Bietet Apple Silicon doch Unterstützung für eGPU?

Alexander Trust, den 23. November 2020
Blackmagic eGPU Pro
Blackmagic eGPU Pro, Bild: Blackmagic Design

Als Apple seine neuen Macs mit eigenen Prozessoren vorstellte, war keine Rede davon, dass die Geräte in der Lage wären, externe Grafikkarten zu nutzen. Nachdem die ersten Geräte nun bei den Kunden angekommen sind, gibt es Berichte, dass die M1-Macs zumindest die eGPU erkennen, wenn man sie anschließt.

Stand heute kann man mit den angeschlossenen eGPU jedoch wenig anfangen. Denn die neuen M1-Macs (MacBook Air, MacBook Pro und Mac mini) erkennen die externe Hardware zwar, können jedoch nichts mit ihr anfangen.

Liefert Apple eGPU-Support per Software nach?

Nun lässt sich natürlich darüber spekulieren, ob Apple einfach mittels eines Updates für macOS Big Sur die Kompatibilität für eGPU in Zukunft wieder herstellt.

Zumindest haben Tests gezeigt, dass das Betriebssystem die Geräte erkennt und sie sich gegenüber der Software zu erkennen geben. Die in den eGPU enthaltene PCI-E-Karte scheint zumindest auch ihre basale Funktionalität zu behalten. Mac4Ever konnte ein Pro Display XDR ansteuern, über den Umweg eGPU. Allerdings wurde das Bildsignal nur durchgeschleift und nicht etwa über die enthaltenen Grafikkarten ausgegeben.

Braucht man in Zukunft keine eGPU mehr am Mac?

Apple hatte die Unterstützung für eGPU erst mit einem Update für macOS Mojave vor zwei Jahren überhaupt erst bereitgestellt. Die externen Grafikkarten waren vor allem für grafisch aufwendige Anwendungen interessant und beispielsweise die Nutzung von Virtual Reality Headsets am Mac oder für die Anwendung von Maschinenlern-Algorithmen.

Doch das Unterfangen wirkte von Beginn an nicht vollständig durchdacht. So gab es nie Unterstützung für Grafikkarten von Nvidia, da Apple dafür keine Treiber anbot.

Im April bot dann Blackmagic seine eGPU Pro nicht mehr an. Es war ein Fingerzeig auf das, was noch kommen würde. Allerdings hatte dieser Schritt auch damit zu tun, dass AMD einen Grafikchip nicht mehr verkaufte, der in dem Gerät genutzt wurde. Mittlerweile gibt es aber auch die normale Blackmagic eGPU mit Radeon Pro 580 nicht mehr im Apple Store zu kaufen, mit dem Verweis, sie sei derzeit nicht verfügbar.

Als Apple die Unterstützung für eGPU auf der WWDC 2018 ankündigte, präsentierte man auch Virtual-Reality-Anwendungen. Doch mittlerweile muss man fragen, ob Mac-Nutzer in Zukunft überhaupt eGPU benötigen. Die integrierte Grafiklösung in Apples M1-Chip liefert schon jetzt 2,7 Teraflops „Leistung“. Dazu kommt der Co-Prozessor für Maschinenlern-Algorithmen, die Neural Engine, beides sind Anwendungsfelder, in denen vorher eine eGPU aushelfen konnte. Stellen wir uns nun vor, dass Apple im kommenden Jahr erste eigene Grafikchips anbieten wird, kann man sich ausmalen, dass eGPU am Mac obsolet werden.


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