MacBook: Risse im Gehäuse Grund für umfassende Rückrufaktion?

kg, den 5. August 2009
Weißes MacBook - Bruch am Plastik
Weißes MacBook – Bruch am Plastik, Bild: Macnotes

Risse im MacBook-Gehäuse: Ein altbekanntes Problem für viele Nutzer eines Kunststoff-MacBooks hat gute Chancen darauf, sich für Apple zum kompletten Reinfall zu entwickeln und eine Rückrufaktion nötig zu machen. Risse und Verfärbungen am Gehäuse und zerbrechende Topcases plagen die Notebook-Serie seit Einführung des Geräts im Mai 2006 und ein Ende ist nicht in Sicht. In Australien beschäftigt sich damit jetzt die Wettbewerbsaufsicht.

Die Probleme sind immer die gleichen: Die Kanten der Handballenauflagen splittern ab, Gehäusekanten entwickeln erst feine, dann größer werdende Risse, die sich teilweise bis zum kompletten Gehäusebruch auswachsen. Bei manchen verfärbt sich das Gehäuse, oder verliert die Farbe, wie bei den alten schwarzen Modellen. Meist treten die Probleme bereits einige Monate nach dem Kauf auf, abhängig von den Nutzungsgewohnheiten.

Eine US-amerikanische Kanzlei wurde mittlerweile damit beauftragt, den Fall genauer zu beobachten und ruft nun betroffene Kunden dazu auf, sich zu melden um eine Sammelklage einzureichen.

Apple hingegen schweigt weitestgehend zum Problem: Zwar werden einige der Defekte, wie beispielsweise der Topcase-Defekt, auf Kulanz behoben, bei Rissen im Außengehäuse stellen sich viele Service Provider aber quer und lehnen die Reparatur ab.

Designfehler

Laut Anthony Agius, Gründer der größten australischen Mac-Community, ist es ganz klar ein Designfehler: Die Probleme entstehen auch bei sachgemäßer Behandlung des Notebooks. „Erst gab es das Problem mit überhitzenden CPUs, dann der Defekt auf den Handballenablagen und Verfärbungen bzw. Verlust der Farbe der schwarzen MacBooks.“

Ein australischer Kunde ging nun umfangreich gegen Apple vor: Nachdem der Apple Store in Sydney eine Reparatur seines MacBook-Topcases ablehnte, da der Fehler angeblich von ihm hervorgerufen wurde, hatte er den Fall nun der Wettbewerbsaufsicht zugetragen, um den Fall genauer unter die Lupe zu nehmen. Einen Teilerfolg gibt es bereits: Ein Firmensprecher aus den USA bestätigte das Problem und die weite Verbreitung der Defekte. Ein internes Dokument gibt es, aber an die Öffentlichkeit wird es nicht gehen. Der Grund: Sollte es bekannt werden, wäre Apple gezwungen, jedes MacBook zurückzurufen und das wäre teuer und habe eine schlechte Außenwirkung.

Die Wettbewerbsaufsicht stellte außerdem fest, dass es zwar keine Beweise für die weite Verbreitung gibt, ein solches Gerät aber normale Benutzung ohne Defekte aushalten sollte.

Dass es das nicht tut, davon können MacBook-Nutzer weltweit ein Liedchen singen. So zeigt sich der vermeintliche Produktionsfehler einiger Reihen bei allen MacBook-Besitzern früher oder später.


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