Können Apple Watch, FitBit und Co. Coronavirus erkennen?

Alexander Trust, den 14. Mai 2020
Coronaviren
Coronaviren – Symbolbild, Bild: CC0

Vermutlich haben nicht viele Leute diese Frage bislang gestellt. Denn in Google Trends gibt es selbst in den USA dazu noch keine Ergebnisse. Allerdings möchte die Stanford-Universität nun herausfinden, ob Wearables frühzeitig eine Erkrankungen mit Coronaviren erkennen kann.

Lässt sich mit Hilfe von EKG-Daten und Informationen zur Atemfrequenz erkennen, ob eine Person mit Sars Cov-2 infiziert ist? Genau das möchten Wissenschaftler der Stanford University jetzt in Erfahrung bringen.

Sie laden Nutzer ein, an einer passenden Studie teilzunehmen. Gesucht werden Teilnehmer, die

  • entweder bestätigt an COVID-19 erkrankt sind,
  • oder mit einer an COVID-19 erkrankten Person Kontakt hatten,
  • oder einem höheren Risiko ausgesetzt sind, zu erkranken. Man denkt dabei an Personal aus dem Gesundheitssektor oder aus Supermärkten.

Wearable + App + Umfrage

Die Teilnehmer sollen das Wearable den ganzen Tag über tragen und zudem eine App herunterladen, die die Daten abgleicht. Außerdem soll man täglich einen Fragebogen zu eigenen Symptomen ausfüllen.

Darüber hinaus kann man als Studienteilnehmer gebeten werden, die Daten zu exportieren und weiterzugeben, samt weiterer Gesundheitsdaten. Geld bekommt man für die Teilnahme an der Studie keines. Doch es kostet auch nichts, daran teilzunehmen.

Die Studie soll indes bis zu zwei Jahre andauern und aber erste Ergebnisse bereits nach einigen Wochen bereitstehen. Dies hängt jedoch stark davon ab, wie viele Leute an der Studie teilnehmen.

Probleme nach der Forschung

Gizmodo sprach mit Michael Snyder, dem Leiter der Studie, über Schwierigkeiten, die sich ergeben. Die eigentliche Forschung sei dabei das kleinere Problem.

Vielmehr würden die Schwierigkeiten im Nachgang warten. Angenommen man würde Indizien finden, eine Methode entwickeln, um am Ende auch tatsächlich herauszufinden, dass jemand an einem Coronavirus-Infekt leidet, dann müsste man womöglich Hersteller von Wearables a) überreden passende Hardware/Technologie zu verbauen – aber wie möchte man das begründen, wenn es dazu keinen finanziellen Anreiz gibt, argumentiert Snyder. Darüber hinaus gibt es zwar viele Wearables, aber nur wenige, die zum Beispiel in den USA auch Gesundheitsdaten auswerten dürfen. Dazu bedarf es einer Zulassung durch die Gesundheitsbehörde FDA. Der Prozess kostet ebenfalls Geld und ist zeitaufwendig.


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