Mailplane: Mail-Programm für GoogleMail im Test
ar, den 24. Mai 2011Wer die Verwendung von Google Mail im Browser gewohnt ist, kommt mit der Integration in Apples Mail oder Thunderbird nicht wirklich zu recht. Abhilfe soll hier das Programm Mailplane schaffen.
Mailplane ist ein spezieller Browser für die Google Mail Homepage, der durch ein paar zusätzliche Features angereichert wurde. Ob das Programm in der Praxis Vorteile bringt und der Preis gerechtfertigt ist, wollten wir heraus finden.
Erste Schritte
Die Konfiguration von Mailplane ist einfach, kein Wunder, bedient man damit doch ausschließlich Google Mail Konten und keine anderen E-Mail-Postfächer. Entsprechend genügt die Eingabe der E-Mail-Adresse und des Passwortes und schon befindet man sich im Posteingang von Mailplane wieder. Keine Server- und Konten-Angaben, alles fix-und-fertig vor konfiguriert. Das Aussehen des Posteinganges ist bekannt. Es handelt sich genau um die Webseite, die man beim Aufruf von Google Mail im Browser auch vor sich sieht.
Bequeme Bedienung
Da fragt man sich natürlich unweigerlich, wo die Unterschiede liegen – immerhin handelt es sich bei Mailplane um ein kommerzielles Produkt. Auffällig sind da zunächst einmal die bunten, extra gestalteten Buttons links und mittig oberhalb des Haupt-Anzeigebereichs. Mit diesen steuert man den Posteingang an, öffnet das ausgewählte Dokument, lädt alles neu oder erstellt neue Mails, antwortet und leitet weiter oder löscht überflüssige Mails. Das sind zwar alles Punkte, die in der Web-Oberfläche ebenfalls auftauchen, allerdings sind die Buttons am oberen Rand eben doch an das typische Mail-Programm angelehnt und allein schon durch die Größe schneller zu erreichen.
Benutzerumschaltung
Eines der praktischen Features, im Vergleich zum Browser, ist die schnelle Benutzer-Umschaltung für Alle, die mehr als ein Google-Postfach verwenden. Adresse und Kennwort werden nur einmal für jedes Postfach eingegeben und in der Konten-Seitenliste wechseln man dann das jeweilige Konto. Nicht möglich ist es jedoch, gleichzeitig mehrere Konten geöffnet zu haben, was Beispielsweise über Tabs realisiert werden könnte. Zur Konten-Leiste gelangt man über die Symbole am oberen, rechten Rand.
Adressbuch- und Medien-Integration
Wirklich interessant sind die Integrationen von Adressbuch und Medien in Mailplane. So brauchen man weder ein separates Adressbuch im Google Adressbuch führen, noch das Adressbuch exportieren und mit dem Google abgleichen. Man nutzt das Mac OS X Adressbuch genau so wie in Mail: aufrufen, Adresse auswählen, Doppelklick fertig. Ebenso funktioniert die Medien-Integration. Mailplane integriert den iMedia Browser von Karelia, der direkten Zugriff auf die iPhoto-, iTunes und Aperture-Bibliotheken, sowie beliebige Ordner bietet, die nur einmal hinzugefügt werden müssen. Über den Browser fügen man Bilder ganz einfach per Drag & Drop zu einem E-Mail-Entwurf als Anhang hinzu. Anschließend werden die Dateien im Hintergrund zum Server übertragen, während die E-Mail vollendet und abgeschickt wird. Ein Feature wird vielleicht seltener genutzt: so kann man direkt aus Mailplane einen Screenshot erstellen, der dann automatisch an die geöffnete Mail angehangen wird. Natürlich blendet sich Mailplane während der Aufnahme aus.
Für wen eignet sich Mailplane?
Mailplane ist sicher keine Pflichtanwendung für jeden Google Mail-Benutzer. Doch wer das Angebot intensiv nutzt, inklusive der praktischen Labels und ähnlicher Features, wird Mailplane nach einem Test vielleicht nicht mehr missen wollen. Zwar integrieren auch Apples Mail oder Thunderbird problemlos Google Mail-Konten, aber einige Features lassen sich, auch per IMAP, in gängigen Mail-Programmen nicht abbilden. Da bietet Mailplane Vorteile durch die Integration der Web-Oberfläche mit gewohnten Bedienelementen. Der Preis von Mailplane ist mit 19 Euro nicht zu hoch angesetzt. Ob sich die Ausgabe lohnt, kann jeder Anwender nur selber entscheiden. Wir sehen das Kosten-Nutzen-Verhältnis aber kritisch – für die meisten „normalen“ Anwender bringt Mailplane eher wenig zusätzliche Vorteile.