Epic Games vs. Apple: Facebook spielt nicht mit

Alexander Trust, den 6. April 2021
Facebook-Server
Facebook-Server, Foto: Facebook

Apple versucht für die Gerichtsverhandlung im Streit mit Epic Games Dokumente, als „Beweismittel“ anzufordern. Das funktioniert mal besser und mal schlechter, vor allem, da der iPhone-Hersteller auch auf fremde Hilfe angewiesen ist. Nun kam heraus, dass Facebook Apple in dieser Angelegenheit nicht so sehr hilft, wie Tim Cook und Co. sich das wünschen.

Vivek Sharma ist Vorstand bei Facebook. Er wird als Zeuge von Epic Games aufgerufen. Aus diesem Grund möchte Apple gerne eine Reihe von Dokumenten einsehen, um den Zeugen auch ins Kreuzverhör nehmen zu können.

Kein Kreuzverhör möglich?

Aus diesem Grund forderte Apple von Sharma eine „begrenzte Zahl an Dokumenten“ an, wie es aus Gerichtsunterlagen hervorgeht. Allerdings scheint die Bezeichnung „begrenzt“ sehr vage formuliert zu sein. Denn offensichtlich möchte Apple über 17.000 Dokumente einsehen.

Der Facebook-Verantwortliche hält das Vorgehen Apples für ungerechtfertigt und vor allem viel zu kurzfristig.

Facebook stellte Apple bereits 1.600 Dokumente zur Verfügung, um sich auf das Verfahren vorzubereiten. 200 davon sollen mit Sharma direkt oder indirekt in Verbindung stehen.

Boykottiert Facebook Apple?

Geht es nach Apple, dann ignoriert Facebook Apples Gesuche mit schöner Regelmäßigkeit und zögert die Ausgabe der Dokumente heraus.

Der Konzern aus Cupertino versucht offenbar seit Dezember 2020 die Zeugnispflicht mithilfe von Zwangsandrohungen (engl. subpoena) zu erreichen. Seitdem habe man sich auch mehrfach mit Facebook getroffen, um den Kreis der notwendigen Dokumente einschränken zu können.

Vereinbarung missachtet?

Apple und Facebook hätten sich offenbar darauf geeinigt, dass der iPhone-Hersteller keine weiteren Dokumente angefragt hätte, wenn kein Verantwortlicher von Facebook als Zeuge ausgesagt hätte. Doch dann fügte Epic Games Sharma zur Liste der Zeugen hinzu.

Streit um Zeitpunkte

Geht es nach Facebook, dann hat Apple sich zu spät mit der Anfrage an das Unternehmen gewandt. Apple seinerseits wirft Facebook vor, die Herausgabe verzögert zu haben, und erst viel zu spät mitteilte, keine weiteren Dokumente mehr herausgeben zu wollen.

Im Mai soll es zu einer ersten Verhandlung in den USA kommen im Verfahren zwischen Epic Games und Apple. Der Spielehersteller hatte geklagt, nachdem Apple den Entwickleraccount des Unternehmens in Folge von Verstößen gegen die App-Store-Regularien gekündigt hatte. Seitdem kreiert Epic Games aber auch immer weitere Kriegsschauplätze unter anderem mit einer Beschwerde in der EU, und einer weiteren Klage in Australien.


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