Welches MacBook Air M1 soll ich mir kaufen?

Alexander Trust, den 12. Februar 2021
MacBook Air M1 (11/2020)
MacBook Air M1 (11/2020), Bild: Apple

In der Redaktion von Macnotes haben wir sowohl den Mac mini M1, als auch das MacBook Pro 13 Zoll mit Apple Silicon angeschafft. Wir würden vielen Leuten dennoch eher zum Kauf des MacBook Air M1 raten, wenn sie ein aktuelles Apple-Laptop kaufen wollen. Im nachfolgenden Kaufratgeber versuchen wir daher Antworten auf die drängende Frage zu geben: Welches MacBook Air M1 soll ich mir kaufen?

Es gibt beim möglichen Kauf des neuen MacBook Air M1 von Apple einige Kriterien, nach denen man entscheiden kann, ob man sich das neue Apple-Laptop zulegen sollte, oder nicht?

Lieferzeiten sind kein Kriterium

Die Lieferzeiten sollten allerdings keine Rolle bei der möglichen Bestellung des Geräts spielen. Es mag sein, dass eines der verfügbaren Modelle früher lieferbar ist – das darf Euch nicht abhalten, zu Eurer Wunschkonfiguration zu greifen.

Wie viel Arbeitsspeicher brauche ich im MacBook Air?

Eine wichtige Frage, die sich immer wieder beim Kauf von Computern stellt, ist die nach dem Arbeitsspeicher. Bei Apple-Computern ist diese Frage dummerweise noch deutlich relevanter. Denn der Hersteller aus Cupertino lötet den Arbeitsspeicher fest auf dem Mainboard an. Dies bringt im Endeffekt auch Geschwindigkeitsvorsteile gegenüber Geräten mit gesockelten Speicherbausteinen, die man austauschen könnte.

„Zum Glück“ gibt es beim MacBook Air M1 nur die Wahl zwischen 8 oder 16 GB Arbeitsspeicher. Wer das Laptop zum Surfen, für die Recherche oder zur Textverarbeitung nutzt, der wird mit 8 GB gut bedient sein. Es gibt aber viele Konstellationen, in denen 16 GB die bessere Wahl sind. Das betrifft nicht nur Videoschnitt und Bildbearbeitung, sondern auch umfangreiche Tabellenkalkulation oder Nutzer, die häufig wechselnde Inhalte beispielsweise im Browser konsumieren.

Wer viel tut, braucht mehr RAM

Wieso? Nun, Apple nutzt dann umso häufiger den Auslagerungsspeicher auf der SSD und die hat, im Gegensatz zum Arbeitsspeicher, eine deutlich begrenztere Haltbarkeit. Bei „normalem Nutzungsszenario“ kommt man vermutlich fünf, eher bis zu sieben Jahre fehlerfrei mit der SSD in einem MacBook aus, da der Hersteller aus Cupertino auf SSD mit hoher Qualität setzt.

Für SSD geben Hersteller, ähnlich wie für moderne LED, eine bestimmte Zahl von Schreib- und Lesevorgängen an, bei denen die Speicher fehlerfrei funktionieren. Das ist ein wenig so wie bei den Ein- und Ausschaltvorgängen von LED. Wer also dutzende oder gar hunderte Browsertabs öffnet und diverse Apps im Hintergrund offen hat, weil er mal dies und mal das macht, sollte ebenfalls zu 16 GB greifen. Denn umso weniger die SSD genutzt werden muss, desto länger hält sie durch.

Wie viel Speicher soll ich für das MacBook Air M1 wählen?

Auch bei der SSD im MacBook Air stellt sich die Frage, wie viel Speicher soll sie haben? Apple bietet das Gerät mit 256 GB, 512 GB, 1 TB oder 2 TB an. Da auch die SSD fest auf dem Mainboard integriert ist, kann man den Speicher nicht nachträglich erweitern.

Es gibt für SSD eine Art Daumenregel. Man sollte immer doppelt so viel Speicher wählen, wie man meint zu benötigen. Das hat einen einleuchtenden Grund, und aber auch einen technischen, der auf die Dauer die Laufzeit der Geräte verlängern hilft.

