Apple Pay für iPhone 6 und Apple Watch präsentiert
Alexander Trust, den 10. September 2014Apple hat am Abend sein Bezahlsystem Apple Pay vorgestellt. Es funktioniert mit dem iPhone 6 und iPhone 6 Plus aber auch mit der Apple Watch. Das System ist äußerst simpel gehalten und lässt einigen Medienschaffenden zufolge PayPal ausschauen wie aus der Steinzeit.
Im Liveticker von The Verge konnte man lesen, dass Apple Pay die Konkurrenz aus dem Hause PayPal sehr alt ausschauen lässt. Apples „mobiles Bezahlsystem“ nutzt neben NFC auch Touch ID und scheint die auf der Bühne des Flint Center gemachten Werbeversprechen halten zu können. Im Nachlauf der Präsentation konnten geladene Gäste und Journalisten einen Blick auf Apples Neuvorstellungen werfen. Laut Darrell Etherington (TechCrunch) ist Apple Pay genauso flott, wie der Hersteller es beworben hat.
Bezahlen mit Touch ID und iPhone 6
Apple Pay erlaubt das Bezahlen mittels iPhone 6 und Touch ID im Einzelhandel. Wenn ein Nutzer in einem Geschäft Einkäufe tätigt, das Apple Pay unterstützt, kann er an der Kasse sein iPhone in die Nähe eines kompatiblen Terminals halten. Dann wird ihm – ausgelöst durch die NFC-Verbindung – zunächst die Standard-Kreditkarte auf dem Display angezeigt. Er musste sich weder einloggen, noch autorisieren. Vorbei scheinen also die Zeiten, in denen man eine PIN-Nummer vor anderen Supermarkt-Kunden eingeben musste.
Möchte man mit einer anderen, registrierten Karte bezahlen oder dessen Guthaben nutzen, kann man vom Bezahlvorgang direkt in das virtuelle Portmonee (Passbook) wechseln und dort eine andere Karte für den Bezahlvorgang auswählen. Den Kauf kann man im Anschluss mittels Touch ID per Finger autorisieren.
Bezahlmöglichkeiten mit Apple Pay
Medienschaffende überschlagen sich mit ihrem Votum über die Einfachheit der Bedienung von Apple Pay. Wer schon jetzt eine Kreditkarte mit seinem iTunes-Account verbunden hat, kann diese als Bezahlmethode direkt verwenden, ohne weitere Schritte unternommen zu haben. Das hinzufügen weiterer Kredit- oder Kundenkarten ist darüber hinaus über die iPhone-Kamera möglich. Die Eingabe von Daten entfällt auch in diesem Schritt.
„This system is similar in practice to a lot of existing ones, but Apple has done a lot of work to remove even more friction than most others.“
Darrell Etherington
Bezahlhistorie und Kreditkarten-Informationen bleiben „geheim“
Apple stellt mit seinem System Apple Pay allerdings nur die Infrastruktur zur Verfügung und sammelt nicht automatisch alle Daten über Zahlungen, die die iPhone-Nutzer tätigen. Apple wird also nicht zu einem neuen PayBack. Sobald Nutzer eine Zahlung über ein entsprechendes Kassen-Terminal ausführen, wird ihnen direkt eine digitale Quittung auf ihr Smartphone zugestellt. Die wird jedoch direkt über die Verbindung zwischen Gerät und Smartphone übermittelt, via NFC. Apple bleibt bei der Transaktion mehr oder minder außen vor, wie Brad Molen (engadget) erklärt.
Laut des Anbieters aus Cupertino sorgt ein spezieller Chip – wohl derselbe, der die Fingerabdruck-Daten verschlüsselt – für die Verschlüsselung der Bezahltransaktionen. Einzig Banken und Kreditkarten-Unternehmen, sowie das Geschäft, in dem man eingekauft hat, würden über die Einkäufe Bescheid wissen. Weiterhin würden nicht die Kreditkarten-Nummern auf dem iPhone verschlüsselt abgelegt, sondern individuell erstellte Nummern, die jeweils nur einem iPhone zugeordnet werden. Darüber hinaus wird jede Transaktion zusätzlich über eine just in dem Augenblick erstellt dynamische Nummer zusätzlich gesichert.
Dutzende Partner für „Mobile Payment“
Wie gemutmaßt, gehört McDonalds zu den Partnern, die zum Start von Apple Pay im Oktober 2014 das System anbieten werden. Weitere bislang bekannte teilnehmende Unternehmen sind Subway, der Beroartikel-Anbieter Staples und viele weitere mehr. Laut Apple sind zum Start des System im Oktober 2014 insgesamt 220.000 Anbieter involviert. Dies deutet darauf hin, dass man die vorhandenen Systeme für NFC-basierte Zahlungen nutzt oder nutzen kann und macht Mut, dass der Service zeitnah auch außerhalb der USA angeboten werden wird.
Neben stationären Terminals gibt es darüber hinaus die Integration von Apple Pay in Bezahlvorgänge „online“, die das Online-Shopping vereinfachen und in Apps. So kann man in den USA ab Oktober per App ein Taxi mittels Uber anfordern und direkt via Apple Pay bezahlen.
Zu den partizipierenden Kreditkarten-Unternehmen gehören Wells Fargo, American Express, Visa, MasterCard, die Chase Bank, BoA, CapitalOne und die CityBank.
Apple Pay wird als iOS-Update im Oktober 2014 zunächst nur in den USA zur Verfügung gestellt. Wann der Hersteller plant, das Bezahlsystem außerhalb der Vereinigten Staaten von Amerika anzubieten, ist nicht bekannt.