8 Kritikpunkte am neuen MacBook Pro

Alexander Trust, den 3. November 2021
Das neue MacBook Pro (10/2021)
Das neue MacBook Pro (10/2021)

Immer wenn Apple wie im Fall der neuen MacBook Pro mit M1 Pro und M1 Max Chips neue Produkte vorstellt, dann gibt es auch Kritik. Der Konzern aus Cupertino zeigt oft nur, was er will, lässt aber wichtige Kleinigkeiten aus, derentwegen man sich gut und gerne ein paar Haare raufen könnte. Wir stellen Euch nachfolgend ein paar dieser Stolperfallen vor.

1) Schnelles Laden nur mit besserem Netzteil

Das kleinere 14 Zoll MacBook Pro bietet Apple in der kleinsten Konfiguration mit M1 Pro Chip und 8 Kernen nur mit 67 Watt Netzteil an. Gegen Aufpreis bekommt man stattdessen ein 96 Watt Netzteil. Nur mit diesem können die Käufer:innen dann auch das Gerät binnen 30 Minuten zu 50 Prozent wieder aufladen.

Es sind diese Kleinigkeiten, die beim Kauf für den einen oder anderen den Unterschied ausmachen. Andere, die darüber vielleicht nicht Bescheid wissen, denken am Ende womöglich sogar, das Gerät sei kaputt und empfinden Enttäuschung, wenn sie herausfinden, dass Apple so noch einmal einen Euro extra an ihnen verdienen möchte.

Warum Apple überhaupt eine Unterscheidung bei den Netzteilen macht, ist unklar. Vielleicht gibt es sogar eine nachvollziehbare Erklärung, beispielsweise, dass die Bauteile nicht für alle Geräte ausgereicht hätten. Da Apple zu solchen Themen in der Öffentlichkeit aber schweigt, entsteht ein ungutes Gefühl.

2) SD-Karten ja, aber nicht mit maximaler Geschwindigkeit

Apples neue Pro-Laptops bieten seit einigen Jahren „endlich“ wieder einen SD-Karten-Anschluss. Endlich sagen einige der potenziellen Käufer. Doch natürlich gibt es auch Interessenten jenseits der Zielgruppe.

Nun entschied sich der Anbieter dazu, ein Lesegerät einzubauen, das „nur“ den Übertragungsstandard UHS-II unterstützt. Gehofft hatten Fans jedoch auf UHS-III, das Datenübertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 624 MB pro Sekunde erlaubt hätten. In der Praxis muss man nun mit weniger auskommen.

Zur Wahrheit gehört dazu, dass es bis heute nur wenige UHS-III-kompatible SD-Karten gibt, und leider noch sehr viel weniger Geräte, die diese unterstützen. Den Standard gibt es seit 2017. Trotzdem scheint sich in der Zeit nicht viel getan zu haben. Apple traf vermutlich eine nachvollziehbare Entscheidung.

3) HDMI gibt es, aber nur 2.0, nicht 2.1

In den technischen Spezifikationen zu seinen neuen Laptops führt Apple an, dass die Geräte über einen HDMI 2.0 Anschluss verfügen. Das ist nicht die neuste Technologie und vor allem bietet sie ein paar wichtige Einschränkungen. Denn bei der Bildausgabe mit HDMI 2.0 ist man auf eine maximale Auflösung von 4K mit 60 Hz Bildwiederholrate beschränkt. Mit HDMI 2.1 könnte man beispielsweise auch 120 Hz Bildwiederholrate erzielen. Apple möchte aber offenbar den HDMI-Anschluss in erster Linie als Möglichkeit zum Anschluss an Beamer für Präsentationen genutzt wissen.

Dass das Unternehmen überhaupt diesen Anschluss nutzt, ist auch ein Kompromiss für die Nutzer:innen. Denn hätte Apple stattdessen einen weiteren Thunderbolt-Anschluss verbaut, hätte man über diesen über einen Adapter auch andere Bildschirme ansteuern können.

