck.
DB Navigator: 2010 war für mich das Jahr des Reisens. Das eine oder andere Mal hat diese App meinen Hintern gerettet. Sie findet Züge, Busse, Straßenbahnen und was sonst Leute von A nach B transportiert. Kaum zu glauben, dass diese App von der Bahn kommt, nachdem bei ihr das ganze Jahr eher durch Fehlleistungen geprägt war.
DOSPad: Eigentlich wie Richie bereits sagte: weil es geht. Ein DOS-Emulator, der auf dem iPad einen 386er PC emulieren kann und daher selbst Windows 3.1 in annehmbarem Tempo zum Laufen bekommt. Einfach nerdig und schon deshalb eine Erwähnung wert.
Real Racing 2: Weil der nicht ganz billige iPhone-Racer es wie kein zweites Spiel auf mobilen Spieleplattformen hinbekommt, das Feeling eines Autorennens zu transportieren und dabei sensationell aussieht. Einfach das zurzeit beste Handheld-Rennspiel.
UltraEdit: Weil es Zeit wurde, dass Mac OS X einen vernünftigen Editor bekommt. Einen, der in endlicher Zeit und ohne das System lahmzulegen Dateien mit mehr als 5 MB öffnen kann. Danke, IDM!

Irgendwie erwähnenswert wäre noch Office 2011, das Dank ordentlichen Tempos die Büro-Suite meiner Wahl wurde.

Was gibts sonst zum Jahresausklang zu erzählen?

Es bleibt zu hoffen, dass Apple sich wieder auf alte Tugenden besinnt. Außer der iPad-Präsentation gab es dieses Jahr im Grunde nichts, das offen stehende Kinnladen verursacht hat: Das iPhone wurde „irgendwie in der Kneipe verloren“, der iPod touch war eine logische Konsequenz aus dem iPhone, der iPod nano hat nicht viele Fans, der Shuffle ist minimalistisch wie immer, mit iLife arbeite ich höchst selten und Lion hat eher Schreckensszenarien in den Köpfen der Anwender hervorgerufen als Begeisterung. Erde an Apple? Wir wollen mal wieder geflasht werden!

Weitere Teile der Reihe Rückblick 2010


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