Apple zeigt iOS 14 und iPadOS 14 auf der WWDC 2020: individualisierbar wie nie

Alexander Trust, den 22. Juni 2020
WWDC 2020
WWDC 2020, Bild: Apple

Apple präsentierte am Morgen (Ortszeit) auf seiner Präsentation das neue iOS 14 und iPadOS 14. Was auf den ersten Blick auffällt: Die Betriebssysteme werden deutlich variabler als bisher. An allen Ecken und Enden gibt es mehr Möglichkeiten zur Individualisierung. Craig Federighi präsentierte die Neuigkeiten der Betriebssysteme.

Home Screen in iOS 14 jetzt mit Widgets

Im Vorfeld gab es bereits Gerüchte dazu. Die bestätigte Apple nun. In der Zukunft ist es möglich, spezielle Widgets auf dem Home Screen einzurichten. Die zeigen individualisierte Informationen an, seien es Nachrichten, Aktienkurse oder Wetterinformationen. Denkbar ist Alles und Nichts. App-Entwickler können nämlich passende Widgets für die eigenen Apps bereitstellen.

Apple lässt Nutzern die Wahl, in welcher Größe sie die Widgets anzeigen wollen. Die Widgets kann man in einer Übersicht durchsuchen und dann auf den Home Screen ziehen. Ein besonders „cleveres“ Widget ist der „Smarte Haufen“ (engl. smart stack). Er zeigt kontextbasiert immer passende Informationen an.

App-Bibliothek für mehr Übersicht

Doch noch etwas ändert sich am Home Screen. Die Anordnung der Apps. Apple führt dazu die „App-Bibliothek“ ein. Nutzer können beinahe alle App-Reiter löschen und haben durch die Bibliothek trotzdem Zugriff auf Ihre Apps. Denn auf einem neuen „letzten“ Reiter bekommt man Zugriff auf die „App Library“. Man kann sie durchsuchen, aber auch in Kategorien darin navigieren.

Bild-in-Bild am iPhone

Apple führt nun auch auf dem iPhone die Bild-in-Bild-Funktion vom iPad ein. Man kann also FaceTime-Anrufe während der Anfertigung von Notizen führen, oder Musikvideos ansehen, während man im Web surft.

Nach Emojis suchen

Die Tastatur in iOS und iPadOS erlaubt es in Zukunft nicht nur Emoji zu verwenden, sondern auch danach zu suchen. Dazu befindet sich oberhalb ein Suchfeld. So können Nutzer zu jeder Gelegenheit das richtige Emoji ausfindig machen. Diese Feature kennen Mac-Nutzer bereits.

Siri behindert den Bildschirm nicht mehr

Siri wird nicht mehr als Vollbild-Einblendung angezeigt, sondern nur noch als pulsierender Ball am unteren Bildrand. Wenn es Informationen gibt, die kurz und knapp angezeigt werden können, dann werden die Resultate auch nur in einem kleinen Layover angezeigt und eben nicht als vollständige Seite. so kann man auch am iPhone öfter Informationen abrufen und trotzdem weiterarbeiten.

Siri-Übersetzungen jetzt in mehr Sprachen

Apples Sprachassistent kann nun noch mehr Sprachen übersetzen, aber eben nicht mehr nur einzelne Vokabeln, sondern vollständige Konversationen, auch offline.

Dazu führt Apple eine neue App namens Translate ein. Sie funktioniert ähnlich wie Google Translate. Nutzer können sie vollständig „offline“ nutzen. 11 Sprachen sind von Beginn an enthalten, unter anderem Deutsch, Englisch, Franzsösisch, Spanisch, Italienisch, Russisch und Mandarin.

Wichtige Nachrichten anpinnen

Apple überarbeitet auch die Nachrichten-App. Die erlaubt es nun, einzelne Konversationen zu markieren, bzw. anzupinnen. Die heften dann immer ganz oben.

Damit Unterhaltungen noch persönlicher werden, bekommen Memoji noch weitere Ausdrucksformen.

In Gruppengesprächen kann man nun auch auf bestimmte Nachrichten eingehen, die man auch als separate Gespräche anschauen kann. Außerdem kann man Gruppenmitglieder direkt ansprechen mit sogenannten „Erwähnungen“ (engl. mentions). Dazu schreibt man einfach Ihren Namen mit in den Text.

Karten-App mit neuen Fahrrad-Funktionen, Umwelt-Fußabdruck und Elektro-Navigation

Für Fahrradfarher gibt es nun bei der Navigation noch mehr Informationen. Die Karten-App zeigt einem an, ob man Hindernisse auf dem Weg hat, wie viele Höhenmeter man zurücklegen muss, und mehr. Die Fahrrad-Funktionen werden zunächst in einigen Städten eingeführt, unter anderem New York City und Peking.

Für Fahrer von Elektrofahrzeugen nutzt Apple auch weitere Informationen. So berücksichtigt die Karten-App beispielsweise die Ladeanschlüsse am Auto und leitet den Fahrer auf eine Route, an der er sein Fahrzeug tatsächlich aufladen kann.

Nicht zuletzt berücksichtigt die Karten-App auch die Möglichkeit eine Route mit möglichst wenig CO2-Fußabdruck zu planen.

CarPlay überarbeitet

Apples CarPlay bekommt mit iOS 14 die Möglichkeit, eigene Bildschirmhintergründe zu nutzen. Außerdem unterstützt das System drei weitere App-Kategorien: Parken, Essensbestellungen und elektrisches Aufladen.

