Apple M1: Die ersten Benchmarks sind da

Alexander Trust, den 12. November 2020
Apple M1 SoC
Apple M1 SoC, Bild: Apple

Einen Tag nachdem Apple auf seinem „One more thing“-Event die neuen Macs mit M1-Prozessor vorstellte, gibt es bereits erste Benchmark-Ergebnisse für eines der Geräte mit Apple Silicon. Die Resultate toppen sogar das MacBook Pro 16 Zoll mit Intel Core i9 Prozessor. Angesichts der Tatsache, dass der Stromverbrauch von Apples Systemen jedoch um zwei Drittel unterhalb der Intel-Geräte liegt, ist das enorm.

Neues MacBook Air schneller als 16 Zoll MacBook Pro?

Auf Geekbench gibt es Ergebnisse für ein MacBook Air mit Apple M1-Prozessor. Dort wird das Gerät als „MacBookAir10,1“ gelistet. Es erreicht 1687 Punkte im Einkern-Test und satte 7433 Punkte im Mehrkern-Test. Apples Achtkernprozessor ist laut Geekbench mit 3,2 GHz getaktet.

Das MacBook Pro 16 Zoll mit Intel Core i9-9980HK Prozessor und einem Takt von 2,4 GHz erreicht weniger Punkte bei Geekbench, wenn man ebenfalls macOS Big Sur in Version 11.0.1 voraussetzt. Das MacBook Air bietet zum Beispiel beim Ray Tracing mit Mehrkern-Betrieb mehr Leistung (14295 vs 11837 Punkte), oder bei der AES-Verschlüsselung (9806 vs 5929 Punkte).

Gerät im Test mit nur 8 GB RAM

Wie man dem Ergebnis ebenfalls entnehmen kann, war das getestete Gerät mit lediglich 8 GB RAM ausgestattet. Auf ihm lief macOS 11.0.1. Darüber hinaus soll das Aggregat über 128 KB L1 Instruktions-Cache verfügen, weitere 64 KB L1 Datencache und über 4 MB L2 Cache.

Apple M1 auch mit Rosetta 2 schneller

Wie gut funktionieren Apps, die nicht mit Apple Silicon kompatibel sind? Wie viele Performance-Einbußen muss man eventuell hinnehmen? Darauf gibt es noch keine genaue Antwort, doch es gibt einen weiteren, zweiten Benchmark unter Geekbench mit einer nicht-optimierten Version der Benchmark-Software. Die wird von Apples M1-Chip quasi zur Laufzeit simultan übersetzt. Wie das Resultat zeigt, ist das Gerät im Einkern-Test trotzdem noch schneller als vorhanden Geräte, erzielt 1313 Punkte. Im Mehrkern-Test erzielt das MacBook Air mit M1 so immer noch stolze 5888 Punkte. Im Vergleich zur optimierten Version des Benchmarks erzielt das System mit Rosetta 2 immer noch 78 Prozent der Leistung. Sehr gut möglich also, dass viele Apps, selbst wenn die Entwickler sie noch nicht angepasst haben, auf dem M1 trotzdem ausreichend schnell funktionieren.

Keine technischen Spezifikationen bekannt

Apple selbst hat zwar den neuen M1-Prozessor umfangreich präsentiert, doch das Unternehmen blieb echte technische Details schuldig. Apple gibt nicht an, mit wie viel Takt die Kerne im Prozessor laufen. Es ist beispielsweise davon auszugehen, dass sie beim MacBook Air ohne aktive Kühlung „langsamer“ im Basistakt funktionieren als auf dem Mac Mini, der an der Steckdose hängt, oder dem MacBook Pro 13 Zoll, das einen Lüfter zur aktiven Kühlung nutzt.

Der Mac-Hersteller betonte lediglich, dass der SoC über acht CPU-Kerne verfügt und dann auch über acht GPU-Kerne. Wie schnell der Speicher im SoC ist, oder wie die unterschiedlichen Kerne (4 effiziente, 4 leistungsoptimierte) getaktet sind, all dies bleibt Apple bislang schuldig. Auch wissen wir nicht, ob sich nicht eventuell einige der Prozessor-Komponenten in den drei ersten Apple-Silicon-Macs trotzdem unterscheiden.

Man könnte sagen, dass diese Ergebnisse richtig gut sind.

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Update vom 16. November 2020: Dem Text einen Abschnitt mit Ergebnissen eines weiteren Benchmark-Tests hinzugefügt, der zeigt, wie schnell der Chip arbeitet, wenn er keine optimierte Software nutzt.


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