Amazon-Mitarbeiter hören zu, wenn Sie mit Alexa sprechen
Jonny Random, den 11. April 2019Tausende Mitarbeiter hören rund um die Uhr zu, wenn Nutzer eines Echo mit Alexa sprechen. Amazon sieht hierin eine wirksame Maßnahme zur Verbesserung der Nutzererfahrung. Datenschutzbeauftragte sehen das etwas anders.
Der Echo ist unter Datenschutzaktivisten wohl der umstrittenste Smart Speaker. Auch viele Nutzer vermögen in den Lautsprechern nur vernetzte Wanzen zu sehen. Eine neue Entwicklung dürfte Wasser auf die Mühlen aller Kritiker sein: Wie nämlich die Wirtschaftsagentur Bloomberg nun unter Berufung auf mit der Thematik vertraute Quellen berichtet hat, beschäftigt Amazon ein Heer aus vielen tausend Mitarbeitern, die weltweit und rund um die Uhr die Gespräche der Nutzer von Echo-Lautsprechern mit Alexa verfolgen.
Teils auch intime Details abgehört
Wie es weiter heißt, hat Amazon sowohl Freelancer als auch fest angestellte Beschäftigte mit dieser Aufgabe betraut. Sie arbeiten von Indien bis Amerika in Neun-Stunden-Schichten und hören teils bis zu 1.000 Mitschnitte pro Schicht. In speziellen Chaträumen können sich die Mitarbeiter über die gehörten Inhalte austauschen. Sexuelle Situationen seien dabei, heißt es, aber auch kriminelle Absprachen. Amazon versichert sowohl, für die mentale Gesundheit der Mitarbeiter sei gesorgt, wie auch die Privatsphäre der Kunden werde geschützt.
Amazon verfolge eine Politik der Null-Toleranz bei Missbrauch der aufgezeichneten Gespräche durch die Mitarbeiter. Dennoch ist zu konstatieren, dass Amazon zwar die Möglichkeit anbietet, nicht zur Verbesserung von Alexa mit seiner eigenen Sprache beizutragen, diese Option lässt sich in den Privatsphäreeinstellungen von Alexa aktivieren, diese Möglichkeit von Amazon aber nicht kommuniziert wird.
Indes ist auch zu bedenken, dass Unternehmen wie Apple und Google auf ähnliche Methoden zurückgreifen, um die Performance ihrer Sprachassistenten zu verbessern.