MAG – Massive Action Game im Test: Name ist Programm

Alexander Trust, den 2. Februar 2010
MAG
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Massive Action – hier ist der Name Programm. Nach dem dritten Weltkrieg streiten drei große Private Military Corporations um die Wiederherstellung einer neuen Weltordnung – S.V.E.R., Raven und Valor. Am 29. Januar erschien der Mehrspieler-Shooter MAG, in dem die Entwickler von Zipper Interactive versucht haben bis zu 256 Spieler auf einer Map gegeneinander antreten zu lassen. Wir haben uns angesehen, wie gut das funktioniert.

Nach der Erstellung eines Charakters aus einer sehr überschaubaren Auswahl von Attributen und der Entscheidung für eine der Parteien, geht es mit dem Tutorial los. Nachdem dieses in der Rekordzeit von ca. 30 Sekunden gemeistert wurde, begibt man sich in die ersten Schlachten; das ist schon einer der schwerwiegendsten Kritikpunkte an diesem Onlinespiel! Erklärt wird nur die Basissteuerung wie Schießen, Laufen etc. Jegliche weitere Einführung fehlt, das im Folgenden noch näher beschriebene Stufensystem muss der Spieler sich selbst erschließen, ebenso wie zahlreiche andere Optionen. Ist man einmal im Kampfgetümmel, gilt es die jeweiligen Missionsziele der noch zu beschreibenden Szenarien in einer bestimmten Zeit zu meistern. Nach jedem Tod kann man den Anfangspunkt auf der Karte ändern und bei Bedarf die Waffen wechseln bevor man respawnt wird. Ein gängies Arsenal an Waffen, wie Pistolen, Maschinengewehre, Granaten und Panzerfäuste, steht zur Verfügung. Zudem gibt es auch Medikits und ein Reparaturwerkzeug, außerdem können einige Fahrzeuge und feste Waffen bedient werden.

Dein Söldner auf dem Weg zum Veteran

In jeder Schlacht kann der Spielercharakter für verschiedenste Aufgaben, etwa für das In-die Luft-Jagen gegnerischer Stellungen oder das Erledigen von Feinden, XP verdienen. Dies führt zu kontinuierlichen Stufenaufstiegen mit denen jeweils ein Fertigkeitspunkt verbunden ist. Diese Fertigungspunkte können gesammelt und zur Spezialisierung des Charakters verwendet werden. Zur Auswahl stehen beispielsweise Sniper, Nahkämpfer und Unterstützer, für die Scharfschützengewehre, Maschinenpistole oder Heilausrüstung freischaltbar ist. Als kleiner Tipp empfiehlt es sich zu Anfang die Fähigkeit des Wiederbelebens von Teammitgliedern anzueignen, da so am schnellsten Erfahrungspunkte zu sammeln sind. Nebenbei werden Spezialisierungspunkte gesammelt, die es (sehr selten!) ermöglichen die Fertigkeitspunkte deines Söldners komplett neu zu verteilen.

Die Spielszenarien

In jedem der insgesamt vier Szenarien stehen drei Karten zur Verfügung. Der eigenen Gruppierung fällt die Aufgabe zu Posten, Bunker, Barrieren oder Mörser- und Flakstellungen zu erobern oder eben zu verteidigen. Zu Anfang des Spiels sind zwei Szenarien spielbar. Zum einem die Trainingssimulation „Unterdrückung“, in der zwei Teams eines Söldnerunternehmens à 32 Spieler mit „nicht-tödlicher“ Munition gegeneinander antreten, zum anderen der Spieltyp „Sabotage“. Hier konkurrieren zwei bis an die Zähne bewaffnete Teams von je 64 Spielern um zwei Satellitenverbindungen. Hat man es auf Stufe acht geschafft sind die Typen „Übernahme“, „Herrschaft“ und „Anweisung“ frei geschaltet. Übernahme-Missionen werden mit 128 Spielern, die um zwei Versorgungsfahrzeuge wetteifern, ausgetragen. Herrschafts-Missionen werden mit 256 Spielern ausgespielt und dem Ziel der Angreifer ein Treibstofflager zu zerstören. Bei Anweisungsmissionen kämpfen ebenfalls vier Platoons gegeneinander, Befehle werden aber von den eigenen Kommandeuren gegeben.

