Apple vs. Epic Games: Tim Cook muss in Zeugenstand

Alexander Trust, den 4. Februar 2021
Fortnite
Fortnite, Bild: Epic Games

Im Gerichtsverfahren zwischen Apple und Epic Games ordnete nun der Vorsitzende Richter Thomas S. Hixson an, dass Apples Geschäftsführer, Tim Cook, für sieben Stunden zu Befragungen zur Verfügung stehen muss. Der iPhone-Hersteller wollte die Zeit im Zeugenstand eigentlich auf vier Stunden reduzieren.

Epic Games forderte acht Stunden Zeit für eine Anhörung von Tim Cook. Apple wollte seinen Chef jedoch nicht länger als vier Stunden dafür abstellen. Nun entschied Thomas S. Hixson, dass Cook sich tatsächlich sieben Stunden Zeit nehmen muss.

Apple darf Geschäftsunterlagen von Epic Games nicht einsehen

Der iPhone-Hersteller wollte bei Gericht außerdem erreichen, dass es Dokumente aus Geschäftsbeziehungen zwischen Epic Games und Samsung einsehen darf. Richter Hixson lehnte die Forderung jedoch ab. Der Apple-Konkurrent und Epic Games inszenierten im Dezember 2020 sogar Influencer, um gegen Apple Stimmung zu machen.

Apple möchte belegen, dass Epic Games mit Samsung in ähnlichen Geschäftsbeziehungen steht, wie mit anderen Anbietern von App Stores auch und die gegen das Unternehmen vorgebrachten Vorwürfe deshalb ungerechtfertigt sind, da es sich um gängige Praxis handelt.

Grundsätzlich gilt natürlich: Nur weil es alle tun, ist es noch lange nicht richtig.

Cupertino mit Verzögerungstaktik?

Ebenfalls wirft Richter Hixson Apple und seinen Anwälten eine Verzögerungstaktik vor. Epic Games hatte Einsicht auf Dokumente verlangt, die den Ablauf der Bezahlvorgänge dokumentiert. Diese hat Apple bis heute nicht beigebracht mit dem Verweis, dass es bei einem Unternehmen dieser Größe nicht so einfach sei und Epic Games zudem keine Priorität angegeben habe.

Richter Hixson warf Apples Anwälten vor, dass man so keine Lösung für ein Problem bereitstelle. Das sei „frustrierend“ und „unzufriedenstellend“.

Apple versus Epic Games

Im Mai 2021 soll die Verhandlung zwischen Apple und Epic Games starten. Dazu gekommen war es, nachdem Apple (und Google) die App Fortnite aus dem App Store entfernten. Epic Games hatte dies mit einem Update des Battle-Royale-Shooters selbst herbeigeführt, da es offenkundig wusste, mit der Aktualisierung gegen die Richtlinien der App Stores zu verstoßen. Vor diesem Hintergrund ist eigentlich unstrittig, dass Epic Games mit Absicht Vertragsbruch beging.

Der Spieleentwickler hatte Kunden eine Möglichkeit geboten, Spielinhalte zu kaufen, ohne dabei die von Apple und Google gebotenen Schnittstellen zu nutzen. Auf diese Weise fielen für die Konzerne keine Beteiligungen ab.

Seitdem eskaliert der Streit. Vor allem Apple scheint sich Epic Games ausgeguckt zu haben. Das Unternehmen leitete nämlich auch Klagen in Australien und in Großbritannien.


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