iPhone 3GS – die ersten Tage

cd, den 3. Juli 2009
Das Spiel Phaze profitiert vom schnelleren Prozessor
Das Spiel Phaze profitiert vom schnelleren Prozessor

Nach einigen Tagen mit dem neuen iPhone 3GS wird es Zeit für ein ganz persönliches Fazit – und dies auch gleich zur Warnung: dies ist ein sehr persönlicher und subjektiver Bericht. Das iPhone 3G hatte ich übersprungen, die Upgrade-Optionen von T-Mobile waren für mich nicht interessant. Aber beim iPhone 3GS hat es dann gepasst: im Rahmen einer regulären Vertragsverlängerung meines alten Complete-Tarifs konnte ich das 32GB-Modell für 99,95 Euro bekommen.

Erste Schritte

Die ersten Schritte waren nahe liegend: neues iPhone auspacken, SIM-Karte aus dem iPhone 2G raus und in das 3G S rein und das neue iPhone an den Mac gehängt. iTunes bietet dann auch gleich an, das neue iPhone mit der Sicherung des alten iPhones zu befüllen („Wiederherstellen“ passt da nicht wirklich). Gefühlt ist auch die Datenübertragung auf das neue iPhone schneller als beim Ur-iPhone, gemessen habe ich es nicht. Schön ist übrigens, dass mit OS3.0 endlich auch Notizen synchronisiert werden – warum das aber nur über iTunes und nicht auch über MobileMe passiert ist mir ein Rätsel. Hier hat Apple noch Raum für Verbesserungen. Während des ersten Syncs kann man wieder fest stellen, was Einstein mit der Relativität der Zeit meinte. Aber auch diese Wartezeit ist irgendwann vorbei und man kann erstmals schauen, was das neue iPhone so alles drauf hat.

Spiele auf dem iPhone

Direkt fällt auf, dass es spürbar schneller ist als sein Vor-Vorgänger, egal ob es um das Starten von Programmen geht oder auch um die Ausführung. Sehr deutlich merke ich es bei den 3D-Spielen Phaze und Days of Thunder. Anschließend bestätigt mir der Kompass im neuen iPhone, dass wir tatsächlich einen Südbalkon haben. Das hatten wir zwar schon schwer vermutet, da die Sonne den ganzen Tag auf den Balkon knallt, aber ist das nicht grandios? 

Ein Kompass im Telefon. Wie konnte ich nur so lange auf dieses Killer-Feature verzichten? Zumindest ist man so für die nächste Schnitzeljagd gerüstet. In Google Maps ist es natürlich ganz praktisch, um schneller zu sehen, wo man gerade in der Gegend steht und in welcher Richtung das gesuchte Ziel liegt, aber das hat vorher auch funktioniert – GPS ist dagegen wirklich eine Funktion, die ich beim Ur-iPhone manchmal sehr vermisst habe, wenn das iPhone mal wieder meinte, ich würde mitten im Atlantik schwimmen.

Auch das Surfen mit Mobile Safari geht flotter, das liegt nicht nur an UMTS – auch im heimischen WLAN bauen sich die Seiten deutlich fixer auf. Da macht es tatsächlich Spaß auf dem heimischen Sofa das iPhone als Webpad zu verwenden. Und so zieht sich das mit der Geschwindigkeit durch alle Programme: NetNewsWire synct schneller, Mails werden schneller geöffnet – alleine dafür und den größeren Speicher hätte sich der Wechsel (und die Vertragsverlängerung) schon gelohnt.

Kamera probieren

Anschließend noch die Kamera testen und damit meine Frau durch die Wohnung scheuchen – sie steht lieber hinter als vor einer Kamera. Die Kamera wurde wirklich enorm verbessert, weit mehr als es die ein Megapixel höhere Auflösung vermuten lässt. Der Auto-Fokus tut seinen Job anständig, das Fokussieren über das Antippen auf dem Display ist intuitiv und funktioniert wie man es erwartet. Die Filme haben eine überraschend gute Qualität – überraschend, weil ich es einer Kamera mit so einer kleinen Linse nun wirklich nicht zugetraut hätte. Beschneiden, als Mail verschicken oder zu YouTube schicken – funktioniert. So einfach kann das sein. Bin gespannt, wie lange es dauert, bis es von den anderen Video-Portalen eigene iPhone Apps für das Aufnehmen und Uploaden gibt (und ob Apple die in den Store lässt).