4) Wi-Fi minimal langsamer

Apple setzt schon beim Macbook Pro M1 auf Wi-Fi 802.11 ax auf der 5 GHz Frequenz. Die erlaubt Datenübertragungen mit bis zu 1.200 Mbps in Apples Set-up. Die MacBook Pro Modelle, die zwischen 2017 und 2019 herauskamen, unterstützten auf 5 GHz den älteren 802.11 ac Standard. Der erlaubte wiederum Übertragungen mit bis zu 1.300 Mbps. Die Laptops waren also marginal schneller. Zudem konnten die älteren Geräte auf drei Kanälen gleichzeitig übertragen, wohingegen die neuen lediglich auf zwei Kanälen gleichzeitig funken. Während das die Verbindungsgeschwindigkeit in der Theorie herabsetzt, spart es jedoch auch Batteriestrom.

5) High Power Mode nur für 16 Zoll Modell

Der neue M1 Max Chip von Apple lässt sich in macOS Monterey in einem besonders leistungsorientierten Modus einsetzen. Apple nennt diesen „High Power Mode“. Er lässt sich über die Einstellungen des Betriebssystems ein- oder ausschalten. Dem 14 Zoll Modell fehlt diese Funktion.

Wie viel Leistungszuwachs dieser Modus bringt, ist bislang nicht bekannt. Vermutlich erlaubt die bessere Möglichkeit zur Verteilung von Wärme im 16 Zoll Modell diese Option. Apple gibt als Beispiele für die Nutzung unter anderem die Farbkorrektur an 8K ProRes-Videomaterial an.

6) 500 Nits im Alltag und 1.600 nur in Ausnahmefällen

Apple bewirbt die Werte für die Helligkeit des neuen Pro Display XDR in seinen MacBook Pro mit einer maximalen Helligkeit von 1.600 Nits. Während der Präsentation hieß es, dass im Schnitt jedoch 1.000 Nits erzielt würden.

Erst hinterher wurde deutlicher, dass beide Werte ausschließlich bei der Anzeige von HDR-Inhalten erreicht werden. Bei gewöhnlichen SDR-Inhalten erreicht das Display indes eine Helligkeit von 500 Nits, die derjenigen entspricht, die auch das Display im aktuellen iMac M1 bietet.

7) Kerbe ja, Face ID nein

Meckern kann man immer. Drum wollen wir das an dieser Stelle fortführen. Apple selbst betont, dass Mac-Nutzer Touch ID lieben. Entsprechend hat es sich dazu entschieden, bei den neuen MacBook Pro nicht auf dieses biometrische Element zu verzichten.

Warum das Unternehmen dann aber trotzdem eine Kerbe im Display unterbringt, ohne die Gesichtserkennung Face ID zu ermöglichen? Die Kamera benötigt in dem dünnen Bildschirm ausreichend Platz, damit man eine angemessene Qualität für Videokonferenzen erzielen kann. Es wirkt wie ein (fauler?) Kompromiss und auch an dieser Stelle hat Apple tatsächlich den Nutzer im Blick gehabt.

8) MacBook Pro schwerer und dicker als Vorgänger

Spätestens, wenn man sich das Gewicht und die Größe der neuen MacBook Pro ansieht und mit den Vorgängern vergleicht, weiß man, dass Jony Ive bei Apple Geschichte ist. Zum Beispiel wiegt das neue 16 Zoll Modell 2,1 Kg, wog vorher nur 2 Kg. Es ist also knapp 9 Prozent schwerer als das Vorgängermodell. Auch ist es nun 0,06 cm höher und 0,22 cm tiefer.

Der Vergleich mit dem 14 Zoll Modell ist indes nicht möglich, da es zuvor kein vergleichbares MacBook Pro in der Größe gab.

Kennt Ihr noch weitere Kleinigkeiten, die erst bei genauerem Hinsehen deutlich wurden?


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