Apple verbietet kostenlose Apps für Abonnenten, will mitverdienen

kg, den 17. Januar 2011

Apple will die Regeln für Zeitungs- und Zeitschritenabos anpassen: Demnach sollen Print-Abonnenten künftig die gleichen Inhalte nicht mehr kostenlos via App bekommen können.

Berichtet wird die Verschärfung der App Store-Regelung von der Verlagsgruppe NRC Media, die unter anderem auch das NRC Handelsblad herausgeben. „Verleger, darunter auch NRC Media, dürfen kein Abomodell mehr anbieten, in dem auch die iPad-Nutzung enthalten ist.“ Alle dafür nötigen Anpassungen müssen bis 31. März abgeschlossen sein, ansonsten werden die betreffenden Apps aus dem App Store entfernt. Bestätigt werden die Berichte unter anderem vom belgischen Standaard.

Der Schritt von Apple dürfte in direktem Zusammenhang mit dem geplanten Abonnement-Modell des iTunes Stores stehen. Bisher muss jede Ausgabe einzeln gekauft werden, oder wie im Fall von Bild und anderen in Monatspaketen angeboten werden, diese werden dann von den Medienhäusern selbst an die Nutzer ausgeliefert. Apples Wunsch scheint es aber zu sein, an jeder Ausgabe bzw. jedem Abonnement mitzuverdienen, diesem stünden die kostenlosen Angebote freilich im Weg.

Die Verleger fürchten nun nicht nur Ertragseinbußen (Apple bekommt bei den Abos aller Voraussicht nach 30% von den Einnahmen, wie bereits im App Store üblich), sondern auch den „Kundenbezug“: Wird alles über Apple abgewickelt, besteht für die Verlage keine Möglichkeit mehr, etwas über die Leser zu erfahren. Genau dies ist aber unter anderem für den Verkauf von Werbeplätzen von essentieller Bedeutung.

In den Niederlanden will nun die Partei VVD veranlassen, dass sich die niederländische Medienaufsicht mit dem Fall beschäftigt und ergründet, ob Apple seine Stellung verbotenerweise missbraucht. Neelie Kroes, EU-Medienkommissarin, gehört der VVD an – es ist also nicht unwahrscheinlich, dass eine Prüfung stattfindet.

[via heise]


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