TomTom CarKit für iPhone: Navi-Halterung im Überblick

mz, den 20. November 2009
TomTom Car-Kit
TomTom Car-Kit

Seit gut sechs Wochen ist das TomTom Car Kit für iPhone nun erhältlich. Wir haben einen ersten Blick darauf geworfen und untersucht, ob es tatsächlich eine Verbesserung des GPS-Empfangs bewirkt.

Das Car Kit wirkt stabil und ist vielseitig verstellbar. Neben einem Kugelgelenk am Saugnapf zur Befestigung an der Frontscheibe lässt sich die Halterung horizontal und vertikal verstellen, damit das iPhone optimal im Blickfeld positioniert ist. Eingebaut ist außerdem ein Lautsprecher mit verstellbarer Lautstärke, der neben der Sprachführung auch eingehende Telefonanrufe ausgeben kann und in Zusammenarbeit mit dem integrierten Mikrofon das Freisprechen ermöglicht.

Über ein beiliegendes KfZ-Ladekabel kann (und sollte) während der Benutzung der Akku des iPhones geladen werden. Außerdem liegt dem Paket ein USB-Verbindungskabel bei, das das Aufladen auch am Mac ermöglicht, allerdings nicht zur Synchronisation des iPhones taugt. Hier sollte nachgebessert werden. Dafür ist ein Audioausgang integriert, der per separat zu erwerbendem Klinkenkabel die Musikausgabe über das Autoradio ermöglicht. Interessant ist das natürlich nur für Besitzer eines Autoradios mit vorhandenem 3,5mm-Klinkeneingang.

Die Größe des eingesteckten Geräts lässt sich nicht einstellen. Das iPhone wird an der Unterseite auf den Dock-Connector gesetzt und schnappt oben über eine kleine Gummirolle sicher in die Halterung. Die ursprünglich angekündigte Kompatibilität zum iPod touch ist somit nicht gewährleistet, da dieser ein Wenig kleiner ist. TomTom bietet hierfür lieber eine separate Halterung an, die zudem ohne den integrierten Lautsprecher auskommen muss, dafür aber mit 79€ etwa 20% günstiger ist als die iPhone-Version. Als wir versuchten, mit einem Stück Gummi den Touch dennoch im Car Kit unterzubringen, um die Funktionalität zu testen, zeigte das Gerät uns trotz installierter TomTom-App eine Fehlermeldung an: „Kein GPS-Emfang möglich.“

Der unsichtbar integrierte zusätzliche GPS-Empfänger hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck: bei unserer Testnavigation zeigte die zur Navigation empfohlende TomTom-App permanent nur drei von fünf Empfangsbalken – die wurden uns auch ohne das Car Kit angezeigt. An schwierigen Stellen wie zur Autobahn parallel verlaufenden Straßen hatte die Software ebenfalls noch die gleichen Probleme: Plötzlich befanden wir uns laut App in der Seitenstraße, anstatt wie die ganze Zeit zuvor auf der Autobahn. Entsprechend konnten wir nicht ermitteln, ob auch Apps von anderen Herstellern auf die erweiterte Funktionalität zurückgreifen können: Mit der Navigations-App von nDrive arbeitete das iPhone genauso, wie ohne das Car Kit – bis auf den festeren und flexibleren Halt.

Das TomTom Car Kit ist zwar keine günstige, aber zumindest was die Halterung angeht hochwertige Lösung für die Navigation im Auto. Der zusätzliche GPS-Empfänger stabilisierte die Verbindung, eine deutliche Verbesserung konnten wir allerdings nicht feststellen. Das Modell für iPhone 3G und 3GS ist für 99,95€ im Apple Store erhältlich.

Update 30. November 2009:

Durch einen Zufall sind wir dem Problem heute auf die Schliche gekommen. Die GPS-Verstärkung hatte aufgrund einer fehlerhaften Bluetooth-Konfiguration nicht funktioniert. Somit mussten wir zuerst den im Handbuch des Car Kits beschriebenen Bluetooth-Reset durchführen, bevor das Gerät erst richtig erkannt wurde und für eine leicht verbesserte Empfangsqualität sorgte. Für ausreichende Abdeckung auch im Tunnel reicht allerdings auch der Verstärker noch nicht.

Immerhin kann durch die stabile Bluetooth-Verbindung auch der Musikplayer des iPhones aktiviert werden. Für optimalen Musikgenuss sollte man dagegen die Kabelverbindung zum Autoradio bevorzugen, da der Lautsprecher des TomTom Car Kits für Sprachausgabe zwar ausreichend ist, aber Musik doch etwas mehr Power benötigt.

Im kurzen Test funktionierte die Navigation dann im Übrigen auch mit dem iPod touch 2G. Damit selbiger festen Sitz in der zu großen Halterung findet, ist allerdings am oberen und am unteren Ende ein Wenig Bastelarbeit nötig.


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