Apple lässt alternative Bezahlmethoden in Südkorea zu

Alexander Trust, den 11. Januar 2022
App Store auf dem iPhone
App Store auf dem iPhone, Bild: CC0

Die Nachrichtenagentur Yonhap berichtet über Apples Einlenken im Streit um alternative Bezahlmethoden im App Store. Das Unternehmen möchte dazu mit der südkoreanischen Kommunikationsbehörde zusammenarbeiten, um am Ende den Gesetzen des Landes zu entsprechen. Gänzlich auf Gebühren verzichten möchte der Konzern aus Cupertino aber nicht.

Reaktion auf Gesetz

Apple hat sich, salopp formuliert, mit Händen und Füßen gewehrt. Doch nun berichtet Yonhap, dass auch der iPhone-Anbieter aus Cupertino die Abwehrhaltung aufgibt. Schon im November 2021 führte Südkorea ein Gesetz ein, das Anbieter von App Store wie Google, Apple oder Amazon dazu verpflichtet, alternative Bezahlmethoden zu akzeptieren.

Das Unternehmen aus Cupertino möchte nicht gänzlich auf Provisionszahlungen verzichten. Wie Apples Anpassungen konkret ausschauen, bleibt noch unklar. Ob dieses Modell in Zukunft auch in anderen Ländern zur Anwendung kommen kann, in denen Apple zu mehr Flexibilität gedrängt wird, ist ebenfalls nicht gesichert. Es erscheint jedoch plausibel, dass das Unternehmen das koreanische Modell, wo es muss, sukzessive international ausweiten dürfte.

Zusammenarbeit mit Behörden

Damit am Ende Apples Ideen auch den neuen Gesetzen entsprechen, möchte das Unternehmen mit der koreanischen Kommunikationsbehörde (KCC) zusammenarbeiten. Außerdem wolle man auf das Feedback der koreanischen Entwickler:innen hören, damit eine Lösung entsteht, die alle Seiten zufriedenstellt. Der Nachrichtenagentur zufolge reichte Apple einen ersten Vorschlag bereits ein.

Google mit Ankündigung im November

So ähnlich hörte sich auch Googles Argumentation an. Nur dass der Konkurrent auf den ersten Blick schneller als Apple auf das neue Gesetz reagierte. Man kündigte schon Ende 2021 an, dass man alternative Bezahlmethoden im Google Play Store zulassen werde. In einem Blogbeitrag zeigte man Grafiken, die die zukünftige Wahlfreiheit symbolisierten.

Obendrein erläuterte man, dass statt der „normalen“ 15 Prozent Provision, die Google sonst abzieht, man für alternative Transaktionen lediglich 11 Prozent einbehalten würde. Gänzlich auf Provision verzichten möchte Google nicht, da man mit den Gebühren auch die eigene Plattform finanziert. Umgesetzt wurden die Änderungen bis dato nicht.

Finanzielle Einbußen?

Die Frage, die auch Investoren umtreibt, ist die nach möglichen Umsatzeinbußen. Analystin Katy Huberty von Morgan Stanley erklärte schon letztes Jahr, dass mögliche Änderungen nur wenig Einfluss haben werden. Wenn Apple, Google und andere tatsächlich sogar mit einer reduzierten Provisionszahlung „davonkämen“, würden sich mögliche Umsatzeinbußen sogar noch deutlicher in Grenzen halten.


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