Apple vs. Google: Insider sehen eskalierenden Konflikt

rj, den 15. März 2010
Google
Google, Bild: CC0

Dass es zwischen Apple und Google nicht zum besten steht, ist offensichtlich: unternehmerisch trugen Apple und Google bereits einige Scharmützel in den letzten Monaten offen aus. Dass persönliche Gründe eine gewichtige Rolle spielen, legt ein WSJ-Bericht nahe. Selten sei eine enge Bindung zweier Unternehmen in so verbissene Rivalität unmgeschlagen, attestieren Beobachter, und befürchten nicht nur das Aufbrechen einer ehemaligen Allianz gegen Microsoft.

Dass man in Cupertino und Redmond zukünftig wieder verstärkt gemeinsam den Such- und Werberiesen Google attackiert, sehen Beobachter als Zukunftsoption, die angesichts zerrütteter Verhältnisse zwischen Google und Apple immer wahrscheinlicher werde. Tatsächlich waren die vergangenen Monate geprägt von mehr oder weniger offen ausgetragenen Konflikten zwischen Google und Apple, beginnend mit Googles Einstieg in den Smartphonemarkt und dem Ausstieg aus Patentabsprachen mit Apple – ungerührt stattete Google seine Androids letztens mit Multitouch aus, worauf man lange Zeit verzichtete. Offen wurde der Interessenskonflikt in Sachen Mobile Werbung beim Kauf von Quattro Wireless durch Apple. Auf den Musikdienst Lala hatte Google vor dem Kauf durch Apple schon ein Auge geworfen, Apple zuvor kam Google bei der Akquisition von AdMob.Man wildert also fröhlich in den Geschäftsbereichen des ehemaligen Verbündeten, und die Patentklage Apples gegen HTC wird allenthalben ebenfalls als ein Schlag in Googles Richtung betrachtet denn als genuiner Konflikt Apples mit dem Hardwarehersteller. Die „Interessenskonflikte“, die beim Ausscheiden des Google-CEOS Schmidt aus dem Apple-Aufsichtsrat angeführt wurden, sind nun handfeste Realität. Neben den unternehmerischen Konflikten scheinen inzwischen aber auch persönliche Animositäten eine wachsende Rolle zu spielen. Das WSJ zitiert einen Insider mit den Worten, es sei „der Dritte Weltkrieg“ und das „größte Ego-Battle der Geschichte.“ Beispiellos sei der Vorgang, weil ein Konflikt zwischen zwei der mächtigsten Personen des Business aufgrund persönlicher Feindschaften ausgetragen werde.

Offiziell wird anderes verlautbart: Die Google-Gründer Brin und Page erinnern an ihr gutes Verhältnis zu Jobs zu ihren Startupzeiten, CEO Schmidt attestierte Jobs, der beste CEO der heutigen Zeit zu sein. Bereits zum Jahresanfang goss Schmidt Öl auf die sich kräuselnden Wogen: man kooperiere auf manchen Geschäftsfeldern, auf anderen konkurriere man, insgesamt sei die Beziehung stabil.

Was Kooperation und Konkurrenz angeht, verschiebt sich das Gleichgewicht zu letzterer: Mobile Werbung, mobile Betriebssysteme, Hardware – die Fronten sind abgesteckt. Dazu kommen die Gerüchte um ein Google-Tablet, und zu guter Letzt ein alter Bekannter: Microsoft schielt mit Bing auch in Richtung des potentiellen Verbündeten aus Cupertino, der seine Geräte bislang mit einem Such-Default auf Google vertreibt.


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