Zum einen ist klar, dass man mit der Zeit immer mehr Daten ansammeln wird. Zum anderen ist aber, wie oben erwähnt, eine SSD nur bedingt belastbar. Moderne Betriebssysteme gehen so vor, dass sie bei SSD versuchen zu vermeiden, immer dieselben Blöcke zu beschreiben (vgl. Beitrag zum Thema „wear levelling“ auf Wikipedia, engl.). Denn diese würden dann schneller abnutzen. Verteilt man die Lese- und Schreibvorgänge auf unterschiedliche Blöcke, halten alle insgesamt länger. Wenn man nun weniger Speicher auf der SSD hat und dann zum Beispiel bei einem Update von macOS, oder dem Schreiben von temporären Dateien bei der Bildbearbeitung oder dem Videoschnitt den vorhandenen Speicher immer wieder neu beschreibt, nutzt sich dieser schneller ab. Deswegen ist es sinnvoller, mehr Speicher zu haben, als man eigentlich benötigt. Denn dann kann das Betriebssystem länger Daten auf noch nicht benutzte Blöcke schreiben, anstatt dieselben noch einmal verwenden zu müssen.

Wer nun glaubt, er kommt mit 256 GB gut aus, sollte zu 512 GB greifen. Wer meint, dass er mit 512 GB auskommt, sollte hingegen 1 TB wählen, und so fort. Eigentlich sollte deswegen auch niemand das Modell mit 256 GB Speicher kaufen.

Welche Vorteile bietet das MacBook Air M1?

Wenn man sich Apples Laptop ansieht, kann man im Vergleich zum MacBook Pro M1 einige Vorteile entdecken:

  • Sieht man von dem Modell mit 7-Kern-GPU ab, ist es „theoretisch“ genauso leistungsfähig wie das MacBook Pro M1 oder der Mac mini M1.
  • Es hat keinen Lüfter, ist damit leiser und weniger wartungsanfällig.
  • Das M1 MBA bietet echte Funktionstasten.
  • Es wiegt nur 1,29 Kilogramm.
  • Es bietet bis zu 15 Stunden Akkulaufzeit fürs Surfen, und damit nur zwei Stunden weniger als das MBP.

Welche Nachteile hat das MacBook Air M1?

Natürlich gibt es auch Nachteile des M1 MacBook Air gegenüber dem MacBook Pro, die wir nicht verschweigen wollen.

  • Der Bildschirm ist etwas dunkler (400 Nits vs. 500 Nits).
  • Das Gerät wird mangels Lüfter früher heruntergeriegelt. Das ist aber nur bei anspruchsvollen Aufgaben wirklich spürbar nachvollziehbar.
  • Es hat nur zwei Thunderbolt/USB-Anschlüsse.
  • Die integrierte Webcam nutzt nur 720p Auflösung.
  • Die integrierten Mikrofone und Lautsprecher sind beim MBP besser.

Es dürfte klar sein, dass es Details sind, in denen sich die Geräte unterscheiden. Allerdings können dies wichtige Details für manche Nutzer sein.

Kann ich auf dem MacBook Air M1 alle Apps nutzen?

Nicht nur Intel ist neidisch auf Apple, sondern viele Hersteller und auch Kritiker sind sich einig: Der Konzern aus Cupertino hat es Nutzern und Entwicklern sehr einfach gemacht, vorhandene Software auf Apple Silicon zu verwenden. In den ersten Wochen nach der Veröffentlichung gab es zwar noch einige Fragezeichen, viele davon aber unbegründet.

Mittlerweile sind selbst Tools wie Homebrew auch „nativ“ für Apple Silicon verfügbar, waren aber schon die ganze Zeit problemlos einsetzbar, Rosetta sei Dank. Denn Apple hat mit Rosetta 2 eine Technologie bereitgestellt, die X86-Apps übersetzt, um sie dann entsprechend auf den neuen ARM-Prozessoren auszuführen. Wir haben bereits früh, im November 2020, damit angefangen, eine Liste kompatibler Apps anzufertigen. Letztlich ist die aber nur ein Fingerzeig. Denn es funktionieren viel mehr Apps als man sich vorstellen kann. Wenn selbst Emulatoren wie RetroArch mit Apple Silicon einverstanden sind, dann sollte einem nicht angst und bange sein.

Welche Spiele funktionieren auf dem MacBook Air M1?

Freunde von Retro-Spielen, die mit Emulatoren wie DOSBOX, OpenEmu oder RetroArch vertraut sind, werden auf dem MacBook Air keine Probleme haben.

