Amazon Podcasts: Dürfen Podcaster nicht schlecht über Amazon reden?
Alexander Trust, den 11. August 2020Amazon verschickte offenbar E-Mails, deren Inhalt noch nicht an die Öffentlichkeit gelangen sollte. Demnach plant das Unternehmen die Erweiterung seines „Music“-Angebots um Podcasts. Doch noch bevor das Angebot überhaupt startet, sorgt der Konzern für mediale Aufreger. So müssen Podcast-Anbieter wohl zustimmen, nicht schlecht über Amazon zu reden, wollen sie im Verzeichnis aufgenommen werden.
Eigentlich war es nur eine Frage der Zeit. Denn Apple bietet Podcasts an. Spotify investierte ebenfalls in den letzten Jahren in exklusive Podcast-Verträge. Da Amazon ebenfalls ein Musikstreaming-Angebot unterhält, scheint ein Podcast-Verzeichnis eine logische Ergänzung des Portfolios.
Podcasts für Amazon Music und Audible
Laut „The Desk“ will Amazon das Angebot an Podcasts in Amazon Music unterbringen aber ebenfalls in den Hörbuch-Service Audible integrieren. Sehr wahrscheinlich ist, dass Nutzer von Echo-Lautsprechern dann keine zusätzlichen Apps mehr für den Zugriff auf Podcasts benötigen.
Amazon will exklusive Inhalte
Während Nutzer bald schon auf kostenlose Podcasts zugreifen können, strebt Amazon womöglich auch exklusive Verträge an. Aus diesem Grund soll das Unternehmen laut Matthew Keys einige der Top-Podcast-Produzenten angeschrieben haben. Diese könnten Ihre Inhalte noch vor dem Start des eigentlichen Service einreichen und womöglich den einen oder anderen Euro extra verdienen? Letzteres ist nicht überliefert. Warum aber sollten Podcast-Produzenten Amazon kontaktieren, wenn sie ihre Inhalte so oder so einstellen könnten.
Derlei Exklusivverträge widersprechen aber eigentlich dem Geist von Podcasts, die als freies Medium jedem zur Verfügung stehen. Dies sorgte bei eingefleischten Podcast-Fans schon bei Spotify für geballte Fäuste in der Hosentasche.
Podcaster dürfen nicht schlecht über Amazon sprechen
Ganz besonders problematisch ist jedoch ein anderes Thema. Denn offenbar gibt es Bestimmungen, die Podcaster einhalten müssen, um in Amazons Podcast-Verzeichnis aufgenommen zu werden. So dürfen sie nicht schlecht über das Unternehmen oder dessen Produkte reden.
„After submitting a feed for consideration, Amazon required podcast producers to agree to certain terms, including one that said shows could not include comments that disparage Amazon or its products.“
Matthew Keys