Nvidia kurz vor Übernahme von ARM, Apple wollte nicht

Alexander Trust, den 14. September 2020
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Der japanische Technologie-Konzern Softbank steht kurz vor dem Verkauf seiner ARM Holding-Gesellschaft an den Grafikkarten-Hersteller Nvidia. Dies berichtet das Unternehmen in einer Pressemitteilung. Das Branchenmagazin informierte bereits Mitte Juli über ein mögliches ARM-Verkaufsszenario.

Anfang kommender Woche könnte es Insidern zufolge so weit sein. Dann würde sich ein Geschäft aus Aktien und Bargeld für Softbank ergeben. Das Volumen der Transaktion soll rund 40 Milliarden US-Dollar betragen. Softbank seinerseits kaufte ARM für 32 Milliarden US-Dollar. Es wäre das bislang größte Geschäft in der Halbleiterindustrie. Zum Vergleich: Apple kaufte Intels Modemsparte für vermeintlich günstige 1 Milliarde US-Dollar.

Softbank wollte an Apple verkaufen

Glaubt man einem Bericht des Wall Street Journal, dann hat SoftBank auch Apple über seine Pläne informiert. Doch der iPhone-Hersteller wollte seinerseits kein Angebot abgeben. Das Unternehmen sah mögliche kartellrechtliche Schwierigkeiten, die im Nachhinein hätten entstehen können.

Denn Apple selbst ist Kunde von ARM und lizenziert das Chipdesign der einst britischen Firma. Tatsächlich haben Apple und ARM eine gemeinsame Geschichte. Ursprünglich gehörte der Chipdesign-Bereich zur Firma Acorn, wurde dann aber ausgelagert. Apple half auch finanziell dabei und erhielt Ende der 1980er-Jahre dafür 43 Prozent der Anteile. Doch die Besitzverhältnisse änderten sich mehrfach und heute hat Apple vor allem so etwas wie ein lebenslanges Zugangsrecht zum Chipdesign des Unternehmens, selbst wenn es keine Anteile mehr hält.

Kein einfaches Geschäft für Nvidia

Doch die Schwierigkeiten, die Apple für eine Übernahme ARMs sah, die gelten ebenfalls für Nvidia. Das Unternehmen ist auch Kunde von ARM und es gibt Mitbewerber, die es ebenfalls sind. Kartellwächter könnten, wenn es für die übrigen Lizenznehmer keine Lösungen gibt, einen unfairen Wettbewerb unterstellen.

Wie beeinflusst die Übernahme Apples Pläne für ARM-Macs?

Apple kündigte im Rahmen der WWDC 2020 an, Macs mit eigenen Prozessoren veröffentlichen zu wollen. Das Unternehmen muss aber wegen des vertraglich zugesicherten Rechts spontan keine Beeinträchtigungen der eigenen Geschäfte erwarten.


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