Wie zuvor bereits in Gerüchten bekannt wurde, bekommt CarPlay die Option mit dem iPhone das Fahrzeug zu öffnen aber auch zu starten. Die Verbindung zum Autoschloss funktioniert per NFC.

Man kann den Schlüssel mit anderen Teilen aber auch Einschränkungen machen, zum Beispiel um Heranwachsenden gewisse Möglichkeiten zu verbieten.

Den digitalen Autoschlüssel gibt es übrigens in einem Update auch für Nutzer von iOS 13. Konkret soll das Feature bereits mit iOS 13.6 Einzug halten. Erste Fahrzeuge von BMW werden den digitalen Autoschlüssel à la Apple dann unterstützen.

Apple verspricht: Selbst fünf Stunden, nachdem der Akku auf dem Zahnfleisch läuft, soll man das Smartphone noch als Schlüssel benutzen können. Nutzer des iPhone 11 oder neuer können ab kommenden Jahr auch die Vorteile der Ultrakurzwelle nutzen. Dies erlaubt Nutzern das Auto auch aufzuschließen, ohne das Gerät aus der Tasche holen zu müssen.

Apps für jeden Moment?

Mit App-Clips kann man kontextbasiert „Apps“ öffnen, nur eben nicht vollständig. Selbst in der Karten-App oder über QR-Codes und spezielle Apple-Clip-Codes kann man Apps Nutzern vorschlagen. Die kleinen Vorschauen sind interaktiv, man kann darüber auch bezahlen, selbst wenn man die App gar nicht heruntergeladen und installiert hat.

Das bietet iPadOS 14

Apple passt Apps besser auf den großen Bildschirm an. So gibt es mehr Funktionen in der Seitenleiste oder die Option in der Dateien-App unterschiedliche Anzeige-Varianten, wie man sie vom Finder in macOS kennt.

Anrufe nicht mehr als Vollbild

Wenn ein Anruf eingeht, dann gibt es sowohl bei iPadOS als auch bei iOS nur noch eine kleine Anzeige, über die man den Anruf annehmen oder ablehnen kann. In jedem Fall überblenden sie nicht mehr länger die vorhandenen Apps.

Spotlight am iPad wie auf macOS

Die Ergebnisse in der Spotlight-Suche ähneln in iPadOS 14 nun deutlich mehr dem Verhalten in macOS. So zeigen sie Kontext an und man kann dann unterschiedliche Dokumente in verschiedenen Apps öffnen und anderes mehr.

ARKit 4

Ebenfalls neu in iPadOS 14 ist ARKit 4. Die Tools rund um Augmented Reality bringen jetzt eine neue „Depth API“ mit. Mit der können Entwickler Tiefeninformationen des neuen LiDAR-Scanners am 2020er iPad Pro auslesen und in Zukunft vermutlich noch mehrerer neuer Apple-Smartphones und Tablets.

Scribble am iPad!

Apple gibt dem Pencil mehr Macht. Es nennt die Funktion „Scribble“. Man kann so überall im System in Textfeldern mit dem Pencil schreiben und der Text wird automatisch umgewandelt. So kann man auch die Suche ausfüllen, oder die Suchleiste in Safari und mehr. Die Technologie unterstützt mehrere Sprachen. Und sie versteht auch, was man schreibt. Eine Telefonnummer zieht andere Aktionen nach sich als beispielsweise eine Adresse.

Aber Apple erlaubt auch das Umwandeln von Kritzeleien in geometrische Figuren (in der Notizen-App). Man hält den Pencil lediglich auf dem Display, nachdem man das geometrische Objekt gezeichnet hat.

Welche Geräte sind kompatibel mit iOS 14 und iPadOS 14?

Entscheidet sich Apple glücklicherweise dazu, die neue Generation des Betriebssystems auf allen Geräten anzubieten, auf denen bereits iOS 13 lief? Diese Information müssen wir noch validieren und passen sie entsprechend an.

Diese iPhones sind kompatibel mit iOS 14

Entsprechend könnt Ihr iOS 14 auf folgenden iPhones und dem iPod touch der 7ten Generation nutzen:

  • iPhone 6S
  • iPhone 6S Plus
  • iPhone SE (1. Generation)
  • iPhone 7
  • iPhone 7 Plus
  • iPhone 8
  • iPhone 8 Plus
  • iPhone X
  • iPhone XS
  • iPhone XS Max
  • iPhone XR
  • iPhone 11
  • iPhone 11 Pro
  • iPhone 11 Pro Max
  • iPhone SE (2. Generation)
  • iPod Touch (7. Generation)

Auf diesen iPads läuft iPadOS 14

Passend dazu ist das neue iPadOS 14 mit folgenden Apple-Tablets kompatibel:

  • iPad Air 2
  • iPad Air (3. Generation)
  • iPad (5. Generation)
  • iPad (6. Generation)
  • iPad (7. Generation)
  • iPad Mini 4
  • iPad Mini (5. Generation)
  • iPad Pro 9,7 Zoll
  • iPad Pro 10,5 Zoll
  • iPad Pro 11 Zoll
  • iPad Pro 12,9 Zoll (1. Generation)
  • iPad Pro 12,9 Zoll (2. Generation)
  • iPad Pro 12,9 Zoll (3. Generation)

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