Apple will Verkauf der RadioShack-Kundendaten verhindern
Alexander Trust, den 14. Mai 2015Die Elektronik-Discounter-Kette RadioShack gibt es nicht mehr. Zuletzt wurde ein Bieterverfahren beendet, bei dem das Markenzeichen und die Kundendaten höchstbietend verkauft wurden. Apple will den Verkauf derjenigen Daten verbieten, die auf Apple-Kunden zurückzuführen sind.
Der Hedgefonds Standard General hat laut Bloomberg für 26,2 Millionen US-Dollar das Markenzeichen von RadioShack samt aller Kundendaten des ehemaligen Einzelhändlers erworben, in einem Bieterverfahren an einem Gericht in Delaware.
Apple interveniert gegen Verkauf von Kunden-Daten
Wie jetzt rauskommt, hatte Apple gesonderte Verträge mit RadioShack geschlossen, das dem Unternehmen verbot, Kundendaten weiterzuverkaufen, von speziell solchen Kunden, die Apple-Produkte bei RadioShack gekauft haben. Genau um diese vertraglich zugesicherten Rechte zu wahren, hat Apple nun vor dem Gericht in Delaware vorstellig werden lassen, wie Law360 berichtet; Apples Gerichtsdokumente enthalten den folgenden Passus:
„In order to protect its customers‘ personal information, Apple oversees the collection and use of customer information collected by its retail partners, including RadioShack (…). The reseller agreement between Apple and RadioShack protects information collected by RadioShack regarding purchasers of Apple products and prohibits the proposed sale of such information.“
Apple
Vereinbarungen auch außerhalb der USA?
Interessant ist die nicht-exklusive Formulierung, die Spielraum zulässt, dass Apple ähnliche Vereinbarungen mit anderen Einzelhändlern getroffen hat, eventuell auch außerhalb der USA. Wir haben entsprechende Anfragen an Gravis, Saturn, Media Markt, Unimall und MacTrade verschickt, um dies in Erfahrung zu bringen.
Auch AT&T soll gegen den Verkauf von Kundendaten intervenieren, weil es annimmt, dass RadioShack Kundendaten von AT&T-Kunden verkaufen möchte.
Entscheidung ausstehend
Der vorsitzende Richter muss zunächst noch das Gebot des Hedgefonds Standard General prüfen und zulassen, sowie den Wechsel der Kundendaten. Darunter sollen sich 67 Millionen Postadressen und 8,5 Millionen E-Mail-Adressen befinden. Eine Anhörung in dieser Angelegenheit wurde für den 20. Mai 2015 festgesetzt.