Gerüchte um AirPods Studio: Kopfhörer mit Ultrakurzwelle

Alexander Trust, den 21. September 2020
Wie sehen Apples AirPods Studio aus?
Wie sehen Apples AirPods Studio aus?, Bild: CC0

Neben den AirTags sollen offenbar auch Apples kommende AirPods Studio mit einem U1-Chip zur Kommunikation im Bereich der Ultrakurzwelle ausgestattet werden. Dies jedenfalls behauptet ein „Enthüllungsjournalist“ auf Twitter.

@Lovetodream bewies in der jüngeren Vergangenheit mehrfach mit Voraussagen Recht zu behalten. Entsprechend beobachten wir die jüngsten Einlassungen auf Twitter mit Interesse.

AirPods Studio mit U1-Chip

Demzufolge bekommen Apples Over-Ear-Kopfhörer, die AirPods Studio, einen U1-Chip spendiert. Der soll unter anderem dafür sorgen, dass man die Kopfhörer über die „Wo ist …?“-App wiederfinden kann.

Darüber hinaus kann der Chip aber auch mit anderen Chips dieser Art in der Nähe kommunizieren. Es ist daher vieles denkbar. Ein Szenario wollen wir an dieser Stelle skizzieren: Da auch die AirTags mit einem U1-Chip ausgestattet sind, könnte man mit diesen Tokens eine Art „Umgebung“ markieren, vielleicht sogar für Virtual-Reality- oder Augmented-Reality-Anwendungen. Wenn man sich nun mit dem Kopfhörer innerhalb oder außerhalb dieser Markierungen bewegt, würde man entsprechend andere Audiosignale erhalten. Man kann den Abstand zwischen zwei Geräten, die Ultrakurzwelle verwenden, nämlich sehr genau berechnen.

Apple selbst hat als möglichen Einsatzzwecke für die Ultrakurzwelle auch Autoschlüssel der nächsten Generation ausgemacht. Schon heute realisiert Apple darüber bei Geräten, die es unterstützen, „zielgerichtete“ Dateiübertragungen mittels AirDrop.

Beginnt mit dem U1-Chip das Internet der Dinge?

Was, wenn in Zukunft wirklich alle Geräte miteinander kommunizieren können, auch dann, wenn sie gar nicht mit dem Internet oder einem Netzwerk ganz allgemein verbunden sind, sondern untereinander kommunizieren und so etwas wie ein Gedächtnis haben? @L0vetodream jedenfalls glaubt, dass mit der Einführung des U1-Chips in mehr und mehr Apple-Produkten das Internet der Dinge „beginnt“.

Doch wohin genau geht die Reise? Zwar verbaute Apple den Chip im iPhone 11 und iPhone 11 Pro. Doch schon das 2020er iPad Pro, das im März auf den Markt kam, bekam den Chip nicht spendiert. Auch beim iPhone SE fehlt er. Doch: Die Apple Watch Series 6 verwendet den Chip wieder. Möglich also, dass Apple versucht diese Produkte „produktiver“ zu machen, indem es sie untereinander kommunizieren lässt. Dass beispielsweise die Apple Watch eine HomeKit-Steckdose von Eve nicht aktivieren kann, liegt manchmal einfach an der Entfernung zu dem Bluetooth-Gerät. Würden die Geräte auf der Ultrakurzwelle miteinander kommunizieren können und ansonsten einfach nur eine Autorisierung einholen, dass sie dies dürfen, öffnet viele Türen für reibungslose Abläufe im Smarthome der nächsten Jahre.

Kopfhörer aufsetzen, egal wie rum

Noch ein Nutzungsszenario für die Anwendung des U1-Chips liefert der „Leaker“ selbst. Er erklärt, dass beispielsweise ein Kopfhörer mit einem U1-Chip erkennen könnte, auf welcher Seite das linke und auf welcher das rechte Audiosignal abgespielt werden muss. Man kann den Kopfhörer also aufziehen, wie man möchte, es würde immer das richtige Audiosignal ausgegeben.

Als Träger der Apple Watch beispielsweise geben wir an, ob wir Links- oder Rechtshänder sind. Der Kopfhörer könnte auf der Ultrakurzwelle funken und die Entfernung messen. Die Seite des Kopfhörers die nicht so lange braucht würde zur Einstellung passen, ob man Rechts- oder Linkshänder ist. Oder auch in der Kommunikation mit dem iPhone könnte es feststellen, welche Seite des Geräts näher an einem Ohrhörer ist als zum anderen.

Apple gibt einen Vorgeschmack auf derlei Anwendungen mit Funktionen für „räumliches Hören“ in iOS 14. Damit lassen sich interessante Anwendungen auch in AR entwickeln. So kann man Gegenstände in der erweiterten Realität steuern, indem man seinen Kopf bewegt. Passenderweise funktioniert so etwas sogar schon mit der Unity-Engine.

In jedem Fall gab es in der Gerüchteküche bereits Bilder und Videos zu Apples kommendem High-end-Kopfhörer zu sehen. Interessant wird auch sein, wie viel Kunden für etwaige AirPods Studio (vormals auch StudioPods genannt) werden bezahlen müssen. Die Beats Studio3 Wireless kosten hierzulande momentan 341,10 Euro (16 Prozent Mehrwertsteuer). Dann werden die AirPods Studio sicher nicht günstiger zu haben sein.


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