Google und der Brustkrebs: KI besser als Ärzte

Alexander Trust, den 1. Januar 2020
Brustkrebsschleife
Symbolbild Brustkrebsschleife, Bild: CC0

Googles Health-KI erkennt Brustkrebs deutlich genauer als Mediziner.

In einem neuen Blog-Beitrag erklärt der Suchmaschinen-Anbieter, wie er in Zusammenarbeit mit diversen Institutionen die Erkennung von Brustkrebs verbessern möchte. Das Unternehmen entwickelte ein Modell zur besseren Erkennung von Karzinomen auf Röntgenbildern.

Es ist nicht die erste Erfolgsmeldung Googles im Bereich der Gesundheitsforschung. Doch die aktuelle lässt aufhorchen. Das Unternehmen hat es geschafft, die Erkennung von Brustkrebs anhand von digitalen Mammographie-Bildern gegenüber der Auswertung durch Ärzte zu optimieren.

Maschinenlern-Algorithmus für Brustkrebserkennung

Google fütterte einen Maschinenlern-Algorithmus mit über 90.000 Röntgenbildern. 76.000 der Bilder stammen von Frauen aus Großbritannien, weitere 15.000 von Frauen aus den USA.

Die spätere Auswertung erfolgte an Bildern von 25.000 Frauen aus Großbritannien und 3.000 Frauen aus den USA.

KI besser als die Ärzte

Googles Algorithmus konnte dabei sowohl die Erkennung von falschpositiven Befunden minimieren, aber auch diejenigen von falschnegativen Ergebnissen. Die Diagnose in den USA und Großbritannien verläuft unterschiedlich. Google passte den Algorithmus jeweils an, machte aber auch den Test, die Daten der US-Frauen anhand der Kriterien aus Großbritannien zu beurteilen. Auch in diesem Fall konnte der Algorithmus den Krebs besser erkennen als die Spezialisten vor Ort.

Die Anstrengungen sind eine Gemeinschaftsarbeit von Googles eigenem DeepMind nebst der Krebsforschung Großbritannien, der Northwestern Universität und dem Royal Surrey County Krankenhaus.

Weit verbreitete Krankheit

Statistiken zufolge entwickelt eine von acht amerikanischen Frauen in ihrem Leben Brustkrebs. Darüber hinaus wird bei mehr als 55.000 Frauen aus Großbritannien jährlich Brustkrebs diagnostiziert.

Google kündigt an, die Ergebnisse aus den Tests zusammen mit seinen Partnern in den nächsten Jahren in echte Anwendungen für die Praxis zu integrieren, damit sowohl Klinikpersonal als auch Patienten davon profitieren können.

Apple eingeschränkt auch im Gesundheitssektor tätig

Nutzer der Apple Watch wissen, dass Apple selbst ebenfalls Studien unternimmt, zum Beispiel mit Blick auf die Herzgesundheit von PatientInnen.

Gerüchteweise möchte Apple auch dazu beitragen, irgendwann Diabetes besser zu erkennen und zu behandeln. Allerdings sind Apples Anstrengungen im Gesundheitssektor vornehmlich durch die eigenen Geräte am Markt begrenzt.

Google unternimmt auch Forschungen, die mit den eigentlichen Produkten nichts zu tun haben.


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