Nach ein wenig Stöbern in den Einstellungen hatte ich dann auch den Schalter für die Prozentanzeige des Akku-Standes gefunden. Und da wurde es dann unheimlich: der Akku war laut iTunes voll als ich das iPhone vom Rechner getrennt hatte, nach etwas über einer Stunde Spielen und Ausprobieren zeigte das iPhone mir nur noch 81%. Sollte der Akku nicht länger halten? Ich sehe mich schon Nachmittags in der Innenstadt nach einer Steckdose suchen. Aber vielleicht habe ich es auch einfach ein wenig übertrieben beim Testen.

Wärmeentwicklung

Das Gerät ist in jedem Fall heiß und zwar wörtlich, wie ich direkt bemerken durfte: es kam ein Anruf und wie man es so macht mit einem Telefon, wenn es klingelt, ich halte es ans Ohr. Zum Glück konnte ich dem Anrufer erklären, warum ich ihn mit einem lauten „Autsch“ begrüßt hatte. Es wird zwar nun nicht so heiß, dass Angst vor Verbrennungen haben müsste, aber auf jeden Fall unangenehm heiß – das Ohr gehört da ja doch zu den eher empfindlicheren Körperteilen.

Im Laufe der folgenden Tage stellten sich meine Befürchtungen in Sachen Akkulaufzeit als beinahe unbegründet heraus, auch das iPhone 3GS hält zumindest bei mir locker einen Tag mit Telefonieren, gelegentlichen Mailchecks, Positionsbestimmungen, ein paar Spielen und viel iPod-Nutzung durch – gegen Ende des Tages bekomme ich aber durchaus häufiger die Warnung, dass der Akku demnächst aufgeben würde. Nur die Temperatur-Entwicklung macht das direkte Telefonieren unangenehm. Und leider spielt auch mein altes Headset von Sennheiser nicht wirklich optimal mit dem neuen Gerät: nach einer Anrufannahme via Headset ist der Knopf funktionslos. Also in Zukunft nach jedem Telefonat das Headset abziehen und wieder einstecken oder doch in ein neues Headset investieren und in ein neues Dock – denn das vom 2G passt natürlich nicht und Apple liefert auch keins mehr mit. Übrigens im Gegensatz zu meinem alten iPhone-Case von Speck, das auch um das 3G (S) passt.

Erst nach einigen Tagen komme ich auf die Idee auch mal die Sprachsteuerung zu testen und sie anschließend als nettes Goodie ohne viel Nutzwert wieder zu vergessen. Anrufe lassen sich darüber ganz gut machen, aber wenn es um die iPod-Steuerung geht versagt sie mir zu oft. Die Band wird nun mal „Dschäi-Biii-Ooohh“ ausgesprochen und nicht „Jot-Be-O“ (so möchte es das Gerät von mir hören) oder „Jot-Dot-Be-Dot-O“ (so liest es mir das iPhone vor). Nicht viel besser klappt das mit Interpreten wie M.A.N. oder AC/DC – ernsthaft, wer will denn bitte seinem Handy erzählen, es solle einen Song von „Ah-Zeh-De-Zeh“ spielen? Eben.

Sprachmemos sind hilfreich

Apropos Sprache: die Sprachmemos sind wirklich nett, auch wenn mir nicht klar ist, was sich Apple dabei gedacht hat, die einfach so in die iTunes-Mediathek zu syncen. Ohne eigenen Eintrag wie für Podcasts oder Hörbücher in der Seitenleiste landen die einfach so unter „Musik“. Wer singt denn bitte seinen Audio-Notizen? Oder gingen die Entwickler bei Apple davon aus, dass diese Funktion sowieso nur für das Mitschneiden von Konzerten verwendet würde?

Beliebt abschließend dann doch nur zu sagen, dass sich der Wechsel vom 2G auf das 3G S für mich persönlich gelohnt hat, vor allem wegen der Verbesserungen im Vergleich zum Vor-Vorgänger bei der Cam und vor allem der Geschwindigkeit. Von den neuen Features ist eigentlich nur GPS für mich wirklich wichtig, Kompass und vor allem Sprachsteuerung sehe ich eher als nette Spielerei und MMS sind für mich persönlich komplett überflüssig. Ernsthaft stört mich nur die Hitzeentwicklung des Geräts bei intensiver Nutzung.


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