Apple kauft Kartenanbieter: Placebase statt Google Maps?

rj, den 1. Oktober 2009
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Karten- und ortsbezogene Dienste realisiert Apple in der Regel mit einem großen Partner: Google Maps ist der Quasistandard, geht es um Karten und Wegbeschreibungen auf dem iPhone. Im eigenen Haus hat man indes seit Juli eigene Expertise und eigenes Material: damals kaufte Apple Placebase. Die Kartendienste von Placebase bieten einige Extras, die Google Maps nicht aufweisen kann. Ein „Geo Team“ bei Apple scheint sich mit diesen Möglichkeiten inzwischen intensiver zu beschäftigen.

Placebase hat sich auf einen stark vom User anpassbaren Kartendienst spezialisiert – eigenes Kartenmaterial ist vorhanden, dazu bietet die Placebase-API zahlreiche Features, mit denen die Karten angereichert werden können. Der auf Placebase basierte Dienst Policymap beispielsweise bietet zahlreiche Datenlayer, mit denen Regionen statistisch hinterfüttert werden können, was Durchschnittseinkommen, Kriminalität, Demografie etc. angeht.

Nun wird natürlich spekuliert, warum Apple zum einen den Kartenanbieter kaufte, zum anderen, warum erst jetzt das „Outing“ des Gründers und CEO von Placebase Jaron Waldman als Mitglied des „Apple Geo Team“ über sein LinkedIn-Profil folgt. Naheliegende Spekulation: Apple will von Google Maps unabhängig(er) werden.

Vollkommen harmonisch ist das Verhältnis zwischen Apple und Google bekanntermaßen nicht, auch wenn man sich öffentlich sehr harmonisch gibt. Jüngst sorgte die unterschiedliche Interpretation der Gründe für die iPhone-Ablehnung von Google Voice für Irritationen, zuvor verließ Google-CEO Eric Schmidt den Aufsichtsrat Apples. Hinter den Kulissen einigt man sich hingegen schon einmal auf den „freiwilligen Verzicht“ auf bestimmte Technologien oder das gegenseitige Nichtabwerben von Mitarbeitern. Bei aller Harmonie: Zumindest einen Fallback in Sachen Kartendaten und Geolocation hat Apple nun offenbar eingerichtet.

Regionalisierte und geolocation-basierte Dienste werden als Schlüsseltechnologie für den Mobilmarkt der Zukunft betrachtet. Insofern vermutlich eine gute Idee.


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