AirTags von Apple vorgestellt, mit wechselbarer Batterie

Alexander Trust, den 20. April 2021
Apple AirTags
Apple AirTags

Auf seinem „Spring Loaded“-Event hat Apple neben einem neuen iPad Pro und neuen iMacs auch die AirTags vorgestellt. Diese „Tokens“ nutzen Bluetooth und WLAN, um ein Netz untereinander kommunizierender Geräte aufzuspannen, damit man Gegenstände wiederfinden, bzw. orten kann. Natürlich sind sie in Apples „Wo ist …?“-App eingebunden. Nutzer von Geräten wie dem iPhone 11 oder 12 bekommen dabei dank U1-Chip noch genauere Richtungsangaben. Dazu kommt, dass man die Batterie in diesen „Geräten“ tauschen kann.

Apple zeigt AirTag

Eines dieser Tokens heißt „AirTag“, mehrere davon heißen „AirTags“. Apple stellte seine neuen Wiederfind-Gadgets vor, die schon eine ganze Weile durch die Gerüchteküche geisterten.

Die „Geräte“ lassen sich genauso leicht mit einem iPhone koppeln, genauer gesagt in das eigene Ökosystem integrieren wie viele andere Produkte Apples. Hält man einen AirTag an ein iPhone, kann man zu ihm eine Verbindung aufbauen und ihn einrichten, informiert der Konzern.

Technische Daten: Batterie tauschbar

Die Geräte sind auf der Rückseite aus poliertem Edelstahl gefertigt und mit IP67 zertifiziert. Sie sind also auch in gewissem Rahmen nicht nur staub- sondern auch wasserdicht.

In den Geräten ist ein Lautsprecher integriert, der ebenfalls Signale sendet, wenn man sich mit geöffneter „Wo ist …?“-App nähert. Dazu kommt, dass Apple offenbar verstanden hat, dass Nutzer Funktion vor Design vorziehen. Bei den AirTags kann man nämlich die Batterie austauschen. Apple gibt an, dass ein AirTag bei „normaler Nutzung“ ein Jahr lang mit einer Batterieladung auskommt. Als Batterien kommen Knopfzellen des Typs CR2032 zum Einsatz, die man überall im Handel kaufen kann.

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AirTags Suchen: kalt, warm, heiß

Da auch die AirTags auf der Ultrakurzwelle funken, wird das Wiederfinden von Objekten, an die man so ein Token packt, in Zukunft zum Spiel. Denn das eigene iPhone 11 oder 12 nutzen ebenfalls den U1-Chip und so können selbst geringe Positionsabweichungen erfasst werden.

Dabei interagiert man auch über das Smartphone fast wie bei einer Route, nur eben noch genauer.

Sirene serverseitig

Nachfragen John Grubers bei Apple haben zu Tage gefördert, dass ein AirTags drei Tage, nachdem er vom Nutzer oder der Nutzerin getrennt war, anfängt akustische Signale zu geben. Dies sei jedoch nicht in die Software der Tokens integriert, sondern eine serverseitige Funktion innerhalb des „Wo ist …?“-Netzwerks. Apple könne und werde diesen Wert vermutlich irgendwann auf die Gegebnheiten im Alltag anpassen, sollte sich rausstellen, dass drei Tage womöglich zu lang oder zu kurz sind.

Privatsphäre auf Corona-App-Niveau

Apple hat schon vor Jahren ein System und Algorithmen eingeführt, die Schwarmintelligenz anonymisieren. Das System liefert gute Ergebnisse für Viele, aber eben nicht beste Resultat für jeden Einzelnen, wie beispielsweise Siri zeigt. Da unter dem Strich aber trotzdem jeder beim Punkt Privatsphäre profitiert, kann man nicht genug betonen, dass die AirTags sich auch daran ein Beispiel nehmen.

Apple setzt ein ähnliches System ein, das auch bei der Corona-App zum Einsatz kommt. Denn um die Privatsphäre zu schützen, werden nicht nur die AirTags Ende-zu-Ende-verschlüsselt kommunizieren, sondern die Daten auch anonymisiert mit stetig wechselnden Schlüsseln dezentral weitergeben. Das bedeutet, dass alle Besitzer der AirTags ein globales Netzwerk aufspannen, gleichzeitig aber keiner vom anderen weiß. Das Gegenteil davon dürfte ungefähr Amazons Ring-Kamera entsprechen.

AirTag verloren melden

Nutzer und Nutzerinnen können entscheiden, einen AirTag als verloren zu melden. Wie das funktioniert, geht aus einem Support-Dokument Apples hervor. Die Token sind dann in der Lage eine passende Nachricht auszugeben, falls Dritte mit Ihrem NFC-fähigen Smartphone in die Nähe kommen und mit dem Gerät die weiße Oberseite tippen/berühren. Es erscheint dann eine Benachrichtigung auf dem Smartphone, die man antippen kann und die der Besitzer oder die Besitzerin individualisieren kann.

Preise und Verfügbarkeit

Ein AirTag wird von Apple für 35 Euro angeboten. Dazu gibt es ein Viererpack für 115 Euro. Man kann die AirTags ab dem 23. April vorbestellen. Sie werden dann zum 30. April ausgeliefert.

Auf der Rückseite der Geräte kann man eine Gravur veranlassen, auf der Vorderseite kann man die AirTags mit insgesamt 31 Emoji „individualisieren“, wenn man mag.

Offizielles Zubehör

Apple bietet zum Beispiel Schlüsselanhänger aus Polyurethan und Leder für die AirTags an.

Doch das Unternehmen unternimmt auch in diesem Fall eine Kooperation mit dem französischen Label Hermès. Von diesem gibt es gleich mehrere lederne Anhänger, unter anderem einen Taschenanhänger, Schlüsselanhänger, Travel Tag und Gepäckanhänger. Das Hermès-Zubehör verkauft Apple mit einem individuell gravierten AirTag, der auf der „Clou de Selle“-Signatur basiert.

Zubehörhersteller verplappern sich schon früh

Im Vorfeld der Veranstaltung, aber auch bereits Monate zuvor, waren mehrere Meldungen auf Zubehör von Drittanbietern durchgesickert. Im Januar gab es Hinweise, dass Nomad und Spigen Zubehör für die AirTags anbieten würden. Darüber hinaus sind, in dem Maße, in dem mehr Informationen bekannt wurden, auch Auktionen auf eBay für Schlüsselanhänger mit Platz für AirTags aufgetaucht und in den USA bot selbst WalMart so ein Produkt an. Ja und dann gibt es da noch die Handelsplätze wie Etsy, in denen „Handgemachtes“ verkauft wird und vergleichbare Produkte ebenfalls bereits angeboten werden. Dazu kommen Enthüllungen in den sozialen Netzwerken.

Apple selbst gab in Betaversionen von Betriebssystemen in den vergangenen Wochen und Monaten ebenso Hinweise auf die AirTags. Seit heute hat das Warten dann ein Ende.

Drittanbieter in „Wo ist …?“-App

Erst kürzlich öffnete Apple seine „Wo ist …?“-App für Drittanbieter, stellte Möglichkeiten für Entwickler bereit, eigene Hardware zu integrieren. Diesem Aufruf sind zu Beginn drei Hersteller gefolgt: Belkin mit einem Kopfhörer, Chipolo mit einem eigenen Token und VanMoof mit zwei E-Bikes.


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