Tatsächlich aber taugt das neue Apple-Laptop auch für hochwertige Spiele. Es gibt viele Tests, auch von Spielen, die eigentlich für Windows veröffentlicht wurden, die in einer Auflösung von 1080p in der Emulation (Parallels) der Emulation (Windows 10 für ARM mit Emulation von X86-Apps) einiges schneller funktionieren als auf vorherigen Gerätegenerationen. Die GPU in Apples Laptop bietet bis zu 2,6 TFLOPS an Rechenleistung an. Verglichen mit vorherigen Modellen ist das ein deutlicher Zuwachs.

Nicht nur in Benchmarks, sondern auch in der Praxis können alle von Apples M1-Macs diejenigen Grafikchips von AMD oder Nvidia, die eigentlich ähnliche Leistungsdaten haben (Radeon RX 560 oder GeForce GTX 1050 Ti), um ein Vielfaches schlagen. Dazu kommt, dass Apple im MBA maximal 15 Watt Stromverbrauch produziert, wohingegen die Leistungsaufnahme der RX 560 aus 2017 bei 75 Watt liegt.

Muss ich das M1 MacBook Air bei Apple kaufen?

Es liegt zwar auf der Hand, die Geräte direkt beim Hersteller zu kaufen. Doch in Zeiten des Onlineshoppings und der Preisvergleiche hat man nicht zwingend einen Vorteil dadurch. Es dauert zwar immer erst eine Weile, bis die Geräte auch bei Drittanbietern verfügbar sind. Doch wer Monate nach der Veröffentlichung nach der Apple-Hardware sucht, der findet sie dann bei anderen Anbietern günstiger.

Apples Garantieverlängerung, AppleCare+, könnt Ihr auch 90 Tage nach dem Kauf noch hinzukaufen, auch bei Computern (oder Smartphones oder Tablets), die Ihr nicht bei Apple direkt gekauft habt.

Es kann sich im Gegenteil also lohnen, wenn Ihr den Kauf des MacBook Air M1 anderswo erledigt. Viele Händler bieten immer wieder Rabattaktionen an, wenn man die neue Hardware auf Raten kauft, aber selbst ohne Ratenzahlung gibt es dort oft moderate Preisnachlässe. Am Ende stinkt Geld nicht und ist jeder Euro was Wert.

Bei Amazon beispielsweise gibt es das MacBook Air mit Apple M1 Chip in der Konfiguration mit 8 GB RAM und 512 GB SSD für 1.359 Euro. Bei Apple zahlt man für das gleiche Modell 1.399 Euro. Für 40 Euro kann man – Stand heute – bei REWE viereinhalb Kästen Bitburger Kellerbier kaufen, oder super viel Mehl und Hefe und andere Zutaten, um selbst Pizza oder Brot zu backen.

Günstigst bekommt man außerdem das Modell mit 7-Kern-GPU, 256 GB SSD und 8 GB RAM ab 1.049 Euro (+6 Euro VSK). Bei Apple kostet dieses Gerät immerhin 1.129 Euro. Dies entspricht einer Ersparnis von rund 75 Euro.

Doch besser das MacBook Pro M1 kaufen?

In der Redaktion haben wir das MacBook Pro M1 als Ersatz für ein vorhandenes 13 Zoll MacBook Pro angeschafft und das Altgerät zu einem guten Kurs auf Wirkaufens verkauft. Die Plattform bietet seit einer Weile auch den Ankauf von Geräten für Geschäftsleute an, sodass man eine ordentliche Rechnung für sein Altgerät inklusive Umsatzsteuer erhält. Das kann die Zusammenarbeit mit dem Steuerberater und Finanzamt vereinfachen.

Wir würden wegen unserer begrenzten Einsatzzwecke in Zukunft nicht noch einmal das MBP kaufen, sondern stattdessen auf das MacBook Air M1 setzen. Denn das verzichtet auf die Touch Bar und hat erst gar keinen Lüfter. Dieser ist zwar beim MBP selten bis gar nicht zu hören. Doch die Öffnung ist sozusagen die Achillesferse des Geräts, weil sich dort dann Staub ansammeln kann, der über die Jahre zu Problemen führt. Wir schätzen die Haltbarkeit des MacBook Air deutlich besser ein, selbst wenn Apple beim vormaligen 12 Zoll MacBook nicht so viel Glück mit dessen Haltbarkeit hatte. Das lag aber aller Voraussicht nach an der Hitzeentwicklung des Intel-Prozessors.

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