iPhone-Verkäufe leiden weiter unter schwacher Nachfrage nach Premium-Smartphones

Jonny Random, den 2. September 2019
iPhone 8 PRODUCT(RED)
iPhone 8 PRODUCT(RED), Bild: Apple

Apple verkaufte zuletzt erneut weniger iPhones, doch der Rückgang hat sich weiter verlangsamt. Dennoch leidet Apple unter einer anhaltend schwachen Nachfrage nach hochpreisigen Premium-Geräten, die andere Hersteller durch den Absatz zahlreicher Einsteiger-Modelle kompensieren können.

Der weltweite Smartphonemarkt ist weiter leicht rückläufig, das zeigen aktuelle Zahlen des Marktforschungsunternehmens Gartner: Im zweiten Quartal 2019 wurden knapp 368 Millionen Smartphones verkauft, das entspricht einem Minus von rund 1,7% im Vergleich zum Vorjahr.

Allerdings konnten einzelne Hersteller ihren Umsatz und Absatzzahlen durchaus steigern. So profitierte etwa Samsung deutlich von der momentanen Schwäche bei Huawei, die durch den Bann der US-Regierung ausgelöst wurde und das Smartphonegeschäft außerhalb Chinas merklich trübte.

Im Mutterland liefen die Verkäufe jedoch gut und das hat dazu geführt, dass Huawei trotz der Unannehmlichkeiten seine Umsätze auch bei Smartphones weiter steigern konnte. Beide Hersteller haben allerdings auch ein sehr umfangreiches Portfolio, zu dem zahlreiche günstige Modelle gehören. Bei Samsung ist dies etwa die Galaxy A-Reihe, zu der viele Geräte gehören. Diese wurden zuletzt stark nachgefragt, was dazu führte, dass Samsung insgesamt rund 75 Millionen Geräte verkauft und seinen Marktanteil um gut einen Punkt im Vergleich zum Vorjahr gesteigert hat. Allerdings begann sich die Nachfrage nach dem teuren Top-Modell Galaxy S10 zuletzt abzuschwächen, was Anshul Gupta, Senior Research Director bei Gartner, nicht überraschte.

iPhone leidet unter schwachem Premium-Segment

Nach wie vor sehen Kunden zu wenig Innovation bei den aktuellen Top-Modellen, um eine positive Kaufentscheidung zu treffen, diesen Trend hatten wir bereits zuvor skizziert, so der Marktexperte. Die Unternehmen versuchten zudem, Premium-Features wie Kameras mit mehreren Linsen auf Front und Rückseite auch in die günstigeren Modelle zu bringen. Das hat zwar oft eher zweifelhafte Ergebnisse zufolge, überzeugt aber durch den günstigeren Preis viele Verbraucher. Apple ist von dieser Entwicklung in besonderer Weise getroffen, denn mit dem iPhone hat man nur ein einziges Smartphone am Markt. Das ist zwar in verschiedenen Varianten verfügbar, aber als solche prinzipiell ein Premium-Gerät und entsprechend teuer. Folgerichtig brach der Verkauf des iPhones weiter ein und Apple verzeichnete hier ein Minus von etwa 13,8%, so Gartner. Das entspricht rund 38 Millionen verkauften Geräten.

Wie sich die Verkäufe des iPhones weiter entwickeln werden, hängt maßgeblich davon ab, wie die neuen Modelle des iPhone 11 am Markt aufgenommen werden. Doch auch hier sagen Analysten eine schwache Nachfrage voraus. Die erwartete Triple-Cam reiche nicht aus, ist die einhellige Meinung verschiedener Experten.

Erst neue Features wie die Unterstützung von 5G, das ProMotion-Display oder eine 3D-Kamera könnten den Trend umkehren, doch damit ist erst im kommenden Jahr zu rechnen.


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