Safari-Nutzer aus Großbritannien können Google verklagen
Alexander Trust, den 27. März 2015Eine Sammelklage von Safari-Nutzern gegen Google in Großbritannien kann ausgefochten werden. Das entschied nun das Berufungsgericht.
Google wollte erreichen, dass die Sammelklage abgewiesen wird, mit der Begründung, dass der Nutzern kein finanzieller Schaden entstanden sei und es deshalb keinen Streitwert gäbe. Das Berufungsgericht lehnte diese Begründung ab, weshalb nun der Weg frei ist für Millionen von Briten Google zu verklagen.
Google speicherte Cookies ohne Erlaubnis
Google hat auf den Geräten von Safari-Nutzern seit 2012 Cookies gespeichert, selbst wenn diese explizit via Browsereinstellung diesem Vorhaben widersprochen haben. In den USA erhielt das Unternehmen deswegen von der Handelskommission eine Strafe in Höhe von 22,5 Millionen US-Dollar. Außerdem kamnen weitere Millionen-Strafen hinzu, die von den 38 Bundesstaaten jeweils einzeln festgelegt wurden.
Im Gegensatz dazu gab es keine Strafe gegen Google von öffentlicher Hand in Großbritannien. Eine Gruppe von iPhone-Nutzern hatte aber Klage eingereicht und auf Schadenersatz wegen Verstoß gegen den Schutz der Privatsphäre geklagt. Das Berufungsgericht sah laut BBC ebenfalls einen schwerwiegenden Verstoß gegeben, der ein Verfahren rechtfertige.
Millionen Briten können klagen
Eine gemeinnützige Organisation namens „Google Action Group“ wurde im Kontext des Gerichtsverfahrens gegründet, um Ansprüche von Klägern in diesem Fall zu koordinieren. Vertretern dieser Gruppe zufolge ist jeder Brite, der zwischen Sommer 2011 und Frühjahr 2012 den Browser Safari am Mac, auf dem iPad oder iPhone genutzt hat, zur Klage berechtigt.
Dan Tench, einer der Anwälte der Kläger, freut sich offenbar, Google zur Rechenschaft zu ziehen. Marc Bradshaw, einer der Kläger beschreibt die Entscheidung des Berufungsgerichts als Sieg von David gegen Goliath.
„Google, a company that makes billions from advertising knowledge, claims that it was unaware that was secretly tracking Apple users for a period of nine months and had argued that no harm was done because the matter was trivial as consumers had not lost out financially. The Court of Appeal saw these arguments for what they are: a breach of consumers’ civil rights and actionable before the English courts.“
Dan Tench