Redaktionsrück- und Ausblicke 2010/2011: Katti (kg)

kg, den 24. Dezember 2010
Glaskugel
Glaskugel, Foto: Eva K. (GNU-FDL / CC-BY-SA 2.5)

Die Macnotes-Redaktion blickt zurück und aus – was war 2010, was bringt 2011 und was denkt man sich nach einem Jahr mehr in der Macosphäre dazu? Das alte und das kommende Jahr in der Redaktions-Einzelbetrachtung: Kathrin zu iPad, dem iPod nano und schrottreifen MacBooks.

Was war das bedeutendste Ereignis in der Macosphäre 2010?

Für mich war der bedeutendste Moment ganz eindeutig der, in dem Steve das iPad vorgestellt hat. Monatelang köchelte die Gerüchteküche dahingehend, ob und in welcher Form Apple ein Tablet auf den Markt schmeißt, und dann kommt tatsächlich ein flaches Touchscreen-Gerät, das jeder sofort bedienen kann und das einschlägt wie eine Bombe. Obwohl die Meinungen ja durchaus geteilt waren, und manche sich gefragt haben, was man mit dem iPad überhaupt soll, rennt mittlerweile ein bunter Querschnitt der Gesellschaft mit so einem Ding rum. Und macht sogar die Älteren unheimlich glücklich.

Und was die größte Enttäuschung?

Der iPod nano 6G war definitiv das unnötigste Gerät, das Apple in den letzten Jahren herausgebracht hat, und vor allem viel zu teuer für die wenigen Funktionen, die er bietet. Der Meinung waren zum Glück nicht nur Tester Max und ich, sondern auch unzählige Kommentatoren und nicht zuletzt diverse Leute, mit denen ich im Apple Store Oberhausen darüber gesprochen habe. Ich habe die Hoffnung, dass Apple im kommenden Jahr wieder zur Besinnung kommt und es ähnlich wie beim iPod shuffle macht: Zurück zum alten Design, mit vergleichbaren Features. Den würden dann die Leute auch kaufen, da bin ich mir sicher. Aktuell fehlt jedenfalls ein Gerät zwischen shuffle und touch, der nano ist ja doch nur ein erweiterter shuffle.
Gehört irgendwie noch dazu: iTunes 10 und Ping. Das neue Design von iTunes ist furchtbar und Ping aktuell so unnötig wie ein Kropf.

Was erhoffst du dir von 2011?

iWork 11 wirft seine Schatten voraus, da würde ich mich auf ein Update freuen. Ansonsten wäre ich sehr dankbar über ein Upgrade des 13-Zoll-MBP. Aktuell ist es mangels brauchbarer On-Board-Grafik ja etwas zurück im Produktzyklus im Vergleich zu den Core iX-Modellen in 15 und 17 Zoll. Vielleicht kommt was Passendes in Kooperation zwischen NVIDIA bzw. AMD und Apple.

Und was befürchtest du eher?

Meine größte Sorge wäre, dass Apple weiterhin am weißen MacBook festhält. Ist seit Jahren ein Problemfall, ich weiß es noch aus eigener Erfahrung, dass gerade das Gehäuse eine massive Schwachstelle darstellt. Wir hatten im Team zwischenzeitlich eines der aktuellen weißen MacBooks, qualitativ ein echter Reinfall. Und eben leider kein Einzelfall. Das Problem ist, dass das weiße MacBook als Einsteigermodell eben noch immer ziemlich gut geht und gerade bei jugendlichen Hipstern besonders beliebt ist, weil es schicker aussieht als die Alu-Unibodys. Entsprechend wird Apple es wohl nicht einstampfen.

Deine Top 5 Apps des Jahres, kurz begründet und beschrieben:

Cut The Rope: Ich stehe schon lange auf niedliche Monster, abgesehen davon ist das Spielkonzept von Cut The Rope einfach, schnell zu begreifen und doch knifflig.

Fahrplan: Ich bewege mich tagtäglich im öffentlichen Nahverkehr und bin dankbar für Anwendungen, die es mir in bekanntem Terrain einfacher machen, passende Verbindungen zu finden. Hilft auch dann, wenn man bereits am Gleis sitzt und wissen will, wann der Zug kommt, oder warum er wie viel Verspätung hat.

Ynth: Ebenfalls ein extrem einfaches Spielkonzept. Plus absolut großartige, liebevolle Umsetzung der Level. Und dankenswerterweise iPad-fähig verfügbar. Bugs ftw!

Osfoora HD: Da ich außerhalb des Büros überwiegend mit dem iPad online bin, war es für mich wichtig, eine iPad-Twitter-App mit möglichst umfangreichen Featureset zu haben. Die Investition in Osfoora HD hat sich da auf jeden Fall gelohnt. Es ist trotz guter Featureauswahl nicht zu überladen, übersichtlich und unterstützt mehrere Accounts. Ist zuletzt etwas fehlerbehaftet gewesen, dürfte aber demnächst ein Update geben.

Coconut Battery (für Mac): Mein Unibody-MacBook ist nun schon zwei Jahre alt, läuft aber immer noch mit dem ersten Akku. Seit einiger Zeit tracke ich mit Coconut Battery, wie der Akku sich so macht und ob er sich so langsam doch auf dem absteigenden Ast befindet. Grundsätzlich ist er zwar noch relativ fit, aber das geht leider manchmal schneller als es einem lieb ist…

Was gibts sonst zum Jahresausklang zu erzählen?

Dank Steve Jobs‘ Rückkehr unter die Lebenden, 2009, war das Jahr 2010 definitiv etwas charismatischer als das Vorjahr. Leider muss ich aber gestehen, dass Apple sich insgesamt ziemlich unbeliebt macht bei mir: Seien es die teils willkürlichen App-Ablehnungen und Löschungen, oder die zum Speien positive Grundeinstellung. Ich muss zugeben, dass es für mich fast schon eine Genugtuung war, als Apple sich eingestehen musste, dass das weiße iPhone ein Reinfall ist. Man kann nur hoffen, dass Jobs und Co. im kommenden Jahr etwas von ihrem hohen Ross runterkommen und nicht noch hochnäsiger werden.

Weitere Teile der Reihe Rückblick 2010


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