Test: MacBook white Unibody 2,26GHz

kg, den 20. November 2009
MacBook in Weiß (Ende 2009)
MacBook in Weiß (Ende 2009), Bild: Macnotes

Mit dem neuen MacBook white hat Apple vor rund einem Monat dem günstigsten Mac-Notebook ein nagelneues Rundumdesign verpasst. Genauso wie die MacBook Pro-Reihe ist nun auch das Einsteigermodell im Unibody-Design gestaltet. Nebenbei wurden auch noch das Trackpad sowie die Verarbeitung erneuert. Wir haben das neue MacBook nun eine ganze Weile im Produktiveinsatz getestet.

Das Design

Das offensichtlichste zuerst: Mit dem Design des aktuellen MacBook hat Apple klar einen Schritt nach vorne gemacht und hoffentlich auch alle Fehler ausgemerzt, die viele Besitzer eines alten weißen MacBooks zur Verzweiflung gebracht haben: Von zersplitterten Gehäusen und Topcases können nicht zuletzt auch wir ein Liedchen singen. Das Gehäuse wurde komplett runderneuert: Es ist nun ebenfalls im Unibody-Stil gehalten, die bisher problematischen Handauflageflächen sind damit Geschichte. Außerdem sind die Ecken ein ganzes Stück runder geworden – nicht aber auf der Unterseite, die jetzt aus gummiertem Alu besteht.

Diese Tatsache macht das MacBook zu einem perfekten Unterwegs-Begleiter: Es ist rutschfest und gleitet einem so nicht so leicht von Oberschenkeln oder schrägen Tischen. Acht Schrauben halten den unteren Deckel am Gehäuse, hat man diese herausgeschraubt, hat man einfachen Zugriff auf Festplatte, Arbeitsspeicher und alle anderen relevanten Bauteile. Einziges Manko, das wir bei unserem Testmodell feststellen mussten: Unter- und Oberseite des Case passen nicht perfekt ineinander und stehen daher etwas ab.

Auch die Innenseite des MacBooks wurde verändert: Es besteht jetzt, wie auch der Außendeckel, aus Hochglanz-Kunststoff, was ein echter Nachteil ist: Bei unserem Testmodell mussten wir einige Kratzer bemerken, kurz nachdem wir es ausgepackt hatten, gleiches gilt für das Außengehäuse. Wer also gehofft hat, dass sich in Sachen Kratzempfindlichkeit irgendwas geändert hat, den müssen wir an dieser Stelle enttäuschen. Eine deutliche Verbesserung ist das Trackpad, das nun ebenfalls über Multitouch-Funktionalität verfügt.

Hardwarefeatures

Die neue Unibody-Bauweise des MacBooks zog derweil noch eine weitere Verbesserung mit sich: Genau wie alle anderen Apple-Laptops ist nun auch dieses Modell mit einem integrierten Akku ausgestattet, der je nach Auslastung und Displayhelligkeit locker sechs Stunden durchhält, angegeben sind 7 Stunden als Richtwert. Sollte der interne Akku irgendwann einmal defekt sein, bekommt man für 139€ einen neuen, inklusive Einbau. Und wo wir gerade beim Akku sind: Apple hat mit dem neuen MacBook auch das Netzteil verbessert. Anstatt des anfälligen Kunststoffsteckers, den oft Kabelbruch plagt, ist nun ein Aluminium-ummantelter Anschluss dabei, der größere Stabilität verspricht.

Das Widescreen-Display ist mit einer LED-Hintergrundbeleuchtung ausgestattet, es ist eindeutig schärfer als das des Vorgängers.

Anschlüsse

Auch in Sachen Anschlüsse hat Apple umgearbeitet: Der FireWire 400-Anschluss musste weichen, außerdem ist der Rechner nun mit einem kombinierten Audio-In/Out sowie dem Mini DisplayPort-Anschluss ausgestattet. Im Vergleich zu den Modellen der Pro-Reihe hat man beim MacBook white auf den SD-Kartenleser verzichtet. Außerdem fehlt der von vielen geschätzte Infrarot-Port, und so lässt sich die Apple Remote nicht mehr mit dem MacBook nutzen – ein Nachteil für all jene, die ihren Rechner auch als Präsentations- oder Medienplattform nutzen.

