USA: Teure NSA-Massenüberwachung lohnt sich nicht

Alexander Trust, den 26. Februar 2020
Sicherheit in den USA
Sicherheit in den USA, Bild: CC0

Die New York Times berichtet über die Ergebnisse der Mobiltelefonüberwachung in den USA. Konkret geht es um die Evaluation eines Programms, das so heute nicht mehr aktiv ist und aber die massenweise Überwachung durch den US-Nachrichtendienst NSA erlaubte. Im Nachhinein wird deutlich, warum diese Art von übertriebener Vorratsdatenspeicherung nicht zum Ziel führte.

Alleine in den Jahren 2015 bis 2019 kostete das Programm zur Massenüberwachung von Telefonaten und Textnachrichten 100 Millionen US-Dollar.

100 Millionen $US für 2 Telefone

Die teure Erfassung der Daten führte lediglich in zwei Fällen zu Informationen, die das FBI nicht bereits kannte. Insgesamt erzeugte das Programm in den vier Jahren 15 Berichte. Die Informationen in den 13 übrigen Berichten halfen dem FBI allerdings nicht, oder enthielten keine neuen Informationen.

In den USA wird derzeit entschieden, ob das Programm, das 2019 auslief, verlängert werden soll. Geht es nach der Trump-Regierung, dann sollen zumindest gesetzliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, dass man das Programm in der Zukunft jederzeit bei Bedarf wieder aufleben lassen kann.

Massenüberwachung ist viel älter

Wer nun aber denkt, dass das Programm zur Massenüberwachung erst 2015 in Betrieb genommen wurde, der irrt. Denn das System zur Massenüberwachung wurde bereits unter der Ägide von George W. Bush im Jahr 2006 „genehmigt“.

Seit 2013 weiß die Öffentlichkeit von dem Programm, Edward J. Snowden sei Dank.

2015: Verantwortung weiterreichen

2015 trat der USA Freedom Act in Kraft. Die NSA durfte seitdem die Daten nicht mehr „eigenständig“ sammeln, stattdessen aber durfte sie das System weiter betreiben und wurde die Vorratsdatenspeicherung einfach den Telefon- und Internetanbietern aufgebürdet. Mit richterlichem Beschluss durfte die NSA dann auf diese Daten zugreifen, und zwar solche, die nicht nur die betroffene Person selbst, sondern auch alle möglichen Kontakte umfasste. Diese speicherte sie dann in einer eigenen Datenbank.

Riesige Datensätze

Dieses Vorgehen sorgte für immense Datensätze. So ist dokumentiert, dass die NSA 2018 14 Gerichtsbeschlüsse einsetzte. Daraus ergaben sich jedoch Daten zu 434 Millionen Anrufen, die rund 19 Millionen Telefonnummern umfassten.

Doch die massive Auswertung sorgte auch für ungewollte Probleme. Ebenfalls 2018 musste die NSA gleich zweimal hunderte Millionen Datensätze löschen. Denn die Datenbank enthielt auf einmal Einträge, die die NSA gar nicht hätte einsehen dürfen. Man schob den schwarzen Peter den Telefonanbietern zu, die fehlerhafte Datensätze auslieferten.

2019 dann wurde das Programm eingestellt. So heißt es.


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