Spotify möchte Standortinformationen von Hörern haben, um Missbrauch des Familien-Abos zu erkennen

Jonny Random, den 17. September 2019
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Spotify möchte die Standortdaten von Nutzern auswerten, um einen Missbrauch des Familien-Abos zu erkennen. Ob diese Maßnahme langfristig praktikabel ist, darf aber bezweifelt werden. Schon zuvor hat der Streamingdienst versucht, „falsche Familien“ zu enttarnen.

Spotify zieht erneut gegen Nutzer zu Felde, die das Familien-Abo missbräuchlich einsetzen. Dabei handelt es sich um Personengruppen, die ein Familien-Abo zwar gemeinschaftlich nutzen, jedoch keineswegs miteinander verwandt sind. Bei Netflix hat man schon früher erkannt, wie illusorisch ein solcher Ansatz ist und bietet Mehrpersonen-Abos für mehr Geld ohne jegliche Einschränkung an. Doch Spotify setzt auf die Familie und hat sich überlegt: Eine Familie, eine Adresse. Frühere Maßnahmen, falsche Familien ausfindig zu machen, waren indes bereits von begrenztem Erfolg gekrönt.

Spotify möchte Standortdaten der Hörer auslesen, um zu erkennen, wo Familien leben

Nun hat man sich laut Medienberichten bei Spotify Anfang September dazu entschlossen, die AGB dergestalt zu ändern, dass es möglich wird, von Zeit zu Zeit den Standort der Nutzer über die Spotify-App auszulesen. Dadurch soll überprüft werden, dass die Familienmitglieder sich größtenteils auch an ein- und derselben Adresse aufhalten. Dass aber heute viele Familien nicht mehr komplett unter einem Dach leben, dürfte auch bei Spotify bald erkannt werden. Zudem bleibt das Datenschutzproblem: Immerhin werden hier sensible personenbezogene Daten ausgewertet und dies dürfte trotz der Versicherung bei Spotify, diese Daten verschlüsselt zu speichern und immer wieder zeitnah zu löschen, einige Nutzer auf die Barrikaden treiben.

Zudem ist auch noch abzuwarten, ob ein solches Vorgehen überhaupt in allen Ländern, in denen der Dienst operiert, rechtlich zulässig ist.


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