Zuletzt kaum noch bei Apple gesehen: Der lange Abschied des Jony Ive
Jonny Random, den 29. Juni 2019Jony Ive ist schon seit Jahren nur noch stundenweise für Apple tätig. Diese neue Information macht den gestrigen, überraschend erfolgten Rückzug des langjährigen Chefdesigners etwas weniger überraschend.
Jony Ive möchte seinen Platz bei Apple räumen: Nach fast 30 Jahren im Zeichen des Apfels möchte Ive sein eigenes Abenteuer fortsetzen, die Fakten zu Ives Rückzug haben wir in einer weiteren Meldung für Sie zusammengefasst.
Nun stellt sich überdies aber heraus, dass Ive schon seit geraumer Zeit bei Apple kürzer getreten ist. Der Designer hat sich bereits seit 2015 vermehrt eigenen Projekten gewidmet, wie aktuelle Berichte von Mark Gurman ausführen, der für die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg arbeitet und über gute Kontakte nach Cupertino und ins Umfeld von Apple verfügt.
Nur noch in Teilzeit für Apple tätig
Seitdem Apple im Jahr 2015 die erste Apple Watch auf den Markt gebracht hat, habe Ive sich Stück für Stück aus dem aktiven Tagesgeschäft der Designentwicklung bei Apple zurückgezogen, so Gurman in seinem Bericht. Zuletzt war Ive nur noch wenige Stunden in der Woche im Apple Park gesehen worden, den er allerdings noch zu weiten Teilen mit geplant hatte.
Stattdessen habe er Meetings seines Teams häufiger nach San Francisco verlegt, wo er seine Designagentur LoveFrom aufgebaut hat. Er tat das dem Bericht nach, um nicht so oft nach Cupertino pendeln zu müssen. Zudem sei er in den letzten Jahren sehr oft nach London geflogen, wo er eine Art zweite Heimat gefunden hat.
Ive, selbst Brite, hat seine Aufgaben zuletzt mehreren anderen Strategieexperten bei Apple überlassen, diese haben durch ihre Arbeit den Schilderungen nach aber im Designteam ein eher innovationsskeptisches Klima erzeugt. Sollte das stimmen, wäre es eine schwere Hypothek für Apple, das wie kaum ein zweites Unternehmen über seine Designsprache definiert wird. Die Rückkehr auf die Position des leitenden Designers Ende 2017 war dem aktuellen Bericht nach eher ein Manöver für die Öffentlichkeit und die Medien.