Apple veröffentlicht Mac OS X Lion-Vorschau; weitere neue Funktionen
Stefan Keller, den 24. Februar 2011Apple hat heute für Mitglieder des Mac Developer Program eine Vorschau zum kommenden Mac-Desktop-Betriebssystem Lion veröffentlicht. Darin sind neben den bereits aus der Oktober-Keynote bekannten Funktionalitäten auch einige bisher unbekannte Features zu finden.
Wie bereits gestern vermutet, hat Apple heute eine Vorschau zu Mac OS X 10.7 Lion veröffentlicht. Darin enthalten sind nicht nur die Funktionen, die bereits im Oktober auf der Back To The Mac-Keynote vorgestellt wurden, sondern noch eine Reihe weiterer Überraschungen.
Bereits bekannt ist Mission Control, das Exposé, Dashboard und Spaces komplett ersetzen soll. Damit soll der Benutzer den Überblick über alle momentan laufenden Programme behalten. Launchpad wurde ebenfalls bereits an der Entwickler-Build im Oktober vorgestellt, es handelt sich hierbei um eine Mac-Version des aus iOS bekannten Springboard, wo alle Apps organisiert und aufgerufen werden. Ein vom iPad bekanntes Konzept sind dazu die Vollbild-Anwendungen, die den gesamten Bildschirm für sich beanspruchen und so den Benutzer auf eine Aktivität konzentrieren.
Nur angesprochen wurden bisher die Gesten, mit denen Mac OS X Lion gesteuert werden soll. Mithilfe der Magic Mouse bzw. dem Trackpad in MacBooks oder dem Magic Trackpad können ganz nach iOS-Vorbild einige Funktionen aufgerufen werden, beispielsweise das Zoomen von Webseiten oder Bildern per „Pinch to Zoom“-Geste. Ebenso können Seiten durch Wegwischen umgeblättert werden. Der Standard-Weg, um Mission Control aufzurufen, ist ebenfalls eine Trackpad-Geste.
Noch gar nicht zur Sprache kam beispielsweise ein komplett neues Mail. Bei der Umgestaltung ließen sich die Entwickler abermals beim iPad inspirieren und bieten nun eine Vollbildansicht, eine Gruppierung zusammenhängender Nachrichten, eine verbesserte Suche sowie Microsoft Exchange 2010-Unterstützung.
Mit einer AirDrop getauften Funktion will Apple es ermöglichen, Daten drahtlos ohne zusätzliches Setup von einem Mac auf einen anderen zu transportieren. Direkt von der eigenen iOS-Plattform kommen die Features Resume und Auto Save. Resume stellt den Zustand einer App detailgetreu so wieder her, wie der Benutzer zuletzt damit gearbeitet hat. Ob das Programm beendet oder gar der komplette Rechner ausgeschaltet wurde, ist dabei unerheblich. Auto Save ist die logische Konsequenz aus diesem Konzept, es werden Daten automatisch bei jeder Änderung gespeichert, wenn daran gearbeitet wird.
Um gegen versehentliche Änderungen durch das Auto Save-Feature versichert zu sein, erlernt Mac OS X Lion außerdem eine Funktion, die „Versions“ heißt und auf Windows-Rechnern (ab Vista, mindestens Business/Professional-Version) als „Schattenkopien“ bekannt ist. Diese Funktion darf man sich als eine Art Mini-Time Machine vorstellen: Es werden ältere Versionen von Dateien aufbewahrt, die bei versehentlichem Überschreiben einfach wieder zurückgesetzt werden können. Außerdem stehen ältere Versionen zum Durchsuchen und Bearbeiten bereit.
Mit dem überarbeiteten FileVault-Feature wird ab Lion auf Wunsch nicht nur der Home-Ordner verschlüsselt, sondern sogar die ganze Festplatte. Geschützt werden können damit lokale wie auch externe Datenträger.
Als letztes Highlight der Vorschau ist die Server-Ausgabe von Mac OS X Lion zu nennen. Hier wurde an der Installation geschraubt: Eine vereinfachte Einrichtung soll für Zeitersparnis sorgen. Außerdem gibt es Unterstützung für die Verwaltung von anderen Mac OS X Lion-Geräten, sowie iOS-Devices.
Wie ein roter Faden ziehen sich iOS-Konzepte durch das neue Betriebssystem. Die finale Version soll noch im Sommer 2011 erscheinen.