iPad-Launch: Begeisterung, Apps, Bücher, Skepsis

rj, den 3. April 2010
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„Thats my iPad“ – zahlreiche Bildunterschriften auf den einschlägigen Diensten lassen wenig Zweifel an der allgemeinen Begeisterung nach dem Launch des iPad in den USA. Apple wird einmal mehr die überzeugende Markteinführung eines neuen Produkts feiern können – die Hypemaschine lief rund, fasziniert, gespannt und neugierig sind nicht nur die Fanboys, sondern schlicht und ergreifend alle.

Aus dem Stand eine Geräteklasse neu definieren: was mit dem iPhone glückte, scheint mit dem iPad nun praktisch mit Ansage wiederholt. Der „Holy Mountain of Tech“, wie ihn Fotograf Dorsey nennt, ist indes ein Gerät für alle – so sehr die bisherigen nerdgeprägten Lineups vor den Apple Stores und die kommenden Unboxing-Orgien auch anderes suggerieren.

Die iPad-Apps vermehren sich in der Zwischenzeit weiter und scheinen in Rekordzeit auch iPad-only eine ähnliche Vielfalt wie auf der iPhone-Plattform anzustreben. Ob Bildbearbeitung, Games oder Notenlesen – es wird spannend, was noch kommt, auch wenn Microsoft Office nicht dabei sein wird. Immerhin: auch Kindle hat es rechtzeitig zum Launch noch in einer aktualisierten iPad-optimierten Version in den App Store geschafft.

In der Zwischenzeit haben sich neben der allgemeinen Begeisterung über das Apple Tablet einige kritischere Stimmen zu Wort gemeldet – neben den intensiv diskutierten Einschränkungen, die Apple vornahm, dem regelmäßig aufkommenden Ärger über die geschlossene, DRM-beschränkte Plattform und Apples App Store-Politik haben sich weitere offene Fragen ergeben – die indes in der nächsten Zukunft ganz praktisch von den Nutzern und der Realität beantwortet werden.

So sieht lesen.net weniger den Kindle-Killer, denn ein Comic- und Multimediatablet für Magazine, die von den Vorzügen des iPad profitieren, während das klassische Buch auf dem Kindle besser lesbar sei, Amazons Konkurrenz darüber hinaus bei gleichem Buchangebot leichter und günstiger ist. Vergleicht man indes den Markterfolg des Kindle auch nur mit den Vorbestellungszahlen des iPad, wird der Einwand schwach – ganz zu schweigen vom Vorteil Universalgerät.

Diesen Punkt muss auch Danny O’Brien ein Stück weit ausklammern, zieht er seinen ansonsten nicht ganz an den Haaren herbeigezogenen Vergleich des iPad mit der CD-Rom. Allein, das iPhone zeigte bereits, dass neben dem unvermeidlichen Anteil an lieblos aufs neue Gerät portierte Webfrontends eine ganze Reihe neuer, innovativer und entsprechend beliebter Apps entstand. Und selbst ein „lieblos portiertes Webfrontend“ dürfte auch auf dem iPad für ein kleines, aber nicht völlig irrelevantes Einkommen der Produzenten gut sein – einem Teil in einem Finanzierungsmix, der die Zukunft der Medienbranche prägen wird.

Am Ende wird jedoch die von Jobs proklamierte „magische“ iPad-Erfahrung den ausschlaggebenden Punkt machen. Oder, wie es Stephen Fry im aktuellen Time Magazine mit Jobs‘ Konterfei auf dem Cover ausdrückte: „Douglas Adams erlebt das dem Hitchhikers Guide to the Galaxy“ bislang ähnlichste Gerät nicht mehr.“


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