Unsinnige Gerüchte: Kommt Touch ID im iPhone 12 zurück?

Alexander Trust, den 28. April 2020
Rendergrafik des iPhone 12 Pro Max
Rendergrafik des iPhone 12 Pro Max, Bild: Max Weinbach

Kommt der Fingerabdrucksensor im iPhone 12 zurück? Glaubt man wilden Spekulationen, dann ist Apple quasi gezwungen dieses Jahr das Feature anzubieten, ansonsten würde man ins Hintertreffen gegenüber die Konkurrenz geraten.

Economic Daily News aus China heizt Gerüchte an, Apple möge 2020 den Fingerabdrucksensor zurückbringen, und zwar im Display des iPhone 12, mit Hilfe von Ultraschalltechnologie. Als Partner für ein solches Projekt hat man bereits Sensor-Anbieter Qualcomm, Touch-Panel-Produzent GIS und Display-Fabrikant BOE ausgemacht.

Wilde Spekulation ohne Substanz

Vermutlich ist dies eine Meldung, die viele durch Google Translate jagen und dann darüber schreiben. Aber was steht eigentlich drin in der Meldung?

Es steht darin zum Beispiel, dass Qualcomm und GIS bereits für Samsungs Galaxy S20 gemeinsam ein In-Display-Fingerabdruck-Modul lieferten. Es steht auch drin, dass beide Firmen, zusammen mit BOE eine Komponente für Apple produzieren „könnten“. Es steht nicht drin, dass sie es tun.

Vereinfachte Argumentation

Vor allem aber ist die Argumentation im Beitrag an den Haaren herbei gezogen. Da Apple wegen fehlender Vorzeigefunktionen zuletzt „so wenige“ High-end-Smartphones verkaufen konnte, „muss“ es quasi nun den Fingerabdrucksensor integrieren. Denn ansonsten würde es auch 2020 „nur mit 5G“ niemanden hinter dem Ofen vorlocken.

Das Problem dabei? Rund zwei Drittel aller verkauften iPhones sind Quartal für Quartal die High-end-Varianten – aktuell das iPhone 11 (Pro). Letzte Analysen ergaben da keine große Abweichungen gegenüber den Vorjahren.

Schon mal mit Apple gearbeitet

Ein weiteres, schwaches Argument lautet, dass sowohl Qualcomm als auch GIS schon mit Apple zusammengearbeitet haben.

Dies ist ein ähnlich schwaches Argument, zu folgern, weil es bereits eine Kooperation in der Vergangenheit gab, dass Apple nun, da die Unternehmen schon in Produkten der Konkurrenz zeigen wie es geht, auch darauf zurückgreifen muss.

Der Beitrag von Economic Daily News wirkt wie Lobbyarbeit. Wahrscheinlicher wirkt es da, dass Apples nächste Smartphone-Generation nicht ganz pünktlich kommen kann.


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