Darf Nvidia ARM doch nicht kaufen? US-Handelskommission dagegen
Alexander Trust, den 3. Dezember 2021Die US-Handelskommission (FTC) hat Klage eingereicht. Man wolle die Rechtmäßigkeit der Übernahme von ARM durch Nvidia prüfen. Der Grafikkarten- und Chiphersteller wollte eigentlich das Chip-Designunternehmen aus Großbritannien übernehmen.
Nun scheint die FTC mit den Plänen nicht einverstanden. Sie fürchtet, dass die Übernahme die Innovation im Bereich der Halbleiter durch die bis dahin größte Übernahme in diesem Bereich gefährdet sei. Man sieht nichts weniger als die Zukunft der Innovationsfähigkeit der Halbleiterindustrie auf dem Spiel stehen.
Innovation steht auf dem Spiel
Denn, so die FTC, die Technologien von morgen benötigen die Konkurrenz von heute. Doch genau die könnte ausbleiben, wenn Nvidia sich des Chipdesigners bemächtigte. Auch sieht man Gefahren für andere am Markt befindliche Unternehmen, die bislang mit ARM zusammenarbeiten.
Konkurrenz in drei Märkten gefährdet
Wer jetzt allerdings an Apple oder andere Unternehmen dachte, der irrt. Denn konkret sieht die FTC die Gefahr, dass die Konkurrenzsituation in drei anderen Märkten auf dem Spiel steht. Dies sind offenbar:
- Intelligente Fahrassistenzsysteme in Autos, die auf die Technologie zurückgreifen.
- Data Processing Units, sogenannte DPUs, die den Netzwerkverkehr sicherer und effizienter gestalten sollen.
- ARM-basierte Prozessoren im Bereich von Cloudservern.
Tatsächlich ist Nvidia in diesen drei Bereichen aktiv und konkurriert dort aber zum Teil mit eher unbekannten Firmen, die zudem deutlich „kleiner“ sind.
ARM vorerst die Zukunft
Es gibt noch weitere Computerarchitekturen, die in Zukunft eine Rolle spielen könnten. Doch derzeit ist es vor allem ARM, das die Industrie in vielen Bereichen mit dem Chipdesign versorgt. Dies gilt für die oben angesprochenen Bereiche, von denen die FTC Sorge hat, dass in ihnen die Innovation auf dem Spiel stünde. Das betrifft aber ebenso den Sektor von Smartphones, Tablet oder Computern im Allgemeinen. Zuletzt wechselte Apple auf eigene Prozessoren, das sogenannte Apple Silicon. Auch die M-Serie-Chips basieren im Kern auf ARM-Design, das Apples Ingenieure an eigene Bedürfnisse anpasst.