256 Spieler auf einer Map – Chaos oder Ordnung?

Platoons ist dann auch das Stichwort um auf die Organisation der bis zu 128 Mann starken eigenen Truppe zu kommen. Ein Squad bildet die kleinste Einheit deiner Streitmacht, bestehend aus acht Söldnern. Untereinander stehen die Truppmitglieder idealerweise über ein Bluetooth-Headset in Kontakt zueinander. Aus vier Trupps bzw. 32 Mann wird ein Platoon gebildet, vier Platoons oder 128 Mann bilden deine Armee. Kommandiert werden die Einheiten von einem Trupp- und einem Platoonführer sowie einem Oberkommandierendem. Mit dem erreichen der Stufe 15 kann man sich für die Führung eines Trupps oder dementsprechend mit weiterem Spielfortschritt für die Befehligung eines Platoons oder der ganzen Einheit bewerben. Mit der Übernahme beispielsweise der Aufgabe des Truppführers sind das Recht und die Aufgabe verbunden, bestimmte Befehle zu erteilen. So können Kommandeure die Verteidigung oder Eroberung einer Position bzw. das Halten und reparieren von strategisch wichtigen Punkten anordnen. Werden die Befehle befolgt, gibt es zusätzliche XP. Die einzelnen Stellungen sind auf der Karte und der Minimap mit Buchstaben und Symbolen gekennzeichnet, eine Navigationshilfe führt den Soldaten zu den jeweils aktuellen Befehlszielen. Darüber hinaus stehen den verschiedenen Befehlshabern besondere Befehle offen, wie die Anforderung von Mörser- oder Artilleriefeuer, Luftunterstützung oder das Stören feindlicher Aufklärung durch Satellit oder Drohnenangriffe. Ab Stufe 15 werden so genannte „Anführerpunkte“ gesammelt, die mit fortschreitendem Spiel in die höhere Militärlaufbahn, sprich Platoonkommandant oder Oberbefehlshaber, münden. Dein Squad steht untereinander in Funkkontakt ebenso wie die Truppführer deines Platoons. Dein Platoon, das heißt die Platoonführer und der Kommandant, kommunizieren über einen eigenen Funkkanal. Zwischen den Kanälen lässt sich natürlich umschalten.

Grafik und Spielbarkeit

Grafisch wäre sicherlich mehr möglich gewesen doch der Fokus der Entwickler lag offensichtlich mehr auf der Funktionalität dieses Spiels für bis zu 256 Spieler. Auch wenn die PlayStation 3 sich während des Tests mehrfach aufhing, läuft das Game größtenteils stabil. Zudem darf erwartet werden, dass die Entwickler noch Updates nachreichen, um die Bugs zu beheben. Die Bedienung und Steuerung ist effizient, Waffen sind unkompliziert einsetzbar. Aber was sollte man hier auch falsch machen?

Fazit

Zipper hat für Shooter-Fans mit MAG sicherlich einen Leckerbissen abgeliefert. Wer die ebenfalls von Zipper vorgelegte „Socom“-Reihe kennt, wird Ähnlichkeiten erkennen, das Spielsystem mit bis zu 256 Kämpfern ist jedoch vollkommen neu und macht den Reiz dieses Titels aus. Wer kein ausgewiesener Shooter-Experte ist, wird MAG nicht viel anders erleben als andere, bekannte Shooter nach dem „Capture-the-Flag-Prinzp“. Grafisch zeigt sich das Spiel solide aber nicht überragend, zu überzeugen weiß es mit dem flüssigen Spielablauf. Definitiv zu kurz geraten sind die Spielanleitung im Booklet, und vor allem das Tutorial. Für Shooter-Spezialisten empfiehlt es sich das Spiel in jedem Fall mit Headset zu spielen.


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URS: 7 von 10
7