ARD-Chef äußert sich zur Tagesschau-App-Kontroverse
Alexander Trust, den 10. Februar 2010Die vor einiger Zeit angekündigte Tagesschau-App des öffentlich-rechtlichen Fernsehens lässt nach wie vor auf sich warten. Heute äußerte sich der ARD-Vorsitzende Peter Boudgoust zur immer noch kontroversen Diskussion rund um die Tagesschau-App für iPhone und iPod touch.
„Man könnte den Eindruck haben, dass 99 Prozent der Wirklichkeit ausgespart werden“, so die Worte des Vorsitzenden. Würde man sich anschauen, wie viele iPhones es schon auf dem Deutschen Markt gäbe, dann würde sich die Frage relativieren, ob eine Tagesschau-App gerechtfertigt erscheint oder nicht. Aktuelle Schätzungen gehen davon aus, dass rund 800.000 iPhone-Besitzer in Deutschland existieren.
140.000 Apps für das iPhone seien bereits auf dem Markt, alle großen Verlagshäuser sowie Privatsender mit einer eigenen App. Auch ohne App würde die Möglichkeit bestehen, via Web-Browser des iPhone auf Seiten der ARD zu surfen. Anstatt wie bisher mit drei Klicks auf das Angebot der ARD zugreifen zu können, würde der iPhone-Anwender künftig nur noch einen Klick benötigen.
Grund der Kontroverse rund um die geplante Tagesschau-App ist beim Axel Springer Verlag zu suchen. Nach Bekanntgabe der ARD, eine eigene App für das iPhone herausbringen zu wollen, ging der Axel Springer Verlag auf die Barrikaden und stellte sich auf den Standpunkt, dass für die Entwicklung und Realisierung dieser App öffentlich-rechtliche Gelder der Deutschen Staatsbürger indirekt dazu „vergewaltigt“ würden.