iPhone Kamera-Apps Teil 6: Photogene

mz, den 2. November 2009
Photogene
Photogene, Screenshot

Im heutigen sechsten Teil unserer iPhone Kamera-App Serie stellen wir Euch ein mächtiges Tool vor, mit dem sich nicht ganz gelungene Fotos deutlich aufwerten und noch dazu mit viele nützlichen und lustigen Effekten versehen lassen: Photogene.

Photogene vom Entwickler Omer Shoor ist schon ein wenig länger im App Store und glänzt mit einem riesigen Funktionsspektrum, einfacher Bedienung und Sessionmanagement. Bildhelligkeit, Kontrast, Schärfe, Farbsättigung, Begradigen, Effekte, Rahmen, Sprechblasen und Spiegelungen: mit Photogene geht das alles. Es hat dadurch auch bereits diverse Preise gewonnen und taucht in verschiedenen Top-Lists auf. Hier stellen wir Euch einige der Funktionen vor:

Nach dem Start zeigt sich zunächst ein ähnliches Bild wie in vielen anderen Foto-Apps: Wir haben die Wahl zwischen einem Bild, das sich bereits in unserer Bibliothek befindet, einem neu aufzunehmenden Foto, oder – und hier findet sich die erste Besonderheit – wir arbeiten an der letzten Session weiter. Diese wird nämlich automatisch von Photogene gespeichert. Außerdem haben wir vom Startbildschirm Zugriff auf weitere Informationen, von wo aus auch alle Funktionen etwas ausführlicher beschrieben werden.

Hinter dem ersten von neun Icons – der Schere – verbirgt sich die Zuschneidefunktion. Mit einem Finger kann man die Größe des Gitters anpassen, in dessen Mitte immer die aktuelle Pixelgröße angezeigt wird. Das ist allerdings nicht alles: am unteren Rand lassen sich verschiedene Bildformate auswählen, in denen der Bildausschnitt dann skaliert werden kann. Sehr praktisch, wenn man beispielsweise direkt am iPhone Bilder für verschiedene Ausgabegeräte zuschneiden will.

Die nächste Seite bietet nun Möglichkeiten, das Bild zu drehen, zu spiegeln oder zu begradigen. Letzteres erfolgt über einen Schieberegler, während dessen Betätigung ein Gitter über dem zu bearbeitenden Bild angezeigt wird. So lassen sich nicht korrekt ausgerichtete Fotos leicht gerade rücken.

Darunter befindet sich die Filterabteilung, in der wir die Bildschärfe anheben und unserem Foto eine Bleistiftoptik verpassen können. Hinter dem schwammigen Begriff „Effekte“ verbergen sich dann drei weitere Filter, nämlich Sepia, eine grüne Nachtsichtoptik sowie ein Wärmebildkamera-Effekt.

Hinter dem nächsten Icon – dem runden Farbspektrum – verbergen sich die wichtigsten Funktionssets von Photogene. Das Histogramm ermöglicht die stufenlose Anpassung der Bildbelichtung. Außerdem können Helligkeit und Kontrast sowie Farbsättigung und -ton verändert und die RGB-Farbwerte einzeln eingestellt werden.

Es folgen die eher dem Funbereich zuzuordnenden Funktionen, in dem sich ein ganzer Haufen verschiedener Grafikelemente auf unserem Bild platzieren lassen. Insgesamt 13 Sprechblasen, Kästchen, Pfeile und Kreise stehen zur Auswahl, die man aus der Leiste am unteren Displayrand einfach ins Foto ziehen kann. Daraufhin öffnet sich dann eine weitere Leiste, in der man das Design des jeweiligen Elements aus 15 Vorlagen auswählen oder nach eigenem Geschmack selbst anpassen kann. Für Text stehen fünf verschiedene Schriftarten zur Verfügung.

Wer aus dieser Fülle an Möglichkeiten die für das jeweilige Vorhaben passenden ausgewählt hat, kann sich nun bei Bedarf noch einen Rahmen für das neue Bild aussuchen: Auch hier stehen wieder 15 Vorlagen bereit. Wem die nicht gefallen, der kann sich auch einen eigenen bauen. Die Farbe des Hintergrunds lässt sich dabei ebenso verändern, wie man dem Bild schlussendlich noch eine Reflexion und eine Vignette verpassen kann.

Für das fertig bearbeitete Bild stehen dann wieder mehrere Möglichkeiten zur Verfügung: Sichern im Fotoarchiv, auf eine von fünf verschiedenen Auflösungen verkleinern oder vergrößern, per E-Mail versenden, in die Zwischenablage kopieren oder das Bild verwerfen und ein neues aufnehmen bzw. aus dem Archiv aufrufen.

Photogene arbeitet im Hoch- oder Querformat, an der linken Bildschirmseite werden – vielleicht in Anlehnung an Photoshop – die einzelnen Werkzeuge in Symbolansicht angezeigt. Verglichen mit Perfectphoto, wo bei Bedarf über dem Bild die Funktionen als Text eingeblendet werden, ist das eine ganz andere Herangehensweise an die Bildbearbeitung.

Photogene bietet ein riesiges Repertoire an Bildbearbeitungsfunktionen, die mehr oder weniger nützlich, aber immer einfach zu bedienen sind. Die App verliert dabei nicht an Übersichtlichkeit und speichert die Ergebnisse im Vergleich zu anderen getesteten Apps extrem schnell ab.

Die vielen Rahmen und Highlight-Möglichkeiten machen die App besonders für Microblogger interessant, die schnell ein Bild mit anderen teilen möchten. Leider ist dies eine der wenigen Schwachstellen von Photogene: ein integrierter Twitter- oder Facebook-Export fehlt.

Die 2,39€, die der Hersteller dafür verlangt, sind darum für alle, die schnell mal ein Foto schärfen oder ein bestimmtes Detail herausheben möchten, wirklich gut angelegt.

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