Gerade der fehlende FireWire-Anschluss dürfte immer noch für Unmut sorgen. Es sollte allerdings bedacht werden, dass wohl nur noch ein kleiner Bruchteil der MacBook-Zielgruppe Geräte hat, die sich nur mittels FireWire anschließen lassen – Profis greifen meist ohnehin zum MacBook Pro, bei dem ein FireWire 800-Port bereits im günstigsten Modell eingebaut ist.

Praxisbeobachtungen

In der Praxis zeigt sich das MacBook als hervorragender Begleiter für alle Lebenslagen. Es ist im Vergleich zum Vorgänger etwas leiser geworden – eine Tatsache, die vor allem all jene freuen dürfte, die ihr MacBook mit in die Uni nehmen oder die es eben gerne etwas ruhiger haben. In Sachen Geschwindigkeit können wir uns ebenfalls nicht beklagen: Es gibt im normalen Arbeitsbetrieb keinen spürbaren Unterschied zum aktuell kleinsten MacBook Pro. Die Grafikkarte in Form der GeForce 9400M ist die gleiche gelieben, dennoch ist Grafikleistung etwas besser – dies ist auf den schnelleren Prozessor sowie den schnelleren Systembus zurückzuführen.

Benchmarks

Um neben den „gefühlten“ Verbesserung auch noch harte Fakten zur Leistungsfähigkeit zu liefern, haben wir das Benchmarking-Tool Xbench auf dem MacBook laufen lassen. Als Vergleichswert gibt es die Benchmarks des Vorgänger-MacBooks, ebenfalls in der Standardkonfiguration.

In der Gesamtpunktzahl des Benchmarkings sind beide Modelle ebenbürtig: Beide erreichen 114 Punkte. Einen deutlichen Vorsprung kann das neue MacBook allerdings im CPU-Test für sich behaupten: Insgesamt 160 Punkte erreicht er bei uns im Testdurchlauf, während der Vorgänger nur 149 erreicht. Auch den Speichertest kann das Unibody-MacBook für sich behaupten: Kaum eine Überraschung, wenn man bedenkt, dass nun DDR3- anstatt DDR2-RAM genutzt wird. Kurioserweise konnte das Vorgänger-MacBook im Festplattentest punkten, was wohl an den unterschiedlichen verbauten Festplatten liegt: Während das neue MacBook mit einer Toshiba-Festplatte ausgestattet ist, handelt es sich bei der alten um ein Fujitsu-Modell. Das neue MacBook geht aber dennoch aus so gut wie allen Tests als Sieger hervor. Zu bedenken ist aber, dass die Xbench-Tests mitunter mit Vorsicht zu genießen sind.

Im Cinebench-Test konnte das MacBook im 2-Core-CPU-Betrieb 4824 Punkte erreichen, bei Nutzung von nur einem Kern 2591. Zum Vergleich: Das 2,5GHz-MacBook Pro mit Penryn-CPU erreichte bei uns 5526 bzw 2902 Punkte im Cinebench-Test.

Fazit

Das neue, weiße MacBook ist nicht nur günstiger, sondern auch hochwertiger als der Vorgänger. Wer sich mit dem weißen Design anfreunden und auf Alu-Gehäuse sowie die FireWire-Schnittstelle verzichten kann, der kann mit dem Einsteiger-MacBook nichts falsch machen. Das Multitouch-Trackpad macht die Bedienung des MacBook noch angenehmer und einfacher, das Display ist dank LED-Hintergrundbeleuchtung noch schärfer geworden. Der erfreulich geringe Preis macht das weiße MacBook für Apple-Verhältnisse zu einem kostengünstigen Einsteigermodell, bei dem auf Leistung aber nicht verzichtet werden muss.


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Testergebnis

URS: 7 von 10
7

Positives

  • schneller und günstiger als Vorgänger

Negatives

  • ohne Firewire, nur aus Kunststoff