Steve Jobs: „freundlich, geduldig und menschlich“

Alexander Trust, den 17. März 2015
Steve Jobs
Steve Jobs, Foto: Matt Yohe

Aus dem neuen Buch „Becoming Steve Jobs“ wurde jetzt ein weiterer Vorabdruck von FastCompany veröffentlicht, in dem Tim Cooks Kritik an der Steve-Jobs-Biographie von Walter Isaacson beschrieben wird, weil sie den Apple-Gründer Steve Jobs nicht so zeigt, wie Tim Cook ihn kannte: „freundlich, geduldig und menschlich“.

Die Biographie von Isaacson, so Tim Cook, würde dem Apple-Gründer Steve Jobs nicht gerecht. Der jetzige Apple-Chef, der Steve Jobs einen Teil seiner Leber zur Transplantation angeboten hatte, ist in Form eines Interviews in dem neuen Buch „Becoming Steve Jobs“ involviert, sowie einige andere Apple-Mitarbeiter ebenfalls, die mit Steve Jobs zusammengearbeitet haben.

Cook gibt zu verstehen, dass die autorisierte Biographie kein Bild von jemandem zeichnet, mit dem er Seite an Seite die ganzen Jahre über hätte arbeiten wollen. Die positiven Seiten von Steve Jobs seien in der Biographie von Isaacson, die Basis eine Films von Universal Pictures ist, nicht oder zu selten angeklungen. Steve Jobs sei kein Heiliger gewesen, so Cook, doch es ist unwahr, dass er kein großartiger Mensch war.

Steve Jobs fürsorglich

Tim Cook erklärt in „Becoming Steve Jobs“, dass Steve Jobs nicht nur enthusiastisch und frech gewesen sei, sondern sich sehr für seine Mitarbeiter bei Apple einsetzte. Wenn einer von ihnen, oder deren Lebenspartner gesundheitliche Probleme gehabt hätten, hätte Jobs Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt, damit sie die entsprechende medizinische Versorgung erhielten.

„The Steve that I met in early ’98 was brash and confident and passionate and all of those things. But there was a soft side of him as well, and that soft side became a larger portion of him over the next 13 years. You’d see that show up in different ways. There were different employees and spouses here that had health issues, and he would go out of his way to turn heaven and earth to make sure they had proper medical attention. He did that in a major way, not in a minor, ‚Call me and get back to me if you need my help‘ kind of way.“
Tim Cook

Jobs sei in der Lage gewesen, Fehler einzugestehen und Änderungen vorzunehmen, was nicht viele Menschen könnten. Cook erinnert sich außerdem, dass Steve Jobs einmal bei seiner Mutter angerufen hätte, unter dem Vorwand, er sei auf der Suche nach ihrem Sohn. Letztlich wollte er Cooks Mutter jedoch nur bitten, ihren Sohn daran zu erinnern, dass er sein Privatleben nicht völlig vernachlässige.

Jobs wollte kein Mitleid

Eddy Cue wird an einer anderen Stelle in „Becoming Steve Jobs“ erwähnt und erinnert sich daran, dass der verstorbene Apple-Gründer selbst während der späten Phase seiner schlimmen Krankheit immerzu arbeitete („worked his ass off“). Er wollte kein Mitleid, sondern trotz Krankheit als gleichwertig angesehen werden.

Auf die Suche nach einem Nachfolger begab man sich bei Apple bereits 2004. Doch durch den sich stetig verschlechternden Gesundheitszustand wurde der Prozess deutlich beschleunigt.

Jobs‘ Vermächtnis

Die Apple Universität bildet zukünftige Firmen-Manager aus. Vieles von dem Wissen, was dort gelehrt wird, geht auf Erfahrungen zurück, die von Apple selbst gemacht wurden. Cook gibt an, dass Steve Jobs zuletzt seine Entscheidungsprozesse immer offener mit anderen diskutierte und das „Warum“ dahinter erläuterte, als er wusste, dass es um seinen Gesundheitszustand nicht gut bestellt war.

Darüber hinaus sollen Cook und Jobs große Gemeinsamkeiten bei ihrer Liebe zu Apple gehabt haben und bei der Idee der Firma, die nicht eine gewöhnliche Firma sei, sondern ein besonderer Ort. Deshalb habe Jobs den Apple-Vorstand angehalten, Cook als seinen Nachfolger auszuwählen. Erfahren hat Cook dies am 11. August – Jobs starb knapp zwei Monate später, am 5. Oktober 2011. Cook habe zwei, dreimal nachgefragt, ob Jobs sich wirklich sicher sei, dass er in Zukunft die Entscheidungen treffen solle.

Am Freitag vor Jobs‘ Tod sollen Cook und Jobs gemeinsam einen Film angesehen haben: „Remember the Titans“ (dt. „Gegen jede Regel“, ein Drama um einen afro-amerikansichen Football-Trainer (gespielt von Denzel Washington), der die erste Saison mit seinem Highschool-Team durchmacht. Cook sei irritiert gewesen, weil Jobs absolut nichts für Sport übrig gehabt hatte. Nach dem Film unterhielten sie sich noch eine Weile und Jobs habe ziemlich glücklich auf ihn gewirkt. Doch dann wurde das Wochenende plötzlich zur Hölle, als Steve Jobs unerwartet verstarb.


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