Larry Page: Apples Krieg gegen Android dient nur dem Unterhaltungswert
Stefan Keller, den 5. April 2012Seit dem 4. April 2011 ist Larry Page wieder der Chef von Google. Dies nahm Bloomberg zum Anlass, um ihn zu interviewen. Dabei kam unter anderem heraus, dass er den Krieg Apple vs. Android nicht so wichtig nimmt – seiner Einschätzung nach habe die Veranstaltung nur „für die Show“ stattgefunden.
Zum Zeitpunkt des Interviews mit Businessweek von Bloomberg war Larry Page wieder genau 365 Tage im Amt des Chief Executive Officer bei Google. Der Google-Mitbegründer stellte sich den Fragen von Brad Stone und äußerte sich unter anderem dazu, wie er den Patentkrieg zwischen Apple und Android einschätzte.
Laut der Steve-Jobs-Biografie von Walter Isaacson, gingen Sie zu Jobs, um nach einem Rat zu fragen, als Sie wieder Google-CEO wurden. Ich weiß, dass Sie am Ende Ihre Differenzen mit ihm bzgl. Android hatten, aber was haben Sie von ihm als Ihren Mentor und Freund mitgenommen?
Ich denke, dass die Android-Auseinandersetzungen tatsächlich nur für die Show da waren. Ich hatte eine gewisse Beziehung zu Steve. Ich würde nicht sagen, eine Menge Zeit mit ihm verbracht zu haben, aber ich sah ihn regelmäßig. Kurioserweise hat er mich um ein Treffen gebeten. Er schickte mir eine E-Mail, in der er schrieb: „Hey, wollen wir uns nicht mal treffen und miteinander reden?“, worauf ich antwortete: „Sicher, ich komme rüber.“ Danach hatten wir eine nette Unterhaltung. Wie immer, wenn wir eine Diskussion zusammen führten.
Er war zu dem Zeitpunkt schon ziemlich krank. Ich sehe es als eine Ehre, dass er ein bisschen Zeit mit mir verbringen wollte. Ich könnte mir vorstellen, dass er zu dem Zeitpunkt lieber Zeit mit seiner Familie verbracht hätte. Er hatte viele interessante Erkenntnisse, wie man eine Firma betreiben sollte und das war es im Grunde schon, worüber wir gesprochen haben.
Moment, das Gezerre um Android war nur für die Show?
Ich denke, sie haben nur ihre Interessen verteidigt. Für viele Firmen ist wichtig, die Angst vor einem Konkurrenten zu überspielen. Ich denke, man sollte da eher vor seiner eigenen Tür kehren. Man sollte nicht auf die Konkurrenz schauen, sondern darauf, was möglich ist und wie man so die Welt verbessern kann.
Das Interview findet sich in einer gekürzten Ausgabe auf der Webseite von Businessweek (in englischer Sprache). Thematisiert wird unter anderem, warum eine Kooperation mit anderen Firmen wichtig ist, ob Page mit der Entwicklung bei Google und den neuen Projekten (etwa Google+) zufrieden ist und natürlich Motorola und Android.