Videostreaming via iTunes: Film-Insider bestätigt Apples Replay-Pläne
rj, den 12. Februar 2009Ein Insider aus der Filmbranche bestätigte Apples Pläne, iTunes-Usern Filme per Streaming zur Verfügung zu stellen. Der „iTunes Replay“ genannte Dienst spart Festplattenplatz und ermöglicht das Filmschauen auf allen webfähigen Geräten, die der iTunes-Kunde besitzt. Neben der Auslagerung der großen Dateien könnten noch weitere Gründe eine Rolle spielen – Apple gibt bislang jedoch keine offizielle Stellungnahme zu dem für iTunes 8 erwarteten Feature ab.
Replay on Demand, ohne den gerade auf den kleineren Notebooks oder Mobilgeräten knappen Speicherplatz mit großen Videofiles zu füllen: der Dienst hätte natürlich seine Vorteile. Gegenüber cnet bestätigte ein Insider aus der Filmindustrie die Pläne, nach denen die Movie- und TV-Bibliotheken auf Apples Servern belassen werden und den Usern auf Abruf per Stream zur Verfügung stehen sollen. Bandbreite ist günstig. Dasselbe gilt zwar auch für die Terabyte-Festplatten, diese werden in der Zeit der Mobilgeräte jedoch in der Regel zu Hause stehen gelassen.
Bei cnet fragt man sich dennoch, ob Videostreaming on demand den Aufwand wert ist, der zweifellos bei der notwendigen Lizenzierung von Film- und TV-Inhalten bei Apple anfallen wird. Ungeklärt ist auch die Kostenfrage, sowohl auf der Seite der User als auch auf jener der Contenteigner. Letztere werden sicherlich Vergütung verlangen.
Naheliegend ist jedoch auch die Frage, ob die Streaming-Pläne eine Reißleine Apples sind, um Ärger wie im Fall der FairPlay-Auseinandersetzungen um den Apple Music Store zu vermeiden. Nicht nur bei der Kundschaft herrschte angesichts der Einschränkungen der gekauften Musikfiles nicht immer eitel Sonnenschein, auch Verbraucherschutz und Gesetzgeber beschäftigten sich mit Apples DRM. Was mit dem Fallenlassen der FairPlay-Restriktionen zu einem guten Ende führte, welches aber gleich die Frage nahelegte, ob ähnliche Auseinandersetzungen nicht in absehbarer Zeit um die Videoangebote bei iTunes beginnen könnten.
Neben den vollen Festplatten der User erspart man sich mit einem Streamingangebot via iTunes möglicherweise auch einige Auseinandersetzungen um den Rechtsstatus eines geladenen Films und den Möglichkeiten, die dem Kunden nach Kauf eingeräumt werden müssen. Vielleicht ist die Lizenzierung der Inhalte fürs Streaming die rechtlich wie geschäftlich einfache Vorgehensweise. Alternative wäre die Schaffung einer sicheren Infrastruktur, die bei höchstmöglicher Kompatibilität das Transferieren von Videofiles bei gleichzeitigen, exakt definierten Beschränkungen ermöglichen muss. Dass Letzteres nicht zur Zufriedenheit sowohl der Käufer als auch der Contentproduzenten funktioniert, hat man im Musikbereich ausgiebig betrachten können. Ein „Filme schauen von überall“-Dienst könnte diese Klippen umschiffen und die Inhalte weitgehend plattformunabhängig den Usern zur Verfügung stellen, während der letztendliche Zugriff auf die Files in Apples Händen verbleibt. Abgesehen vom simplen Fakt, das alles, was auf einem Rechner angezeigt wird, auch irgendwie aufgezeichnet werden kann.