R.I.P.: HP trennt sich von PC-Sparte, stellt Smartphone- und Tablet-Geschäfte ein, Zukunft von webOS ungewiss
Stefan Keller, den 19. August 2011Hewlett-Packard (HP) hat gestern Nacht die Quartalszahlen für Q3 2011 bekannt gegeben und mit den daraus folgenden Ankündigungen eine Menge Staub aufgewirbelt: Beim PC-Geschäft erörtere man mögliche Optionen (inkl. Verkauf und Schließung), die Smartphone-Sparte mit webOS hingegen werde geschlossen.
In der Bekanntgabe der Quartalszahlen heißt es zunächst einmal „Auf Wiedersehen“ für webOS-Geräte, konkret das Touchpad und die auf webOS basierenden Smartphones. Damit geht die Geschichte von Palm wohl endgültig zu Ende, nachdem HP den Hersteller mobiler Geräte im letzten Jahr für 1,2 Milliarden Dollar gekauft hat. Man hält sich aber zumindest für webOS noch die Möglichkeit warm, das System an andere Hersteller lizenzieren zu wollen. Die Geräte hätten die internen Zielsetzungen (auch finanziell) nicht erreicht, heißt es zur Begründung.
Doch auch was die PC-Abteilung, Personal Systems Group (PSG), angeht, sieht es nicht sehr rosig aus. Dieser fährt zwar Gewinne ein, aber HP ist davon überzeugt, dass dies nicht mehr lange so bleiben wird. Der PC-Markt habe in der letzten Zeit stark gelitten und auch wenn man mit einem Rückgang der Verkäufe um 6% noch relativ gut weggekommen ist, wird es Zeit, sich von dem Geschäft zu trennen. Hierfür werden momentan Optionen geprüft, etwa das teilweise oder vollständige Ausgliedern der Sparte.
Die PC-Sparte von HP stammt überwiegend von Compaq, die HP 2002 für 18,6 Milliarden Dollar gekauft hatte. Passend dazu lästert Michael Dell, Gründer und Chef des Konkurrenten Dell, dass HP die PC-Abteilung ja Compaq nennen könnte, wenn sie einmal ausgegliedert ist.