Apples Sprachassistent: Siri jetzt auch in Deutschland besser?

Alexander Trust, den 1. Mai 2020
Siri-Logo
Siri-Logo, Bild: Apple

Gab es vor kurzem ein Update bei Apples Sprachassistent Siri für deutschsprachige Nutzer? Tatsächlich nahm Apple Änderungen an der „Stimme“ Siris für deutschsprachige Nutzer vor. Dazu gibt es übereinstimmende Nutzerberichte, die wir selbst nur bestätigen können.

Im Sommer 2017 versprach Apple, sein Sprachassistent würde sich in Zukunft deutlich natürlicher anhören.

USA zuerst, Rest der Welt irgendwann

Es mag auf den ersten Blick so wirken als würde Apple eine Strategie Donald Trumps umsetzen, wenn es die „Natürlichkeit“ von Siris Sprache zuerst in den USA einführte.

Sprache nicht trivial

Doch Sprachanalyse und Sprachsequenzierung ist nicht trivial. Wenn man das nicht spontan nachempfinden kann, dann schaue man sich Samsung als mahnendes Beispiel mit seinem eingekauften Assistenten Viv an (- übrigens von den Siri-Machern, und auch Siri kaufte Apple nur ein). Das Unternehmen brauchte Jahre, um den Assistenten mit US-Hintergrund für die heimischen koreanischen Nutzer überhaupt als „Bixby“ brauchbar zu machen.

Dass natürliche Sprache nicht trivial ist, davon jedenfalls können Ingenieure aber auch Sprachwissenschaftler ein Liedchen trällern. Nutzer merken außerdem schnell, wenn die „Künstliche Intelligenz“ im Gespräch allzu künstlich klingt.

Zuerst in den USA

Da Apple als US-Unternehmen in seinem Heimatland genügend Kapazitäten hat, die Resultate zu kontrollieren, liegt es nah, dort auch anzufangen.

Als „Ausländer“ fällt es einem hingegen immer schwer(er), fremde Sprachen zu „beurteilen“. Aber dieses Korrektiv benötigt man, wenn man beim Gegenüber auch ernst genommen werden möchte. Apple setzt beispielsweise seit vielen Jahren auf externe Agenturen für die Pressemeldungen in fremden Ländern, auch in Deutschland. Das Unternehmen muss den Übersetzungen „vertrauen“ und wird eventuell aber von Muttersprachlern trotzdem eines Besseren belehrt.

UK und AU erst 2019

Wie also soll man da von heute auf morgen seinen Sprachassistenten auf fremde Sprachen trimmen?

Entsprechend verwundert es auch nicht, dass Apple 2017 mit iOS 11 die US-Stimme von Siri optimierte. Aber schon für Siris „britische“ und auch „australische“ Stimme dauerte es anderthalb Jahre. Diese optimierte das Unternehmen nämlich erst im Februar 2019. Wer weiß, wie in der Schule auf Unterschieden zwischen „British English“ und „American English“ rumgeritten wird, der kann sich einen Reim drauf machen.

Die Sache mit der Natürlichkeit

Doch Apple hat trotz der langen Vorlaufzeit, womöglich ein wichtiges Detail übersehen. Denn es gibt einige kritische Stimmen, die Siri häufig zu überschwänglich empfinden.

Manche sprechen davon, die Stimme sei „extrem melodiös“, andere empfinden die (männliche) Stimme „wie auf Helium“ (vgl. iPhone-Ticker).

Das freche Fazit lautet: Hierzulande sind wir eben nicht so beschwingt. Aber was meint Ihr? Seid Ihr zufrieden mit den Änderungen? Muss Apple nochmal nachbessern?


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